Vorlesezeit für Kinder: 9 min
Es waren drei Brüder, die stießen den jüngsten immer zurück, und als sie ausgehen und in die Welt ziehen wollten, sprachen sie zu ihm „wir brauchen dich nicht, du kannst allein wandern.“ Also verließen sie ihn, und er musste allein für sich ziehen, kam auf eine große Heide, und war sehr hungrig. Auf der Heide aber stand ein Ring von Bäumen, darunter setzte er sich und weinte. Auf einmal hörte er ein Brausen, und wie er aufsah, da kam der Teufel daher in einem grünen Rock und mit einem Pferdefuß, und redete ihn an, „was fehlt dir, warum weinst du?“ Da klagte er ihm seine Not, und sagte „meine Brüder haben mich verstoßen.“
Da sprach der Teufel „ich will dir wohl helfen, zieh diesen grünen Rock an, der hat Taschen, die sind immer voll Geld, du magst hineingreifen wann du willst; aber dafür verlange ich dass du dich in sieben Jahren nicht wäschst, deine Haare nicht kämmst, und nicht betest. Stirbst du in diesen sieben Jahren, so bist du mein, bleibst du aber leben, so bist du frei, und bist reich dazu auf dein Lebtag.“ Da trieb ihn die Not, dass er dem Teufel zusagte, und dieser zog den grünen Rock aus, und er zog ihn an, und wie er seine Hand in die Tasche steckte, hatte er sie voll Geld.
Nun ging er mit dem grünen Rock in die Welt. Das erste Jahr war gut, was er sich nur wünschte, konnte er mit seinem Geld bezahlen, und er ward noch ziemlich für einen Menschen angesehen. Im zweiten Jahr ging’s schlimmer, da waren die Haare ihm schon so lang gewachsen, dass ihn niemand erkennen konnte, und niemand wollt ihn herbergen, weil er so abscheulich aussah. Und je länger je ärger ward es: er gab aber den Armen überall viel Geld, damit sie für ihn beten möchten, dass er in den sieben Jahren nicht stürbe, und nicht in die Hände des Teufels fiele. Da kam er einmal im vierten Jahre in ein Wirtshaus, der Wirth wollt ihn auch nicht aufnehmen, er zog aber einen Haufen Geld heraus, und bezahlte vorher, da erhielt er endlich eine Stube.
Abends hörte er im Nebenzimmer ein lautes Jammern, da ging er hin, und sah einen alten Mann darin sitzen, der weinte und beklagte sich, und sagte ihm er sollte nur wieder weggehen, er könnte ihm doch nicht helfen. Da fragte er was ihm fehlte. Der Alte sprach er hätte kein Geld, und wäre viel im Wirtshaus schuldig, nun hätten sie ihn so lange festgesetzt, bis er bezahlte. Da sagte der im grünen Rock „wenn’s weiter nichts ist, Geld habe ich genug, das will ich schon bezahlen,“ und machte den Alten frei.
Der Alte aber hatte drei schöne Töchter, und sprach er sollte mit ihm gehen, und zur Belohnung eine davon zur Frau haben. Da ging er mit ihm, wie sie aber zu Haus ankamen, und die älteste ihn sah, schrie sie, dass sie einen so entsetzlichen Menschen, der gar keine menschliche Gestalt mehr hätte, und wie ein Bär aussähe, heiraten sollte. Die zweite lief auch fort, und wollte lieber in die weite Welt gehen. Die jüngste aber sprach „lieber Vater, weil ihr es versprochen habt, und er euch auch in der Not geholfen, so will ich euch gehorsam sein.“
Da nahm der Grünrock einen Ring von seinem Finger, und brach ihn durch, gab ihr die eine Hälfte, und behielt die andere für sich. In ihre Hälfte aber schrieb er seinen Namen, und in seine Hälfte schrieb er ihren Namen, und sagte sie möchte den halben Ring gut aufheben. Da blieb er noch ein Weilchen bei ihr, und sprach dann „nun muss ich Abschied nehmen, drei Jahre bleib ich aus, und so lange sei mir treu, dann komm ich wieder, und soll unsere Hochzeit sein, bin ich aber in drei Jahren nicht zurück, so bist du frei, denn da bin ich tot; bete aber für mich, dass mir Gott das Leben schenke.“
In den drei Jahren machten sich nun die beiden ältesten Schwestern recht lustig über die jüngste, und sagten sie müsste einen Bären zum Manne nehmen, und kriegte nicht einmal einen ordentlichen Menschen. Sie aber schwieg still, und dachte „du musst deinem Vater gehorchen, es mag kommen wie es will.“ Der Grünrock aber zog in der Welt herum, griff oft in die Tasche, und kaufte für seine Braut das Schönste, was ihm nur vor die Augen kam, tat nichts Böses, sondern Gutes, wo er konnte, und gab den Armen, dass sie für ihn beteten.
Da zeigte ihm Gott die Gnade, dass die drei Jahre verflossen, und er gesund und lebendig blieb. Wie nun die Zeit herum war, ging er wieder hinaus auf die Heide, und setzte sich unter den Ring von Bäumen. Da sauste es wieder ganz gewaltig daher, und der Teufel kam ganz brummend und giftig, und warf ihm seinen alten Rock hin, und forderte den grünen zurück.
Da zog ihn der Jüngling mit Freuden aus, und reichte ihn dem Teufel, der hatte keine Gewalt mehr über ihn. Dann ging er nach Haus, machte sich rein, und putzte sich aus, und zog fort zu seiner Braut. Als er ans Tor kam, begegnete ihm der Vater. Er grüßte ihn, und gab sich als den Bräutigam an, aber der Vater erkannte ihn nicht, und wollte ihm nicht glauben. Da ging er hinauf zur Braut, die wollte ihm auch nicht glauben. Endlich fragte er ob sie den halben Ring noch hätte.
Da sagte sie ja, ging hin, und holte ihn. Er aber zog den seinen heraus, und hielt ihn daran, da passten sie zusammen, und war es gewiss, dass es niemand als ihr Bräutigam sein konnte. Und wie sie nun sah dass es ein schöner Mann war, freute sie sich, und hatte ihn lieb, und sie hielten Hochzeit mit einander. Die beiden Schwestern aber, weil sie ihr Glück versäumt hatten, waren so bös, dass am Hochzeittag die eine sich ersäufte, die andere sich erhängte. Am Abend klopfte und brummte etwas an der Türe, und als der Bräutigam hin ging und aufmachte, so war’s der Teufel im grünen Rock, der sprach „siehst du, da habe ich nun zwei Seelen für deine eine.“

Hintergründe
Interpretationen
Adaptionen
Zusammenfassung
Textanalyse
„Der Teufel Grünrock“ ist ein Märchen, das in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 101 (KHM 101) erscheint. Diesen Titel trug das Märchen bis zur vierten Auflage, dann wurde es in „Der Bärenhäuter“ umbenannt. Ludwig Bechstein übernahm es 1853 in sein Deutsches Märchenbuch als „Rupert, der Bärenhäuter“ (Nr. 74).
Das Märchen handelt von einem jungen Soldaten, der nach dem Krieg nirgends aufgenommen wird und dem Teufel begegnet. Der Teufel bietet ihm einen Handel an: Er muss sieben Jahre lang im Fell eines Bären leben, darf sich nicht waschen, kämmen, die Nägel schneiden und kein Vaterunser beten. Im Gegenzug geht ihm nie das Geld aus. Stirbt er in dieser Zeit, gehört er dem Teufel. Der Bärenhäuter wandert umher und genießt das Leben. Am Ende der sieben Jahre heiratet er die jüngste Tochter eines armen Mannes, den er zuvor finanziell unterstützt hatte.
Die Brüder Grimm entnahmen das Märchen aus dem Paderborner Raum, wahrscheinlich von der Familie von Haxthausen. In der endgültigen Fassung ab der fünften Auflage wurde die Geschichte durch Grimmelshausens Erzählung „Der erste Bärenhäuter“ beeinflusst. Der Kern des Märchens liegt in den Bedingungen, die der Teufel dem jungen Soldaten auferlegt. Die Geschichte weist Parallelen zu anderen Märchen auf, wie zum Beispiel „Die zwölf Brüder“, „Die sieben Raben“ und „Die sechs Schwäne“, in denen ebenfalls sieben Jahre bis zur Erlösung vergehen müssen. Der Ring als Erkennungszeichen und die Prüfungen, denen der Protagonist ausgesetzt ist, sind ebenfalls typische Elemente von Märchen.
Interpretationen des Märchens reichen von materialistischen und moralischen Ansätzen bis hin zu psychologischen und religiösen Deutungen. In der Regel geht es um die Verwandlung und Reifung des Protagonisten durch die Erfahrungen, die er während der sieben Jahre im Bärenfell macht, sowie um den Sieg über das Böse, das durch den Teufel repräsentiert wird.
„Der Teufel Grünrock“ (KHM 101) der Brüder Grimm bietet verschiedene Interpretationsmöglichkeiten, die auf unterschiedliche Aspekte der Geschichte eingehen:
Psychologische Interpretation: Die sieben Jahre, die der Protagonist im Bärenfell verbringt, können als eine symbolische Darstellung der inneren Wandlung und Reifung des Charakters gedeutet werden. Der Bärenhäuter durchlebt eine Phase der Entfremdung und Isolation, die ihn schließlich stärker und reifer werden lässt. Am Ende der sieben Jahre findet er Liebe und Anerkennung und kann seine Vergangenheit hinter sich lassen.
Moralische Interpretation: Die Geschichte kann auch als eine moralische Lektion gelesen werden, die zeigt, dass man trotz Widrigkeiten und Versuchungen standhaft bleiben sollte. Der Protagonist stellt sich den Bedingungen des Teufels, bleibt jedoch standhaft und schafft es letztendlich, sein Versprechen einzuhalten und den Teufel zu überlisten. Diese Interpretation betont die Bedeutung von Durchhaltevermögen, Charakterstärke und die Kraft des Guten, die letztendlich über das Böse triumphiert.
Religiöse Interpretation: In der religiösen Deutung des Märchens steht der Teufel für das Böse und die Versuchung. Die Geschichte zeigt, wie der Glaube an Gott und die innere Stärke des Menschen helfen können, die Versuchungen des Teufels zu überwinden und das Böse zu besiegen. Die sieben Jahre, die der Protagonist im Bärenfell verbringt, symbolisieren hierbei eine Zeit der Prüfung und Läuterung.
Sozialkritische Interpretation: „Der Teufel Grünrock“ kann auch als eine sozialkritische Geschichte gesehen werden, die auf die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse Bezug nimmt. Der junge Soldat, der nach dem Krieg obdachlos und ohne Aussicht auf Arbeit ist, verdeutlicht die schwierige Situation vieler Menschen in der damaligen Zeit. Durch die Hilfe des Bärenhäuters, der die jüngste Tochter eines armen Mannes heiratet und ihn finanziell unterstützt, werden auch die sozialen Unterschiede und die Notwendigkeit von Solidarität innerhalb der Gesellschaft thematisiert.
Die verschiedenen Interpretationsansätze zeigen, dass „Der Teufel Grünrock“ eine komplexe und vielschichtige Geschichte ist, die unterschiedliche Lesarten zulässt und verschiedene Aspekte des menschlichen Lebens und der Gesellschaft anspricht.
Obwohl „Der Teufel Grünrock“ (KHM 101) nicht zu den bekanntesten Märchen der Gebrüder Grimm zählt, gibt es einige Adaptionen und Weiterentwicklungen der Geschichte in verschiedenen Medien. Hier sind einige konkrete Beispiele:
Theater: Das Märchen „Der Teufel Grünrock“ wurde als Theaterstück adaptiert und aufgeführt. Zum Beispiel wurde es 2017 von der Theatergruppe „TheaterPack“ in Leipzig unter der Regie von Christoph Werner auf die Bühne gebracht. „Der Bärenhäuter“ ist als Theaterstück für Kinder und Erwachsene adaptiert worden und wird in verschiedenen Theatern aufgeführt. Die Inszenierungen variieren je nach Theater und Inszenierungskonzept, aber sie alle basieren auf dem klassischen Märchen der Brüder Grimm.
Hörspiele: Es gibt verschiedene Hörspielversionen des Märchens „Der Teufel Grünrock“, die sich an Kinder und Erwachsene richten. Ein Beispiel ist die Hörspielreihe „Die schönsten Märchen der Brüder Grimm“ von Europa, in der auch „Der Teufel Grünrock“ enthalten ist. Es gibt zahlreiche Hörspieladaptionen des Märchens „Der Bärenhäuter“, die für Kinder und Erwachsene produziert wurden. Diese Hörspiele sind sowohl in Sammlungen von Grimms Märchen als auch als eigenständige Veröffentlichungen erhältlich.
Illustrationen: In vielen Märchenbüchern und Sammlungen der Werke der Gebrüder Grimm sind Illustrationen von „Der Teufel Grünrock“ zu finden. Diese künstlerischen Darstellungen erwecken das Märchen zum Leben und helfen, die Geschichte für junge Leser greifbarer zu machen.
Filme: Es gibt auch einige Kurzfilme, die auf dem Märchen „Der Teufel Grünrock“ basieren. Beispielsweise wurde 2010 ein Animationskurzfilm namens „The Devil in the Green Coat“ von Stephanie Dudley produziert, der die Geschichte des Soldaten und des Teufels in einem modernen Kontext darstellt. „Der Bärenhäuter“ (1986): Ein DEFA-Märchenfilm der DDR aus dem Jahr 1986, unter der Regie von Walter Beck. Die Hauptrolle des Bärenhäuters wird von Jörg Schüttauf gespielt. „Der Bärenhäuter“ (2004): Ein deutscher Fernsehfilm, der im Rahmen der ARD-Märchenreihe „Sechs auf einen Streich“ produziert wurde. Regie führte Wolfgang Eissler, und der Bärenhäuter wird von Maximilian Brückner dargestellt.
Literarische Adaptionen: „Der Teufel Grünrock“ wurde auch in verschiedenen literarischen Werken adaptiert und neu interpretiert. Ein Beispiel dafür ist die Kurzgeschichte „Ein Soldat und der Teufel“ von Jeanette Winterson, die in ihrem Buch „The World and Other Places“ enthalten ist. In dieser Version wird die Geschichte in eine moderne Umgebung verlegt und bietet eine eigene Interpretation der Beziehung zwischen dem Soldaten und dem Teufel. „Der Bärenhäuter“ wurde auch in moderner, zeitgenössischer Literatur adaptiert. Zum Beispiel erschien 2017 der Roman „Der Bärenhäuter“ von Bertram Koeppel, der die Geschichte als düsteren historischen Roman neu interpretiert und sie im Dreißigjährigen Krieg ansiedelt.
Musik: Es gibt auch musikalische Adaptionen des Märchens, wie zum Beispiel die 1975 erschienene Rockoper „Der Bärenhäuter“ von Reinhard Lakomy und Monika Ehrhardt. Diese Adaption verbindet die Geschichte des Bärenhäuters mit Rockmusik und wurde sowohl auf Tonträger als auch als Bühneninszenierung umgesetzt.
Diese Beispiele zeigen, dass es verschiedene Arten von Adaptionen und Weiterentwicklungen der Geschichte „Der Teufel Grünrock“ gibt, die das Märchen auf neue und interessante Weise interpretieren und präsentieren.
„Der Teufel Grünrock“ (KHM 101) ist ein Märchen der Brüder Grimm, das von einem jungen Mann handelt, der einen Pakt mit dem Teufel eingeht, um Reichtum und Glück zu erlangen.
Nachdem der junge Soldat, der Held der Geschichte, aus dem Krieg entlassen wird, findet er sich mittellos und ohne Perspektiven. In seiner Verzweiflung trifft er den Teufel, der ihm einen Handel anbietet: Sieben Jahre lang soll der Soldat als „Bärenhäuter“ leben, ohne zu beten, sich zu waschen oder sein Haar zu schneiden. Der Teufel gibt ihm einen Bärenfellmantel, den er während dieser Zeit tragen muss. Wenn der Bärenhäuter die sieben Jahre überlebt und die Bedingungen erfüllt, wird er für den Rest seines Lebens reich und glücklich sein. Scheitert er jedoch, gehört seine Seele dem Teufel.
Der Bärenhäuter akzeptiert den Handel und beginnt sein Leben als Ausgestoßener, der von den Menschen gemieden wird. In seiner Not findet er Unterschlupf bei einem reichen Kaufmann, der ihm für die Zeit nach den sieben Jahren die Hand seiner jüngsten Tochter verspricht, wenn er erfolgreich ist. Der Bärenhäuter gibt ihr einen Ring als Zeichen ihres Versprechens und teilt den Ring in zwei Hälften. Er behält eine Hälfte und gibt ihr die andere.
Die Jahre vergehen und der Bärenhäuter erfüllt alle Bedingungen des Pakts. Als die sieben Jahre enden, erscheint der Teufel und löst den Bärenhäuter von seinem Fluch. Er wird wieder sauber, gepflegt und kleidet sich in feine Gewänder. Der junge Mann kehrt zu dem Kaufmann und seiner Tochter zurück, um sie zu heiraten. Die älteren Schwestern sind neidisch und lassen sich in ihrer Eifersucht ebenfalls auf einen Handel mit dem Teufel ein, doch sie versagen und verlieren ihre Seelen.
Schließlich heiraten der Bärenhäuter und die jüngste Tochter des Kaufmanns und leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Der Pakt mit dem Teufel hat dem Bärenhäuter zwar Reichtum und Glück gebracht, aber die Geschichte lehrt auch, dass solche Handelsbeziehungen riskant sind und oft einen hohen Preis fordern.
Die linguistische Analyse eines Märchens, wie „Der Teufel Grünrock“ von den Gebrüdern Grimm, kann mehrere Ebenen umfassen, einschließlich der syntaktischen Strukturen, der Erzählstrukturen, der stilistischen Mittel und der semantischen sowie lexikalischen Merkmale.
Im Folgenden sind die wichtigsten Aspekte aufgeführt
Syntax und Satzstruktur: Die Grimm’schen Märchen sind bekannt für ihre klare und einfache Satzstruktur. In „Der Teufel Grünrock“ werden vorwiegend Hauptsätze verwendet, die eine lineare Erzählweise unterstützen. Nebensätze dienen oft dazu, zusätzliche Informationen zu liefern oder direkte Rede einzuleiten. Die Verwendung von direkter Rede ist häufig und trägt zur Lebendigkeit der Erzählung bei. Sie ermöglicht es, die Interaktion zwischen den Figuren unmittelbar darzustellen.
Erzählstruktur
Das Märchen folgt einer typischen Drei-Akt-Struktur: Einführung, Konflikt und Resolution. Der Held beginnt seine Reise in einer Situation der Not oder des Konflikts (Verstoß durch die Brüder), erhält Hilfe (grüner Rock des Teufels), und muss schließlich Prüfungen bestehen (sieben Jahre unter besonderen Bedingungen überleben). Die Zahl Drei spielt, wie in vielen Märchen, eine bedeutende Rolle und strukturiert die Erzählung (drei Brüder, drei Jahre, drei Schwestern).
Stilmittel
Wiederholung: Die wiederholte Erwähnung des grünen Rocks oder der sieben Jahre schafft Kohärenz und verstärkt die Bedeutung dieser Elemente im Märchen.
Antithese: Es kommt zu mehreren Gegenüberstellungen, z.B. der guten Taten des Protagonisten im Gegensatz zur bösen Natur des Teufels.
Symbolik: Der grüne Rock symbolisiert sowohl Versuchung als auch Befreiung. Der Akt des Waschens und Kämmens am Ende symbolisiert Reinheit und Erneuerung.
Semantische und Lexikalische Merkmale: Die Sprache ist einfach und konkret, mit starken verbalen Bildern, die die Handlung und die Emotionen der Figuren verdeutlichen. Typische Märchenwörter wie „verstoßen“, „Not“, „Hilfe“ und „erlösen“ spiegeln die universellen Themen von Verlust, Suche und Erlösung wider. Figurennamen werden oft absichtlich gemieden, um die universelle Übertragbarkeit der Geschichte zu fördern.
Themen und Motive
Verstoßene und Wiederaufnahme: Der Protagonist erfährt Verstoßung von seinen Brüdern und am Ende Akzeptanz durch die jüngste Tochter, was das Motiv der Isolation und Wiedereingliederung verstärkt.
Moral und Erlösung: Das Märchen vermittelt eine moralische Botschaft über Konsequenzen von Entscheidungen und zeigt Erlösung durch Prüfungen und gute Taten.
Packt mit dem Teufel: Der Handel mit einer übersinnlichen Figur ist ein wiederkehrendes Motiv in Märchen und betont die Versuchung und den Preis, den man für weltlichen Reichtum zahlt.
Die Analyse solcher Narrative offenbart den Reichtum und die Komplexität der Grimm’schen Märchen, die trotz ihrer einfachen Sprache facettenreiche Geschichten und tiefe psychologische und soziale Einsichten bieten.
Informationen für wissenschaftliche Analysen
Kennzahl | Wert |
---|---|
Lesbarkeitsindex nach Amstad | 74.7 |
Lesbarkeitsindex nach Björnsson | 36.7 |
Flesch-Reading-Ease Index | 65.3 |
Flesch–Kincaid Grade-Level | 10.4 |
Gunning Fog Index | 11.7 |
Coleman–Liau Index | 9.6 |
SMOG Index | 9.6 |
Automated Readability Index | 11.4 |
Zeichen-Anzahl | 5.676 |
Anzahl der Buchstaben | 4.415 |
Anzahl der Sätze | 41 |
Wortanzahl | 1.024 |
Durchschnittliche Wörter pro Satz | 24,98 |
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben | 120 |
Prozentualer Anteil von langen Wörtern | 11.7% |
Silben gesamt | 1.406 |
Durchschnittliche Silben pro Wort | 1,37 |
Wörter mit drei Silben | 50 |
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben | 4.9% |