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Zur Winterzeit, als einmal ein tiefer Schnee lag, musste ein armer Junge hinausgehen und Holz auf einem Schlitten holen. Wie er es nun zusammengesucht und aufgeladen hatte, wollte er, weil er so erfroren war, noch nicht nach Haus gehen, sondern erst Feuer anmachen und sich ein bisschen wärmen.
Da scharrte er den Schnee weg, und wie er so den Erdboden aufräumte, fand er einen kleinen goldenen Schlüssel. Nun glaubte er, wo der Schlüssel wäre, müsste auch das Schloss dazu sein, grub in der Erde und fand ein eisernes Kästchen. „Wenn der Schlüssel nur passt!“ dachte er, „es sind gewiss kostbare Sachen in dem Kästchen.“ Er suchte, aber es war kein Schlüsselloch da, endlich entdeckte er eins, aber so klein, dass man es kaum sehen konnte. Er probierte und der Schlüssel passte glücklich.
Da drehte er einmal herum, und nun müssen wir warten, bis er vollends aufgeschlossen und den Deckel aufgemacht hat, dann werden wir erfahren, was für wunderbare Sachen in dem Kästchen lagen.
Hintergründe zum Märchen „Der goldene Schlüssel“
„Der goldene Schlüssel“ ist ein Märchen (vom Typ 2250 auf dem Aarne- und Thompson-Index), das an die Stelle von 200 der Grimmschen Märchen tritt. Seit dem zweiten Teil der ersten Ausgabe von Grimms Märchen im Jahre 1815 stand der „Goldene Schlüssel“ immer an letzter Stelle; seit der Ausgabe vor der letzten, 1850, stand er an Stelle 200. Nach ihren Aufzeichnungen haben die Brüder Grimm ihn aus Hessen (wahrscheinlich von Marie Hassenpflug) erhalten. Sie erwähnen ein „ähnliches Märchen im Deutschen Sprachbuch von Adolf Gutbier“, in dem es um zwei Hühner geht, die einen kleinen Schlüssel und eine kleine Schachtel im Mist finden. Die Schachtel enthält ein kurzes Stück Fell aus roter Seide, und „wäre es länger gewesen, wäre auch das Märchen länger geworden“. Der Fuchs und die Gänse hat eine ähnliche Funktion für den ersten Teil, der 1812 veröffentlicht wurde.
Handlung und Zusammenfassung des Märchen
Ein armer Junge, der mit einem Schlitten Holz sammelt, will sich an einem Feuer wärmen und findet unter dem Schnee einen kleinen goldenen Schlüssel; dann findet er in der Erde eine kleine eiserne Kiste. Der Text endet mit der Aussage, dass der Leser nun warten müsse, bis er sie aufgeschlossen habe.
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Bildquellen: © Andrea Danti / Shutterstock
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