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Der Schneemann
Grimm Märchen

Der Schneemann - Märchen von Hans Christian Andersen

Vorlesezeit für Kinder: 14 min

Vorgelesen von Jan Lindner | youtube.com/@einschlafgeschichten

„Eine so wunderbare Kälte ist es, dass mir der ganze Körper knackt!“ sagte der Schneemann. „Der Wind kann einem wirklich Leben einbeißen. Und wie die Glühende dort glotzt!“ Er meinte die Sonne, die gerade im Untergehen begriffen war. „Mich soll sie nicht zum Blinzeln bringen, ich werden schon die Stückchen festhalten.“

Er hatte nämlich statt der Augen zwei große, dreieckige Stückchen von einem Dachziegel im Kopf; sein Mund bestand aus einem alten Rechen, folglich hatte sein Mund auch Zähne. Geboren war er unter dem Jubelruf der Knaben, begrüßt vom Schellengeläut und Peitschenknall der Schlitten. Die Sonne ging unter, der Vollmond ging auf, rund, groß, klar und schön in der blauen Luft.

„Da ist sie wieder von einer anderen Seite!“ sagte der Schneemann. Damit wollte er sagen: die Sonne zeigt sich wieder. „Ich habe ihr doch das Glotzen abgewöhnt! Mag sie jetzt dort hängen und leuchten, damit ich mich selber sehen kann. Wüßte ich nur, wie man es macht, um von der Stelle zu kommen! Ich möchte mich gar zu gern bewegen! Wenn ich es könnte, würde ich jetzt dort unten auf dem Eis hingleiten, wie ich die Knaben gleiten gesehen habe. Allein ich verstehe mich nicht darauf, weiß nicht, wie man läuft.“

„Weg! weg!“ bellte der alte Kettenhund. Er war etwas heiser und konnte nicht mehr das echte „Wau! wau!“ aussprechen. Die Heiserkeit hatte er sich geholt, als er noch Stubenhund war und unter dem Ofen lag. „Die Sonne wird dich schon laufen lehren! Das habe ich vorigen Winter an deinem Vorgänger und noch früher an dessen Vorgänger gesehen. Weg! weg! und weg sind sie alle!“

„Ich verstehen dich nicht, Kamerad“, sagte der Schneemann. „Die dort oben soll mich laufen lehren?“ Er meinte den Mond; „ja, laufen tat sie freilich vorhin, als ich sie fest ansah, jetzt schleicht sie heran von einer anderen Seite.“ – „Du weißt gar nichts!“ entgegnete der Kettenhund, „du bist aber auch eben erst aufgekleckst worden. Der, den du da siehst, das ist der Mond. Die, welche vorhin davongegangen ist, das war die Sonne. Die kommt morgen wieder, die wird dich schon lehren, in den Wallgraben hinabzulaufen. Wir kriegen bald anderes Wetter, ich fühle es schon in meinem linken Hinterbein, es sticht und schmerzt. Das Wetter wird sich ändern!“

„Ich verstehe ihn nicht“, sagte der Schneemann, „aber ich habe es im Gefühl, dass es etwas Unangenehmes ist, was er spricht. Sie, die so glotzte und sich alsdann davonmachte, die Sonne, wie er sie nennt, ist auch nicht meine Freundin, das habe ich im Gefühl!“ – „Weg! weg!“ bellte der Kettenhund, ging dreimal um sich selbst herum und kroch dann in seine Hütte um zu schlafen.

Das Wetter änderte sich wirklich. Gegen Morgen lag ein dicker, feuchter Nebel über der ganzen Gegend; später kam der Wind, ein eisiger Wind. Das Frostwetter packte einen ordentlich, aber als die Sonne aufging, welche Pracht! Bäume und Büsche waren mit Reif überzogen, sie glichen einem ganzen Wald von Korallen, alle Zweige schienen mit strahlend weißem Blüten über und über besät. Die vielen und feinen Verästelungen, die der Blätterreichtum während der Sommerzeit verbirgt, kamen jetzt alle zum Vorschein.

Es war wie ein Spitzengewebe, glänzend weiß, aus jedem Zweig strömte ein weißer Glanz. Die Hängebirke bewegte sich im Wind, sie hatte Leben wie alle Bäume im Sommer. Es war wunderbar und schön! Und als die Sonne schien, nein, wie flimmerte und funkelte das Ganze, als läge Diamantenstaub auf allem und als flimmerten auf dem Schneeteppich des Erdbodens die großen Diamanten, oder man konnte sich auch vorstellen, dass unzählige kleine Lichter leuchteten, weißer selbst als der weiße Schnee.

„Das ist wunderbar schön!“ sagte ein junges Mädchen, das mit einem jungen Mann in den Garten trat. Beide blieben in der Nähe des Schneemanns stehen und betrachteten von hier aus die flimmernden Bäume. „Einen schöneren Anblick gewährt der Sommer sicht!“ sprach sie, und ihre Augen strahlten. „Und so einen Kerl wie diesen hier hat man im Sommer erst recht nicht“, erwiderte der junge Mann und zeigte auf den Schneemann. „Er ist hübsch“.

Das junge Mädchen lachte, nickte dem Schneemann zu und tanzte darauf mit ihrem Freund über den Schnee dahin, der unter ihren Schritten knarrte und pfiff, als gingen sie auf Stärkemehl. „Wer waren die beiden?“ fragte der Schneemann. „Liebesleute!“ Gab der Kettenhund zur Antwort. „Sie werden in eine Hütte ziehen und zusammen am Knochen nagen. Weg! weg!“

„Sind denn die beiden auch solche Wesen wie du und ich?“ fragte der Schneemann. „Die gehören ja zur Herrschaft!“ versetzte der Kettenhund, „freilich weiß man sehr wenig, wenn man den Tag zuvor erst zur Welt gekommen ist. Ich merke es dir an! Ich habe das Alter, auch die Kenntnisse. Ich kenne alle hier im Haus, und auch eine Zeit habe ich gekannt, da lag ich nicht hier in der Kälte und an der Kette. Weg! weg!“

„Die Kälte ist herrlich!“ sprach der Schneemann. „Erzähle, erzähle! Aber du darfst nicht mit den Ketten rasseln. Es knackt in mir, wenn du das tust.“ – „Weg! weg!“ bellte der Kettenhund. „Ein kleiner Junge bin ich gewesen, klein und niedlich, sagte man. Damals lag ich auf einem mit Sammet überzogenen Stuhl dort oben im Herrenhaus, im Schoß der obersten Herrschaft; mir wurde die Schnauze geküsst, und die Pfoten wurden mir mit einem gestickten Taschentuch abgewischt, ich hieß Ami! lieber Ami! süßer Ami! Aber später wurde ich ihnen dort oben zu groß, und sie schenkten mich der Haushälterin. Ich kam in die Kellerwohnung!

Du kannst dorthin hinunterschauen, wo ich Herrschaft gewesen bin, denn das war ich bei der Haushälterin. Es war zwar ein geringerer Ort als oben, aber er war gemütlicher, ich wurde nicht in einem fort von Kindern angefasst und gezerrt wie oben. Ich bekam ebenso gutes Futter wie früher, ja besseres noch! Ich hatte mein eigenes Kissen, und ein Ofen war da, der ist um diese Zeit das Schönste von der Welt! Ich ging unter den Ofen, konnte mich darunter ganz verkriechen. Ach, von ihm träume ich noch. Weg! weg!“

„Sieht denn ein Ofen so schön aus?“ fragte der Schneemann. „Hat er Ähnlichkeit mit mir?“ – „Der ist gerade das Gegenteil von dir! Rabenschwarz ist er, hat einen langen Hals mit Messingtrommel. Er frisst Brennholz, dass ihm das Feuer auf dem Munde sprüht. Man muss sich an der Seite von ihm halten, dicht daneben, ganz unter ihm, da ist es sehr angenehm. Durch das Fenster wirst du ihn sehen könne, von dort aus, wo du stehst.“

Und der Schneemann schaute danach und gewahrte einen blank polierten Gegenstand mit messingner Trommel. Das Feuer leuchtete von unten heraus. Dem Schneemann wurde ganz wunderlich zumute, es überkam ihn ein Gefühl, er wusste selber nicht welches, er konnte sich keine Rechenschaft darüber ablegen; aber alle Menschen, wenn sie nicht Schneemänner sind, kennen es. „Und warum verließest du sie?“ fragte der Schneemann. Er hatte es im Gefühl, dass es ein weibliches Wesen sein musste. „Wie konntest du nur einen solchen Ort verlassen?“

„Ich musste wohl!“ sagte der Kettenhund. „Man warf mich zur Tür hinaus und legte mich hier an die Kette. Ich hatte den jüngsten Junker ins Bein gebissen, weil er mir den Knochen wegstieß, an dem ich nagte: Knochen um Knochen, so denke ich! Das nahm man mir aber sehr übel, und von dieser Zeit an bin ich an die Kette gelegt worden und habe meine Stimme verloren, hörst du nicht, dass ich heißer bin? Ich kann nicht mehr so sprechen wie die anderen Hunde: weg! weg! Das war das Ende vom Lied!“

Der Schneemann hörte ihm aber nicht mehr zu, er schaute immerfort in die Kellerwohnung der Haushälterin, in ihre Stube hinein, wo der Ofen auf seinen vier eisernen Beinen stand und sich in derselben Größe zeigte wie der Schneemann. „Wie das sonderbar in mir knackt!“ sagte er. „Werde ich nie dort hineinkommen? Es ist doch ein unschuldiger Wunsch, und unsere unschuldigen Wünsche werden gewiss in Erfüllung gehen. Ich muss dort hinein, ich muss mich an sie anlehnen, und wollte ich auch das Fenster eindrücken!“

„Dort hinein wirst du nie gelangen!“ sagte der Kettenhund, „und kommst du an den Ofen hin, so bist du weg! weg!“ Ich bin schon so gut wie weg!“ erwiderte der Schneemann, „ich breche zusammen, glaube ich.“ Den ganzen Tag stand der Schneemann und schaute durchs Fenster hinein. In der Dämmerstunde wurde die Stube noch einladender; vom Ofen her leuchtete es mild, gar nicht wie der Mond, nicht wie die Sonne. Nein, wie nur der Ofen leuchten kann, wenn er etwas zu verspeisen hat.

Wenn die Stubentür aufging, hing ihm die Flamme zum Munde heraus, diese Gewohnheit hatte der Ofen. Es flammte deutlich rot auf um das weiße Gesicht des Schneemannes, es leuchtete rot seine ganze Brust herauf. „Ich halte es nicht mehr aus!“ sagte er. „Wie schön es ihr steht, die Zunge so herauszustrecken!“ Die Nacht war lang, dem Schneemann ward sie aber nicht lang, er stand in seine eigenen schönen Gedanken vertieft, und die froren, dass es knackte.

Am Morgen waren die Fensterscheiben der Kellerwohnung mit Eis bedeckt. Sie trugen die schönsten Eisblumen, die nur ein Schneemann verlangen konnte, allein sie verbargen den Ofen. Die Fensterscheiben wollten nicht auftauen. Er konnte den Ofen nicht sehen, den er sich als ein so liebliches weibliches Wesen dachte. Es knackte und knickte in ihm und rings um ihn her. Es war gerade so ein Frostwetter, an dem ein Schneemann seine Freude haben musste. Er aber freute sich nicht – wie hätte er sich auch glücklich fühlen können, er hatte Ofensehnsucht.

„Das ist eine schlimme Krankheit für einen Schneemann“, sagte der Kettenhund, „ich habe an der Krankheit gelitten; aber ich habe sie überstanden. Weg! weg!“ bellte er. „Wir werden anderes Wetter bekommen!“ fügte er hinzu. Und das Wetter änderte sich. Es wurde Tauwetter. Das Tauwetter nahm zu, der Schneemann nahm ab. Er sagte nichts, er klagte nicht, und das ist das richtige Zeichen.

Eines Morgens brach er zusammen. Und sieh, es ragte so etwas wie ein Besenstiel da, wo er gestanden hatte, empor. Um den Stiel herum hatten die Knaben ihn aufgebaut. „Ja, jetzt begreife ich es, jetzt verstehe ich es, dass er die große Sehnsucht hatte!“ sagte der Kettenhund. „Da ist ja ein Eisen zum Ofenreinigen an dem Stiel, der Schneemann hat einen Ofenkratzer im Leib gehabt! Das ist es, was sich in ihm geregt hat, jetzt ist das überstanden; weg! weg!“ Und bald darauf war auch der Winter überstanden. „Weg! weg!“ bellte der heisere Kettenhund; aber die Mädchen aus dem Hause sangen:

Waldmeister grün! Hervor aus dem Haus,
Weide! Die wollenen Handschuhe aus;
Lerche und Kuckuck! Singt fröhlich drein,
Frühling im Februar wird es sein! Ich singe mit: Kuckuck“ Kiwitt“
Komm, liebe Sonne, komm oft – kiwitt!

Und dann denkt niemand an den Schneemann.

Hintergründe zum Märchen „Der Schneemann“

„Der Schneemann“ ist ein Märchen des berühmten dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen. Es wurde erstmals 1861 veröffentlicht und erzählt die Geschichte eines Schneemanns, der sich in einen Ofen verliebt, was zu einer unerfüllten und tragischen Liebesgeschichte führt. Hier sind einige Hintergrundinformationen zu diesem Märchen:

Ursprung: Andersens Märchen waren oft von Volksmärchen und mündlichen Erzählungen inspiriert. In diesem Fall basiert die Geschichte auf einer volkstümlichen Erzählung aus Skandinavien. Die Handlung spielt sich in einem ländlichen, winterlichen Dorf ab, in dem der Schneemann im Zentrum der Handlung steht.

Themen: „Der Schneemann“ behandelt verschiedene Themen, darunter die Vergänglichkeit des Lebens, die Unmöglichkeit unerfüllter Liebe und die menschliche Tendenz, sich nach dem Unbekannten zu sehnen. Die Geschichte thematisiert auch den Kreislauf des Lebens und den Wandel der Jahreszeiten, wie zum Beispiel den Übergang vom Winter zum Frühling.

Symbolik: Die Hauptfiguren des Märchens, der Schneemann und der Ofen, sind Symbole für Kälte und Wärme, Winter und Sommer, Tod und Leben. Der Schneemann repräsentiert die Kälte und Vergänglichkeit des Lebens, während der Ofen für Wärme, Liebe und Lebenskraft steht.

Stil: Andersens Märchen sind bekannt für ihren einzigartigen Stil, der geprägt ist von poetischer Prosa, Ironie und einer tiefgründigen Betrachtung der menschlichen Natur. „Der Schneemann“ ist keine Ausnahme: Die Erzählung ist geprägt von bildhafter Sprache, die den Leser in die magische Welt des Schneemanns entführt.

Einfluss der Romantik: Die literarische Strömung der Romantik hatte einen starken Einfluss auf Andersens Schreibstil. Die Romantik betonte die Bedeutung von Gefühlen, Individualität und der Natur, und viele dieser Elemente finden sich auch in „Der Schneemann“ wieder. Der Schneemann sehnt sich nach dem Ofen und ist fasziniert von der Wärme, die er nicht verstehen kann. Diese Sehnsucht ist ein zentrales Thema der Romantik und zeigt sich in Andersens Märchen.

Einfluss und Rezeption: Wie viele von Andersens Märchen wurde auch „Der Schneemann“ im Laufe der Jahre in verschiedenen Formen adaptiert, einschließlich Theateraufführungen, Hörspielen und Animationsfilmen. Das Märchen hat auch Künstler und Schriftsteller inspiriert, die die Themen und Motive des Schneemanns in ihren eigenen Werken aufgegriffen haben.

Insgesamt ist „Der Schneemann“ ein weiteres Beispiel für Hans Christian Andersens meisterhafte Geschichtenerzählung und ein bedeutender Beitrag zur Welt der Märchen. Die Geschichte vermittelt zeitlose Botschaften über das Leben, die Liebe und das Streben nach Glück, die bis heute relevant und anrührend sind.

Interpretationen zum Märchen „Der Schneemann“

„Der Schneemann“ ist ein vielschichtiges Märchen, das auf unterschiedliche Weise interpretiert werden kann. Hier sind einige mögliche Interpretationen dieser Geschichte:

Unmögliche Liebe: Eine der offensichtlichsten Interpretationen des Märchens ist die Darstellung einer unmöglichen oder unerfüllten Liebe. Der Schneemann, als eine vergängliche Erscheinung des Winters, sehnt sich nach der Wärme des Ofens, ohne zu erkennen, dass dies seinen Untergang bedeuten würde. Diese tragische Liebesgeschichte kann als Metapher für menschliche Beziehungen dienen, in denen zwei Menschen zueinander hingezogen werden, obwohl sie wissen, dass ihre Liebe zum Scheitern verurteilt ist.

Sehnsucht und Unzufriedenheit: Der Schneemann symbolisiert auch die menschliche Sehnsucht nach dem Unbekannten und das Streben nach dem, was unerreichbar erscheint. Trotz seiner Kälte und Vergänglichkeit sehnt er sich nach der Wärme und Beständigkeit des Ofens. Diese Interpretation kann als Kommentar zur menschlichen Natur gesehen werden: Menschen sind oft unzufrieden mit dem, was sie haben, und streben nach Dingen, die sie nicht erreichen können.

Erfahrung und Weisheit: Der Kettenhund repräsentiert Erfahrung und Weisheit. Er war einst ein geliebtes Haustier, wurde aber später an die Kette gelegt und verlor seine Stimme. Trotz seiner schwierigen Umstände hat der Kettenhund eine realistische Sicht auf die Welt und gibt dem Schneemann Ratschläge. Das Märchen zeigt die Bedeutung von Erfahrung und Weisheit und wie diese dazu beitragen können, den Launen und Sehnsüchten des Lebens besser standzuhalten.

Vergänglichkeit des Lebens: „Der Schneemann“ kann auch als Allegorie für die Vergänglichkeit des Lebens und die Unausweichlichkeit des Todes interpretiert werden. Der Schneemann ist sich seiner Vergänglichkeit bewusst und hat Angst davor, zu schmelzen. Seine Begegnung mit dem Ofen verdeutlicht, dass das Leben endlich ist und dass alles, was lebt, letztendlich vergehen muss.

Kreislauf des Lebens: Eine weitere Interpretation des Märchens bezieht sich auf den ständigen Wandel der Jahreszeiten und den Kreislauf des Lebens. Der Schneemann symbolisiert den Winter, während der Ofen den Frühling und das Erwachen der Natur repräsentiert. Die Geschichte zeigt, wie der Winter unweigerlich dem Frühling weichen muss, was auf die natürliche Ordnung der Welt und den unaufhaltsamen Lauf der Zeit hinweist.

Die Sehnsucht nach dem Unbekannten: Der Schneemann sehnt sich nach dem Ofen, obwohl er weiß, dass er in dessen Nähe schmelzen würde. Diese Sehnsucht kann als Metapher für das menschliche Verlangen nach dem Unbekannten oder Verbotenen interpretiert werden. Trotz der Gefahren sind Menschen oft fasziniert von dem, was sie nicht haben oder nicht kennen. Das Märchen zeigt, dass solche Sehnsüchte zwar natürliche Empfindungen sind, aber auch gefährlich sein können.

Kindheit und Unschuld: Schließlich kann das Märchen auch als eine Geschichte über das Ende der Kindheit und den Verlust der Unschuld gesehen werden. Der Schneemann, der von Kindern erschaffen wurde, steht für die Unschuld und Naivität der Kindheit. Seine Begegnung mit dem Ofen und die folgende Tragödie könnten als Metapher für den Verlust der Unschuld und das Erwachsenwerden interpretiert werden.

Insgesamt bietet „Der Schneemann“ von Hans Christian Andersen zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten und lässt viel Raum für persönliche Reflexionen und Gedanken.

Adaptionen zum Märchen „Der Schneemann“

Während „Der Schneemann“ von Hans Christian Andersen vielleicht nicht zu seinen bekanntesten Märchen gehört, hat die Geschichte dennoch einige Adaptionen und Variationen erfahren. Hier sind einige konkrete Beispiele von Adaptionen:

Theateraufführungen: „Der Schneemann“ wurde mehrfach für die Bühne adaptiert. Zum Beispiel wurde es 2011 vom „Teatret Gruppe 38“ in Dänemark als Kindertheaterstück inszeniert. Die Aufführung kombinierte Schauspiel, Figurentheater und Musik, um die tragische Geschichte des Schneemanns und des Ofens zum Leben zu erwecken.

Hörspiele: Die Geschichte wurde auch in Hörspielform umgesetzt. Im deutschsprachigen Raum gibt es zum Beispiel eine Hörspielproduktion des „Der Schneemann“ von dem Label Europa, die 1983 erschienen ist.

Animationsfilme: Eine der bekanntesten Adaptionen von „Der Schneemann“ ist ein russischer Animationsfilm aus dem Jahr 1957 mit dem Titel „Snezhnyy chelovek“ (Der Schneemann), der von Roman Kachanov und Wladimir Degtjarjow inszeniert wurde. Der Film verwendet Stop-Motion-Animation, um die Geschichte des Schneemanns und des Ofens auf künstlerische und berührende Weise darzustellen.

Literarische Adaptionen und Inspirationen: „Der Schneemann“ hat auch andere Schriftsteller und Künstler inspiriert, die ähnliche Themen und Motive in ihren eigenen Werken aufgegriffen haben. Zum Beispiel hat der russische Schriftsteller Boris Akunin in seinem Buch „Schneemann“ aus dem Jahr 2013 einen Detektiv namens Fandorin in eine schneereiche russische Landschaft geschickt, um den Mord an einem Schneemann aufzuklären. Obwohl die Handlung des Buches sich deutlich von der von Andersens Märchen unterscheidet, ist die Inspiration aus „Der Schneemann“ erkennbar.

Illustrationen: Die Geschichte von „Der Schneemann“ wurde auch in illustrierten Ausgaben von Hans Christian Andersens Märchen wiederholt dargestellt. Verschiedene Künstler haben den Schneemann und den Ofen auf ihre eigene Art und Weise interpretiert und gezeichnet, wodurch neue Perspektiven auf die Geschichte ermöglicht wurden.

Insgesamt zeigt die Vielfalt der Adaptionen von „Der Schneemann“, dass Hans Christian Andersens Märchen auch heute noch relevant und faszinierend ist. Diese Adaptionen tragen dazu bei, dass die Geschichte und ihre universellen Botschaften weiterhin neue Generationen von Lesern und Zuschauern erreichen.

Zusammenfassung der Handlung

Der Schneemann von Hans Christian Andersen erzählt die Geschichte eines Schneemanns, der die Kälte liebt und von der Schönheit der Winterlandschaft fasziniert ist. Er ist stolz auf seine Erscheinung, die aus großen dreieckigen Augen und einem Mund mit Zähnen besteht, und wird von den Kindern, die ihn gebaut haben, bewundert.

Eines Abends bemerkt der Schneemann einen Ofen in der Kellerwohnung der Haushälterin und fühlt sich von ihm angezogen. Der Kettenhund, der im Garten lebt, erklärt dem Schneemann, dass der Ofen ein gefährliches Objekt ist und dass er sich von ihm fernhalten sollte, um nicht zu schmelzen. Doch der Schneemann kann nicht anders, als sich nach dem Ofen zu sehnen, und verbringt seine Tage damit, ihn aus der Ferne zu bewundern.

Das Wetter ändert sich, und ein Tauwetter beginnt. Der Schneemann beginnt zu schmelzen, und der Kettenhund warnt ihn, dass sein Verlangen nach dem Ofen zu seinem Untergang führen wird. Der Schneemann ignoriert die Warnungen des Hundes und träumt weiter von dem Ofen, bis er schließlich zusammenbricht.

In der Geschichte von Andersen geht es um die Sehnsucht und das Verlangen, das jemand empfinden kann, auch wenn es gefährlich ist. Der Schneemann sehnt sich nach der Wärme des Ofens, obwohl er weiß, dass es sein Ende bedeutet. Der Kettenhund, der in seiner Vergangenheit selbst nach dem Ofen gesehnt hat, versucht, dem Schneemann Ratschläge zu geben, aber letztendlich kann der Schneemann seiner Sehnsucht nicht widerstehen. Die Erzählung zeigt, dass es manchmal schwer ist, den eigenen Wünschen und Verlangen zu widerstehen, auch wenn es uns schaden könnte.

Informationen für wissenschaftliche Analysen


Statistiken zum Märchen
Wert
Übersetzungen DE, EN, DA, ES, FR, IT, NL,
Lesbarkeitsindex nach Amstad82.1
Lesbarkeitsindex nach Björnsson29.6
Flesch-Reading-Ease Index69.5
Flesch–Kincaid Grade-Level6
Gunning Fog Index6.4
Coleman–Liau Index12
SMOG Index9
Automated Readability Index6.3
Zeichen-Anzahl10.846
Anzahl der Buchstaben8.541
Anzahl der Sätze178
Wortanzahl1.768
Durchschnittliche Wörter pro Satz9,93
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben348
Prozentualer Anteil von langen Wörtern19.7%
Silben gesamt2.659
Durchschnittliche Silben pro Wort1,50
Wörter mit drei Silben177
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben10%

Bildquellen: © Andrea Danti / Shutterstock

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