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Dornröschen
Dornröschen Märchen

Dornröschen - Märchen der Gebrüder Grimm

Vorlesezeit für Kinder: 11 min

Vor Zeiten war ein König und eine Königin, die sprachen jeden Tag: „Ach, wenn wir doch ein Kind hätten!“ und kriegten immer keins. Da trug sich zu, als die Königin einmal im Bade saß, dass ein Frosch aus dem Wasser ans Land kroch und zu ihr sprach: „Dein Wunsch wird erfüllt werden, ehe ein Jahr vergeht, wirst du eine Tochter zur Welt bringen.“

Was der Frosch gesagt hatte, das geschah, und die Königin gebar ein Mädchen, das war so schön, dass der König vor Freude sich nicht zu lassen wusste und ein großes Fest anstellte. Er lud nicht bloß seine Verwandte, Freunde und Bekannte, sondern auch die weisen Frauen dazu ein, damit sie dem Kind hold und gewogen wären. Es waren ihrer dreizehn in seinem Reiche, weil er aber nur zwölf goldene Teller hatte, von welchen sie essen sollten, so musste eine von ihnen daheim bleiben.

Das Fest ward mit aller Pracht gefeiert, und als es zu Ende war, beschenkten die weisen Frauen das Kind mit ihren Wundergaben: die eine mit Tugend, die andere mit Schönheit, die dritte mit Reichtum, und so mit allem, was auf der Welt zu wünschen ist. Als die Elfe ihre Sprüche eben getan hatten, trat plötzlich die dreizehnte herein. Sie wollte sich dafür rächen, dass sie nicht eingeladen war, und ohne jemand zu grüßen oder nur anzusehen, rief sie mit lauter Stimme: „Die Königstochter soll sich in ihrem fünfzehnten Jahr an einer Spindel stechen und tot hinfallen.“ Und ohne ein Wort weiter zu sprechen, kehrte sie sich um und verließ den Saal.

Dornröschen MärchenBild: Otto Kubel (1868 – 1951)

Alle waren erschrocken, da trat die zwölfte hervor, die ihren Wunsch noch übrig hatte, und weil sie den bösen Spruch nicht aufheben, sondern nur ihn mildern konnte, so sagte sie: „Es soll aber kein Tod sein, sondern ein hundertjähriger tiefer Schlaf, in welchen die Königstochter fällt.“ Der König, der sein liebes Kind vor dem Unglück gern bewahren wollte, ließ den Befehl ausgehen, dass alle Spindeln im ganzen Königreiche verbrannt werden. An dem Mädchen aber wurden die Gaben der weisen Frauen sämtlich erfüllt, denn es war so schön, sittsam, freundlich und verständig, dass es jedermann, er es ansah, lieb haben musste. Es geschah, dass an dem Tage, wo es gerade fünfzehn Jahr alt ward, der König und die Königin nicht zu Haus waren, und das Mädchen ganz allein im Schloss zurückblieb. Da ging es allerorten herum, besah Stuben und Kammern, wie es Lust hatte, und kam endlich auch an einen alten Turm. Es stieg die enge Wendeltreppe hinauf, und gelangte zu einer kleinen Türe. In dem Schloss steckte ein verrosteter Schlüssel, und als es umdrehte, sprang die Türe auf, und saß da in einem kleinen Stübchen eine alte Frau mit einer Spindel und spann emsig ihren Flachs.

Dornröschen MärchenBild: Otto Kubel (1868 – 1951)

„Guten Tag, du altes Mütterchen,“ sprach die Königstochter, „was machst du da?“ – „Ich spinne,“ sagte die Alte und nickte mit dem Kopf .“Was ist das für ein Ding, das so lustig herumspringt?“ sprach das Mädchen, nahm die Spindel und wollte auch spinnen. Kaum hatte sie aber die Spindel angerührt, so ging der Zauberspruch in Erfüllung, und sie stach sich damit in den Finger. In dem Augenblick aber, wo sie den Stich empfand, fiel sie auf das Bett nieder das da stand, und lag in einem tiefen Schlaf.

Dornröschen MärchenBild: Otto Kubel (1868 – 1951)

Und dieser Schlaf verbreite sich über das ganze Schloss: der König und die Königin, die eben heimgekommen waren und in den Saal getreten waren, fingen an einzuschlafen und der ganze Hofstaat mit ihnen. Da schliefen auch die Pferde im Stall, die Hunde im Hofe, die Tauben auf dem Dache, die Fliegen an der Wand, ja, das Feuer, das auf dem Herde flackerte, ward still und schlief ein, und der Braten hörte auf zu brutzeln, und der Koch, der den Küchenjungen, weil er etwas versehen hatte, in den Haaren ziehen wollte, ließ ihn los und schlief. Und der Wind legt sich, und auf den Bäumen vor dem Schloss regte sich kein Blättchen mehr. Rings um das Schloss aber begann eine Dornenhecke zu wachsen, die jedes Jahr höher ward, und endlich das ganze Schloss umzog und darüber hinauswuchs, dass gar nichts davon zu sehen war, selbst nicht die Fahne auf den Dach.

Dornröschen MärchenBild: Otto Kubel (1868 – 1951)

Es ging aber die Sage in dem Land von dem schönen schlafenden Dornröschen, denn so ward die Königstochter genannt, also dass von Zeit zu Zeit Königssöhne kamen und durch die Hecke in das Schloss dringen wollten. Es war ihnen aber nicht möglich, denn die Dornen, als hätten sie Hände, hielten fest zusammen, und die Jünglinge blieben darin hängen, konnten sich nicht wieder losmachen und starben eines jämmerlichen Todes.

Nach langen Jahren kam wieder einmal ein Königssohn in das Land, und hörte, wie ein alter Mann von der Dornenhecke erzählte, es sollte ein Schloss dahinter stehen, in welchem eine wunderschöne Königstochter, Dornröschen genannt, schon seit hundert Jahren schliefe, und mit ihr der König und die Königin und der ganze Hofstaat. Er wusste auch von seinem Großvater, dass schon viele Königssöhne gekommen wären und versucht hätten, durch die Dornenhecke zu dringen, aber sie wären darin hängengeblieben und eines traurigen Todes gestorben. Da sprach der Jüngling: „Ich fürchte mich nicht, ich will hinaus und das schöne Dornröschen sehen.“ Der gute Alte mochte ihm abraten, wie er wollte, er hörte nicht auf seine Worte. Nun waren aber gerade die hundert Jahre verflossen, und der Tag war gekommen, wo Dornröschen wieder erwachen sollte.

Dornröschen Märchen Gebrüder GrimmBild: Otto Kubel (1868 – 1951)

Als der Königssohn sich der Dornenhecke näherte, waren es lauter große schöne Blumen, die taten sich von selbst auseinander und ließen ihn unbeschädigt hindurch, und hinter ihm taten sie sich wieder als Hecke zusammen. Im Schlosshof sah er die Pferde und scheckigen Jagdhunde liegen und schlafen, auf dem Dach saßen die Tauben und hatten das Köpfchen unter den Flügel gesteckt. Und als er ins Haus kam, schliefen die Fliegen an der Wand, der Koch in der Küche hielt noch die Hand, als wollte er den Jungen anpacken, und die Magd saß vor dem schwarzen Huhn, das sollte gerupft werden.

Dornröschen Märchen Gebrüder GrimmBild: Paul Hey (1867 – 1952)

Da ging er weiter und sah im Saale den ganzen Hofstaat liegen und schlafen, und oben bei dem Throne lagen der König und die Königin. Da ging er noch weiter, und alles war so still, dass einer seinen Atem hören konnte, und endlich kam er zu dem Turm und öffnete die Türe zu der kleinen Stube, in welcher Dornröschen schlief. Da lag es und war so schön, dass er die Augen nicht abwenden konnte, und er bückte sich und gab ihm einen Kuss. Wie er es mit dem Kuss berührt hatte, schlug Dornröschen die Augen auf, erwachte, und blickte ihn ganz freundlich an.

Dornröschen MärchenBild: Otto Kubel (1868 – 1951)

Da gingen sie zusammen herab, und der König erwachte und die Königin und der ganze Hofstaat, und sahen einander mit großen Augen an. Und die Pferde im Hof standen auf und rüttelten sich. Die Jagdhunde sprangen und wedelten. Die Tauben auf dem Dache zogen das Köpfchen unterm Flügel hervor, sahen umher und flogen ins Feld. Die Fliegen an den Wänden krochen weiter. Das Feuer in der Küche erhob sich, flackerte und kochte das Essen. Der Braten fing wieder an zu brutzeln. Und der Koch gab dem Jungen eine Ohrfeige, dass er schrie. Und die Magd rupfte das Huhn fertig.

Und da wurde die Hochzeit des Königssohns mit dem Dornröschen in aller Pracht gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende.

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Hintergründe

Interpretationen

Historie

Zusammenfassung

Adaptionen

Handlung

Textanalyse

„Dornröschen“ ist ein bekanntes Märchen der Gebrüder Grimm, das in den Kinder- und Hausmärchen unter der Nummer KHM 50 erscheint. Die Geschichte hat ihre Wurzeln in verschiedenen mündlichen und schriftlichen Traditionen, die sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen lassen. Eine der frühesten bekannten schriftlichen Versionen stammt von Giambattista Basile, einem italienischen Dichter, der im 17. Jahrhundert lebte. Sein Märchen „Sole, Luna e Talia“ weist viele Parallelen zu „Dornröschen“ auf. Eine weitere frühe schriftliche Version ist Charles Perraults „La Belle au bois dormant“ aus dem Jahr 1697.

Dornröschen Märchen

Die Gebrüder Grimm veröffentlichten ihre erste Version von „Dornröschen“ 1812 in der ersten Auflage ihrer Kinder- und Hausmärchen. Ihre Version basiert auf verschiedenen mündlichen Erzählungen, die sie in Deutschland gesammelt haben. Im Laufe der Jahre haben sie die Geschichte weiter bearbeitet und verfeinert, wobei die letzte Version in der siebten Auflage von 1857 erschien. Das Aarne-Thompson-Klassifikationssystem für Volksmärchen klassifiziert „Dornröschen“ als einen Märchentypus von 410, was bedeutet, dass er eine Prinzessin einschließt, die in einen verzauberten Schlaf versetzt wird und später erwacht, wobei die ihr auferlegte Magie umgekehrt wird. Die Geschichte wurde viele Male adaptiert und von modernen Erzählern in verschiedenen Medien immer wieder neu erzählt.

Das Märchen von „Dornröschen“ ist von zahlreichen kulturellen und historischen Einflüssen geprägt, darunter auch von mittelalterlichen Legenden und volkstümlichen Aberglauben. Die Geschichte enthält Elemente des Schicksals, der Vorherbestimmung und der Magie, die in vielen traditionellen Märchen eine wichtige Rolle spielen. Die zentrale Figur des schlafenden Prinzessin, die von einem mutigen Prinzen gerettet wird, ist ein archetypisches Motiv, das in vielen Kulturen und Geschichten auftaucht.

„Dornröschen“ bietet Raum für verschiedene Interpretationen und symbolische Lesarten. Hier sind einige gängige Interpretationsansätze:

Dornröschen Märchen Gebrüder GrimmBild: Paul Hey (1867 – 1952)

Reifungs- und Entwicklungsprozess: Das Dornröschen-Motiv kann als Metapher für den Übergang von der Kindheit zur Erwachsenenwelt verstanden werden. Der hundertjährige Schlaf repräsentiert den langen und oft schwierigen Reifungsprozess, den jeder Mensch durchläuft. Die Erweckung durch den Kuss des Prinzen symbolisiert das Erwachen zu einem neuen Lebensabschnitt und die Übernahme von Verantwortung.

Weibliche Sexualität und Emanzipation: Dornröschen kann als Darstellung der weiblichen Sexualität und Emanzipation gesehen werden. Die Spindel, an der sich die Prinzessin sticht, kann als Symbol für Menstruation und sexuelles Erwachen gedeutet werden. Der Kuss des Prinzen und das anschließende Erwachen spiegeln die Befreiung der weiblichen Hauptfigur aus ihrer passiven Rolle wider und markieren den Beginn eines neuen, selbstbestimmten Lebens.

Schicksal und Selbstbestimmung: Die Geschichte thematisiert die Spannung zwischen Schicksal und Selbstbestimmung. Trotz des Fluchs und der Bemühungen des Königs, seine Tochter zu schützen, kann das Schicksal nicht abgewendet werden. Allerdings ist es letztendlich die Liebe und das Eingreifen des Prinzen, die das Schicksal ändern und das glückliche Ende ermöglichen.

Dualität von Gut und Böse: Das Märchen zeigt auch den Konflikt zwischen Gut und Böse. Die gute Fee und die böse Fee repräsentieren die Dualität von positiven und negativen Kräften im Leben. Die Geschichte zeigt, dass das Böse zwar vorübergehend triumphieren kann, aber letztendlich das Gute siegt und Harmonie wiederhergestellt wird.

Die Macht der Liebe: „Dornröschen“ betont die transformative und heilende Kraft der Liebe. Der Prinz besiegt die Hindernisse und rettet die Prinzessin durch seine Liebe und Hingabe, wodurch die beiden letztendlich ein glückliches Leben führen können.

Diese Interpretationsmöglichkeiten sind nur einige von vielen, die in „Dornröschen“ zu finden sind. Das Märchen ist reich an Symbolen und Motiven, die je nach kulturellem und persönlichem Hintergrund unterschiedlich gedeutet werden können.

Bei der Taufe des lang ersehnten Kindes eines Königs und einer Königin werden sieben gute Feen eingeladen, Taufpatinnen für die kleine Prinzessin zu werden. Die Feen nehmen am Bankett im Palast teil. Jede Fee erhält einen goldenen Teller und mit Juwelen geschmückte Trinkbecher. Bald darauf betritt eine alte Fee den Palast. An Ihrem Platz steht ein Teller aus feinem Porzellan und ein Kristall-Trinkglas. Diese alte Fee wird übersehen, weil sie sich seit vielen Jahren in einem Turm befand und alle glaubten, sie sei verstorben.

Dornröschen Märchen

Sechs der anderen sieben Feen bieten der kleinen Prinzessin dann ihre Gaben der Schönheit, des Witzes, der Anmut, des Tanzes, des Gesangs und der Güte an. Die böse Fee ist sehr wütend darüber, vergessen worden zu sein. Sie verzaubert die kleine Prinzessin, so dass sie sich eines Tages in den Finger einer Spindel stechen und sterben würde. Die siebte Fee, die ihre Gabe noch nicht verschenkt hat, versucht, den Fluch der bösen Fee umzukehren. Sie kann dies jedoch nur teilweise tun. Anstatt zu sterben, wird die Prinzessin 100 Jahre lang in einen tiefen Schlaf fallen und durch einen Kuss eines Königssohnes geweckt werden. Das ist ihr Geschenk des Schutzes.

Der König befiehlt, jede Spindel und jedes Spinnrad im Königreich zu zerstören, um zu versuchen, seine Tochter vor dem schrecklichen Fluch zu retten. Fünfzehn oder sechzehn Jahre vergehen, und eines Tages, als der König und die Königin weg sind, wandert die Prinzessin durch die Palastzimmer und stößt auf eine alte Frau, die an einer Spindel sitzt. Die Prinzessin, die noch nie eine Spindel gesehen hat, fragt die alte Frau, ob sie das Spinnrad ausprobieren darf. Der Fluch erfüllt sich, als die Prinzessin sich in den Finger an der Spindel sticht und augenblicklich in einen tiefen Schlaf fällt. Die alte Frau schreit um Hilfe, und es werden Versuche unternommen, die Prinzessin wiederzubeleben.

Dornröschen Märchen

Der König schreibt dies dem Schicksal zu und lässt die Prinzessin in das schönste Zimmer des Palastes tragen und auf ein Bett aus gold- und silberbesticktem Stoff legen. Der König und die Königin küssen ihre Tochter zum Abschied und reisen ab, wobei sie den Eingang für verboten erklären. Die gute Fee, die die böse Prophezeiung abgeändert hat, wird herbeigerufen. Die Fee, die über große Voraussicht verfügt, sieht, dass die Prinzessin in Kummer erwachen wird, wenn sie allein ist. Die Fee versetzt deshalb alle Personen im Schloss in einen hundert jährigen Schlaf. Die Fee beschwört auch einen Wald aus Bäumen, Brombeersträuchern und Dornen, die um das Schloss herum entstehen, um es von der Außenwelt abzuschirmen und zu verhindern, dass jemand die Prinzessin stört.

Dornröschen Märchen Gebrüder Grimm

Hundert Jahre vergehen, und ein Prinz aus einer anderen Familie entdeckt während einer Jagdexpedition das versteckte Schloss. Seine Begleiter erzählen ihm unterschiedliche Geschichten über das Schloss, bis ein alter Mann die Worte seines Vaters erzählt: Im Inneren des Schlosses liegt eine schöne Prinzessin, die dazu verdammt ist, hundert Jahre lang zu schlafen, bis ein Königssohn kommt und sie weckt. Der Prinz trotzt den hohen Bäumen, Brombeersträuchern und Dornen, die bei seiner Annäherung verschwinden. Er betritt das Schloss. Er geht am schlafenden Schlossvolk vorbei und stößt auf die Kammer, in der die Prinzessin schlafend auf dem Bett liegt. Von der strahlenden Schönheit beeindruckt, fällt er vor ihr auf die Knie. Die Verzauberung wird durch einen Kuss beendet, und die Prinzessin erwacht und unterhält sich lange mit dem Prinzen. Währenddessen erwacht der Rest des Schlosses und geht seinen Geschäften nach. Der Prinz und die Prinzessin werden später vom Kaplan in der Schlosskapelle getraut.

Dornröschen Märchen

Nach der heimlichen Hochzeit der Prinzessin besucht der Prinz sie weiterhin, und sie gebiert ihm zwei Kinder, Aurore (Morgenröte) und Jour (Tag), ohne dass seine Mutter, die einer Oger-Abstammung angehört, davon erfährt. Als es für den Prinzen an der Zeit ist, den Thron zu besteigen, bringt er seine Frau, seine Kinder und den Talabutte mit. Die Mutter der Ogerkönigin schickt die junge Königin und die Kinder in ein abgelegenes, im Wald gelegenes Haus und weist ihren Koch an, den Jungen zum Abendessen zuzubereiten. Die gutherzige Köchin ersetzt den Jungen durch ein Lamm, was die Königinmutter zufrieden stellt. Dann verlangt sie das gleiche für das Mädchen. Die Köchin nimmt diesmal eine junge Ziege, was die Königinmutter ebenfalls zufriedenstellt.

„Dornröschen“ ist ein Märchen der Gebrüder Grimm, das von einer Prinzessin handelt, die aufgrund eines Fluchs in einen tiefen Schlaf fällt. Zu Beginn der Geschichte wird die Geburt der Prinzessin von einem König und einer Königin gefeiert. Sie laden zwölf weise Frauen zur Taufe ein, um ihr Kind zu segnen. Eine dreizehnte Fee, die nicht eingeladen wurde, erscheint jedoch und verflucht das Mädchen: An ihrem fünfzehnten Geburtstag wird sie sich an einer Spindel stechen und sterben. Eine der weisen Frauen mildert den Fluch und verändert ihn so, dass die Prinzessin nicht sterben, sondern in einen hundertjährigen Schlaf fallen wird.

Dornröschen Märchen Gebrüder Grimm

Um seine Tochter zu schützen, befiehlt der König, dass alle Spindeln im Königreich vernichtet werden sollen. Doch als die Prinzessin fünfzehn wird, findet sie in einer versteckten Kammer eine alte Frau, die an einer Spindel spinnt. Die Prinzessin sticht sich an der Spindel und fällt sofort in den tiefen Schlaf. Um sie herum schlafen auch alle Menschen und Tiere im Schloss ein. Im Laufe der Jahre wächst eine undurchdringliche Dornenhecke um das Schloss herum. Viele Prinzen versuchen, durch die Hecke zu kommen und die Prinzessin zu retten, aber keiner von ihnen hat Erfolg.

Nach hundert Jahren gelangt schließlich ein Prinz an das Schloss und findet einen Weg durch die Dornen. Er dringt ins Schloss ein und entdeckt die schlafende Prinzessin. Als er sie auf die Stirn küsst, erwacht sie sofort. Zusammen mit der Prinzessin erwachen auch alle anderen Menschen und Tiere im Schloss. Am Ende heiraten der Prinz und Dornröschen, und sie leben glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage.

Es gibt viele Adaptionen des Märchens „Dornröschen“ der Gebrüder Grimm in verschiedenen Medien. Hier sind einige der bekanntesten Beispiele:

Dornröschen Märchen

Film: „Dornröschen“ oder „Sleeping Beauty“ (1959), ein Animationsfilm von Walt Disney, basierend auf dem Märchen und der Ballettmusik von Tschaikowski. Die Hauptfigur wird hier als Prinzessin Aurora bezeichnet, während die böse Fee Maleficent heißt. In dieser Version wird Dornröschen von Maleficent verflucht, aber am Ende wird der Fluch von einem Kuss des Prinzen aufgehoben. „Maleficent“ ist ein Film aus dem Jahr 2014, der das Märchen aus der Sicht der bösen Fee Maleficent erzählt, die das Schicksal von Dornröschen beeinflusst. In dieser Adaption wird Dornröschen von Maleficent verflucht, weil ihr das Königreich genommen wurde, aber am Ende rettet Maleficent Dornröschen und das Königreich vor einem anderen Bösewicht. „The Curse of Sleeping Beauty“ ist ein Film aus dem Jahr 2016, der eine moderne Interpretation des Märchens darstellt. Der Protagonist erwacht aus einem Traum und findet sich in einem mysteriösen Haus wieder, das von einem Fluch befallen ist. Er erfährt, dass er der Erbe von Dornröschens Fluch ist und versucht, den Fluch zu brechen.

Literatur: „Dornröschen“ wurde in zahlreichen Kinderbüchern und Sammlungen neu erzählt und adaptiert, darunter auch moderne Interpretationen wie „Spindle’s End“ (2000) von Robin McKinley, das die Geschichte aus der Perspektive einer Nebenfigur erzählt. „Dornröschen erwacht“ ist eine Novelle von Theodor Fontane aus dem Jahr 1874, die das Märchen in einer etwas anderen Form erzählt. In dieser Adaption erwacht Dornröschen nicht durch einen Kuss des Prinzen, sondern durch den Schmerz, den sie empfindet, als ihr Finger von einem Stück Dorn abgeschnitten wird. Sie erwacht in einer Zeit, die für sie fremd ist, und muss lernen, sich anzupassen.

Theater: Das Ballett „Dornröschen“ (1890) von Pjotr Iljitsch Tschaikowski basiert ebenfalls auf dem Märchen und ist eines der bekanntesten klassischen Ballette. Marius Petipa choreografierte die Uraufführung des Stücks. „Dornröschen“ ist ein Ballett von Peter Tschaikowsky aus dem Jahr 1890, das auf dem Märchen basiert. Die Musik und die Choreographie des Balletts sind sehr bekannt und beliebt. „Dornröschen“ wurde auch als Theaterstück adaptiert, z.B. als Pantomime, Musical oder Schauspiel. Ein Beispiel ist das Musical „Sleeping Beauty Wakes“ (2007

Fernsehen: Es gibt zahlreiche TV-Adaptionen des Märchens, einschließlich Episoden in Fernsehserien wie „Grimm“ und „Once Upon a Time“. In „Once Upon a Time“ wird die Geschichte von Dornröschen in die Handlung der Serie eingewoben, und die Hauptfigur heißt hier Prinzessin Aurora.

Musik: Verschiedene Lieder und musikalische Adaptionen wurden von „Dornröschen“ inspiriert. Die Band Nox Arcana veröffentlichte zum Beispiel das Album „Grimm Tales“ (2008), das das Lied „Dornröschen“ enthält.

Diese Beispiele zeigen, wie vielfältig die Adaptionen von „Dornröschen“ sind und wie das Märchen in verschiedenen Kulturkreisen und Medien präsent ist.

Das Volksmärchen beginnt mit einer Prinzessin, deren Eltern von einer bösen Fee erfahren, dass ihre Tochter sterben wird, wenn sie sich an einen bestimmten Gegenstand sticht. In der Version von Basile sticht sich die Prinzessin an einem Stück Flachs. In der Version von Perrault und den Gebrüdern Grimm ist der Gegenstand eine Spindel. Die Eltern befreien das Königreich von diesen Gegenständen in der Hoffnung, ihre Tochter zu schützen, aber die Prophezeiung erfüllt sich trotzdem.

Dornröschen Märchen Gebrüder Grimm

Anstatt zu sterben, wie vorhergesagt wurde, fällt die Prinzessin in einen tiefen Schlaf. Nach einiger Zeit wird sie von einem Prinzen gefunden und erwacht. In Giambattista Basils Version von Dornröschen fällt die schlafende Schönheit, Talia, in einen tiefen Schlaf, nachdem sie einen Flachssplitter in ihren Finger bekommen hat. Laut Maria Tatar gibt es Versionen der Geschichte, die einen zweiten Teil enthalten, in dem die Schwierigkeiten des Paares nach ihrer Vereinigung beschrieben werden; einige Folkloristen glauben, dass die beiden Teile ursprünglich getrennte Erzählungen waren.

Der zweite Teil beginnt, nachdem der Prinz und die Prinzessin Kinder bekommen haben. Im Laufe der Erzählung werden die Prinzessin und ihre Kinder mit einer anderen Frau aus dem Leben des Prinzen bekannt gemacht. Diese andere Frau mag die neue Familie des Prinzen nicht und ruft einen Koch, der die Kinder tötet und zum Abendessen serviert. Anstatt zu gehorchen, versteckt der Koch die Kinder und serviert Vieh. Als nächstes befiehlt die andere Frau dem Koch, die Prinzessin zu töten. Bevor dies geschehen kann, wird dem Prinzen die wahre Natur der anderen Frau enthüllt. Sie wird dem Tod unterworfen, den sie für die Prinzessin geplant hatte. Die Prinzessin, der Prinz und ihre Kinder leben glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.

Dornröschen Märchen

Die Brüder Grimm nahmen eine Variante von Dornröschen in ihre Sammlung von 1812 auf. Ihre Version endet, als der Prinz eintrifft, um Dornröschen, Rosamund genannt, zu wecken. Es enthält nicht den zweiten Teil, wie er in den Versionen von Basile und Perrault zu finden ist. Die Grimm Brüder lehnten, die Geschichte mit der Begründung ab, dass sie von Perraults Version abgeleitet sei. Das Vorhandensein der Brynhild-Erzählung überzeugte sie, sie als eine authentisch deutsche Erzählung aufzunehmen. Ihre Version ist die einzige bekannte deutsche Variante der Sage.

Die linguistische Analyse des Märchens „Dornröschen“ von den Gebrüdern Grimm konzentriert sich auf mehrere Aspekte der sprachlichen Gestaltung und Struktur dieses klassischen Textes.

Sprachstil und Register

Alte Sprache: Der Text verwendet eine altertümliche Sprache, die Ausdrucksweisen und grammatische Konstruktionen einsetzt, die im modernen Deutsch weniger gebräuchlich sind. Begriffe wie „vor Zeiten“ oder „trug sich zu“ sowie die gehobene Form „ehe ein Jahr vergeht“ tragen zu einem historischen und märchenhaften Stil bei.

Formale Anrede: Der Text verwendet formale Anreden wie „du altes Mütterchen,“ was den höflichen und respektvollen Umgang der Figuren untereinander in dieser Zeit widerspiegelt.

Satzstruktur

Parataktische und hypotaktische Strukturen: Der Text zeigt eine Mischung aus einfacheren Satzreihen (Parataxen) und komplexeren Schachtelsätzen (Hypotaxen). Dies ist typisch für die Grimmschen Märchen, die sowohl narrativ zugänglich als auch literarisch anspruchsvoll sein sollen.

Indirekte Rede: Die Aussagen des Frosches und der weisen Frauen werden in indirekter Rede eingeführt, was die Distanz und Erzählperspektive des Märchens unterstreicht.

Morphologie und Syntax

Verwendung von Modalverben und Konjunktiv: Der Gebrauch von Modalverben („soll“, „wirst“) und des Konjunktivs („möge“) in Wünschen und Prophezeiungen betont die Magie und Unausweichlichkeit der Ereignisse.

Präteritum als Erzählzeit: Der Text benutzt das Präteritum konsequent als Erzählzeit, was typisch für schriftliche, narrative Texte im Deutschen ist.

Wortwahl und Semantik

Symbolische und bildhafte Sprache: Wörter und Symbole wie „Dornenhecke“, „Spindel“ oder „Hundertjähriger Schlaf“ sind stark mit dem Märchenthema verbunden und tragen zur symbolischen Tiefe (Dornen als Hindernis, Schlaf als Zeitstillstand) bei.

Gaben und Flüche: Substantive und Adjektive verbalisieren universelle Wünsche und Ängste (Schönheit, Reichtum, Fluch des Todes), was auf die archetypischen Themen des Märchens von Wünschen und Gefahren hinweist.

Narrativer Aufbau und Funktion

Erzählmuster: Der Text folgt einem typischen Märchenmuster mit einem glücklichen Beginn, einer Krise (Fluch), einem langen Stillstand (Schlaf) und einem wunderbaren Wiedererwachen und Happy End (Heirat).

Charakterisierung durch Handlung: Die Charaktere werden hauptsächlich durch ihre Handlungen und gesprochenen Worte charakterisiert, weniger durch innere Monologe oder Beschreibungen, was der direkten, objektiven Erzählweise der Märchen entspricht.

Wiederholung und Dreierstruktur: Sprachliche Wiederholungen und typisch dreigliedrige Strukturen (z.B. drei Königssöhne, die es versuchen) schaffen Rhythmus und erhöhen die Merkbarkeit der Geschichte.

Insgesamt zeigt die linguistische Betrachtung von „Dornröschen“ eine kunstvolle Verschmelzung von stilistischen, syntaktischen und semantischen Besonderheiten, die das Märchen zu einem eingängigen und zeitlosen Narrativ gestalten.


Informationen für wissenschaftliche Analysen

Kennzahl
Wert
NummerKHM 50
Aarne-Thompson-Uther-IndexATU Typ 410
ÜbersetzungenDE, EN, EL, DA, ES, FR, PT, FI, HU, IT, JA, NL, KO, PL, RO, RU, TR, VI, ZH
Lesbarkeitsindex nach Amstad69.4
Lesbarkeitsindex nach Björnsson42.4
Flesch-Reading-Ease Index57.1
Flesch–Kincaid Grade-Level11.2
Gunning Fog Index11.5
Coleman–Liau Index11.9
SMOG Index11.5
Automated Readability Index12
Zeichen-Anzahl7.176
Anzahl der Buchstaben5.688
Anzahl der Sätze51
Wortanzahl1.211
Durchschnittliche Wörter pro Satz23,75
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben226
Prozentualer Anteil von langen Wörtern18.7%
Silben gesamt1.799
Durchschnittliche Silben pro Wort1,49
Wörter mit drei Silben105
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben8.7%
1 Kommentar
  1. Roberto Cisotto Solianiam 30 Juni 2021 um 13:44

    Die Geschichte ist sehr interessant und cool. Dornröschen ist ein berühmtes romantisches Kindermärchen, das viele gelesen haben und jeder liebt. Wie in den meisten Geschichten ist am Ende alles gelöst und alle kehren zu einem normalen und glücklichen Leben zurück.

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