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Frau Holle
Frau Holle Märchen

Frau Holle - Märchen der Gebrüder Grimm

Vorlesezeit für Kinder: 9 min

Vorgelesen von Henning Vieser

Eine Witwe hatte zwei Töchter, davon war die eine schön und fleißig, die andere hässlich und faul. Sie hatte aber die hässliche und faule, weil sie ihre rechte Tochter war, viel lieber, und die andere musste alle Arbeit tun und der Aschenputtel im Hause sein. Das arme Mädchen musste sich täglich auf die große Straße bei einem Brunnen setzen und musste so viel spinnen, dass ihm das Blut aus den Fingern sprang. Nun trug es sich zu, dass die Spule einmal ganz blutig war, da bückte es sich damit in den Brunnen und wollte sie abwaschen. Sie sprang ihm aber aus der Hand und fiel hinab. Es weinte, lief zur Stiefmutter und erzählte ihr das Unglück. Sie schalt es aber so heftig und war so unbarmherzig, dass sie sprach: „Hast du die Spule hinunterfallen lassen, so hol sie auch wieder herauf.“

Frau Holle Märchen Gebrüder GrimmBild: Otto Kubel (1868 – 1951)

Da ging das Mädchen zu dem Brunnen zurück und wusste nicht, was es anfangen sollte. Und in seiner Herzensangst sprang es in den Brunnen hinein, um die Spule zu holen. Es verlor die Besinnung, und als es erwachte und wieder zu sich selber kam, war es auf einer schönen Wiese, wo die Sonne schien und vieltausend Blumen standen. Auf dieser Wiese ging es fort und kam zu einem Backofen, der war voller Brot. Das Brot aber rief: „Ach, zieh mich raus, zieh mich raus, sonst verbrenn ich: ich bin schon längst ausgebacken.“ Da trat es herzu und holte mit dem Brotschieber alles nacheinander heraus. Danach ging es weiter und kam zu einem Baum, der hing voll Äpfel, und rief ihm zu: „Ach, schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif.“ Da schüttelte es den Baum, dass die Äpfel fielen, als regneten sie, und schüttelte, bis keiner mehr oben war. Und als es alle in einen Haufen zusammengelegt hatte, ging es wieder weiter. Endlich kam es zu einem kleinen Haus, daraus guckte eine alte Frau, weil sie aber so große Zähne hatte, ward ihm angst, und es wollte fortlaufen.

Frau Holle Märchen Gebrüder GrimmBild: Otto Kubel (1868 – 1951)

Die alte Frau aber rief ihm nach: „Was fürchtest du dich, liebes Kind? Bleib bei mir, wenn du alle Arbeit im Hause ordentlich tun willst, so soll dir’s gut gehen. Du musst nur achtgeben, dass du mein Bett gut machst und es fleißig aufschüttelst, dass die Federn fliegen, dann schneit es in der Welt. Ich bin die Frau Holle.“ Weil die Alte ihm so gut zusprach, so fasste sich das Mädchen ein Herz, willigte ein und begab sich in ihren Dienst. Es besorgte auch alles nach ihrer Zufriedenheit und schüttelte ihr das Bett immer gewaltig, auf dass die Federn wie Schneeflocken umherflogen. Dafür hatte es auch ein gut Leben bei ihr, kein böses Wort und alle Tage Gesottenes und Gebratenes.

Frau HolleBild: Otto Kubel (1868 – 1951)

Nun war es eine Zeitlang bei der Frau Holle, da ward es traurig und wusste anfangs selbst nicht, was ihm fehlte, endlich merkte es, dass es Heimweh war; ob es ihm hier gleich vieltausendmal besser ging als zu Haus, so hatte es doch ein Verlangen dahin. Endlich sagte es zu ihr: „Ich habe den Jammer nach Haus gekriegt, und wenn es mir auch noch so gut hier unten geht, so kann ich doch nicht länger bleiben, ich muss wieder hinauf zu den Meinigen.“

Die Frau Holle sagte: „Es gefällt mir, dass du wieder nach Haus verlangst, und weil du mir so treu gedient hast, so will ich dich selbst wieder hinaufbringen.“ Sie nahm es darauf bei der Hand und führte es vor ein großes Tor. Das Tor ward aufgetan, und wie das Mädchen gerade darunter stand, fiel ein gewaltiger Goldregen, und alles Gold blieb an ihm hängen, so dass es über und über davon bedeckt war.

Frau Holle Märchen Gebrüder GrimmBild: Otto Kubel (1868 – 1951)

„Das sollst du haben, weil du so fleißig gewesen bist,“ sprach die Frau Holle und gab ihm auch die Spule wieder, die ihm in den Brunnen gefallen war. Darauf ward das Tor verschlossen, und das Mädchen befand sich oben auf der Welt, nicht weit von seiner Mutter Haus. Und als es in den Hof kam, saß der Hahn auf dem Brunnen und rief:

„Kikeriki,
Unsere goldene Jungfrau ist wieder hie.“

Da ging es hinein zu seiner Mutter, und weil es so mit Gold bedeckt ankam, ward es von ihr und der Schwester gut aufgenommen.

Frau Holle Märchen Gebrüder GrimmBild: Otto Kubel (1868 – 1951)

Das Mädchen erzählte alles, was ihm begegnet war, und als die Mutter hörte, wie es zu dem großen Reichtum gekommen war, wollte sie der anderen, hässlichen und faulen Tochter gerne dasselbe Glück verschaffen. Sie musste sich an den Brunnen setzen und spinnen. Und damit ihre Spule blutig ward, stach sie sich in die Finger und stieß sich die Hand in die Dornhecke. Dann warf sie die Spule in den Brunnen und sprang selber hinein. Sie kam, wie die andere, auf die schöne Wiese und ging auf demselben Pfade weiter. Als sie zu dem Backofen gelangte, schrie das Brot wieder: „Ach, zieh mich raus, zieh mich raus, sonst verbrenn ich, ich bin schon längst ausgebacken.“

Die Faule aber antwortete: „Da hätt ich Lust, mich schmutzig zu machen,“ und ging fort. Bald kam sie zu dem Apfelbaum, der rief: „Ach, schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif.“ Sie antwortete aber: „Du kommst mir recht, es könnte mir einer auf den Kopf fallen,“ und ging damit weiter. Als sie vor der Frau Holle Haus kam, fürchtete sie sich nicht, weil sie von ihren großen Zähnen schon gehört hatte, und verdingte sich gleich zu ihr. Am ersten Tag tat sie sich Gewalt an, war fleißig und folgte der Frau Holle, wenn sie ihr etwas sagte, denn sie dachte an das viele Gold, das sie ihr schenken würde. Am zweiten Tag aber fing sie schon an zu faulenzen, am dritten noch mehr, da wollte sie morgens gar nicht aufstehen. Sie machte auch der Frau Holle das Bett nicht, wie sich’s gebührte, und schüttelte es nicht, dass die Federn aufflogen. Das ward die Frau Holle bald müde und sagte ihr den Dienst auf. Die Faule war das wohl zufrieden und meinte, nun würde der Goldregen kommen. Die Frau Holle führte sie auch zu dem Tor, als sie aber darunter stand, ward statt des Goldes ein großer Kessel voll Pech ausgeschüttet. „Das ist zur Belohnung deiner Dienste,“ sagte die Frau Holle und schloss das Tor zu. Da kam die Faule heim, aber sie war ganz mit Pech bedeckt, und der Hahn auf dem Brunnen, als er sie sah, rief:

Frau Holle Märchen Gebrüder GrimmBild: Otto Kubel (1868 – 1951)

„Kikeriki,
Unsere schmutzige Jungfrau ist wieder hie.“

Das Pech aber blieb fest an ihr hängen und wollte, solange sie lebte, nicht abgehen.

Hintergründe zum Märchen „Frau Holle“

„Frau Holle“ ist ein deutsches Märchen, das 1812 von den Gebrüdern Grimm im Buch „Kinder- und Hausmärchen“ veröffentlicht wurde (KHM 24). Es ist als Aarne-Thompson-Typ 480 klassifiziert. Frau Holle (in verschiedenen Regionen auch als Holla, Holda, Perchta, Berchta, Berta oder Bertha bekannt) war zunächst eine vorchristliche weibliche Sagengestalt, die im Volksglauben bis weit ins 19. Jahrhundert hinein überlebte. Der Name ist möglicherweise verwandt mit dem skandinavischen Geschöpf, das als Huldra bekannt ist. Jacob Grimm versuchte, sie als germanische Göttin zu etablieren. Der Name „Holle“ stammt von huld (gnädig, freundlich, sympathisch, dankbar), mittelhochdeutsch hulde, althochdeutsch huldī (Freundlichkeit) ab.

Frau Holle Märchen Gebrüder Grimm

Die namenlose Protagonistin der Geschichte „Frau Holle“ ist ein Mädchen, das bei ihrer Stiefmutter und ihrer hässlichen und faulen Stiefschwester lebt. Ähnlich wie Aschenputtel wird das Mädchen gezwungen, die ganze Arbeit im Haus zu erledigen. Als sie eine Spindel in einen Brunnen fallen lässt, wird dem Mädchen befohlen, in den Brunnen zu steigen, um sie zu holen. Als sie dies tut, findet sich das Mädchen in einem anderen Reich wieder, in dem Frau Holle zu Hause ist. Das Mädchen wird eine Dienerin von Frau Holle und bleibt für einige Zeit bei ihr. Als das Mädchen schließlich beschließt, nach Hause zurückzukehren, wird sie von Frau Holle für ihre Freundlichkeit und harte Arbeit reichlich belohnt. In der Hoffnung auf die gleiche Belohnung geht auch die Stiefschwester des Mädchens in den Brunnen. Schließlich wird sie von Frau Holle für ihre Gier und Faulheit bestraft.

Die Titelfigur des Märchens ist eine Figur aus der deutschen Folklore. Ihr wird nachgesagt, dass sie die Beschützerin der Landwirtschaft und der traditionell mit Frauen verbundenen Arbeit sei. Sie soll auch Schneeflocken machen, indem sie die Flaumfedern von ihrem Bett schüttelt. In einigen Teilen Deutschlands wird noch immer manchmal scherzhaft behauptet, Frau Holle mache ihr Bett, wenn es schneit.

Frau Holle Märchen Gebrüder Grimm

Die Erzählung wurde von den Brüdern Grimm in der 1812 erschienenen ersten Ausgabe von Kinder- und Hausmärchen veröffentlicht. Ihre Quelle war Wilhelm Grimms Freundin und spätere Ehefrau Dortchen Wild. In der zweiten Ausgabe von 1819 wurden einige Details hinzugefügt, vor allem Hahngrüße, die auf dem Bericht von Georg August Friedrich Goldmann aus Hannover beruhen. In Hessen und darüber hinaus ist es immer noch ein gebräuchlicher Ausdruck, „Hulda macht ihr Bett“ zu sagen, wenn es schneit, d.h. sie schüttelt ihr Bett und heraus kommt Schnee vom Himmel. Wie viele andere Geschichten, die die Brüder Grimm gesammelt haben, wurde die Geschichte von Frau Holle erzählt, um eine Moralvorstellung zu lehren. In diesem Fall ist es so, dass harte Arbeit belohnt und Faulheit bestraft wird.

Die Handlung des Märchen „Frau Holle“

Eine reiche Witwe lebt mit ihrer Tochter und ihrer Stieftochter zusammen. Die Witwe bevorzugt ihre jüngere leibliche Tochter, so dass sie verwöhnt und untätig wird, während ihre ältere Stieftochter die ganze Arbeit erledigen muss. Jeden Tag sitzt die Stieftochter vor der Hütte und arbeitet an der Spindel neben dem Brunnen. Eines Tages sticht sie sich an der Spindel in den Finger. Als sie sich über den Brunnen beugt, um das Blut wegzuwaschen, fällt ihr die Spindel aus der Hand und versinkt. Die Stieftochter befürchtet, dass sie für den Verlust der Spindel bestraft wird, und springt in Panik in den Brunnen.

Frau Holle Märchen Gebrüder Grimm

Das Mädchen findet sich auf einer Wiese wieder, wo sie auf einen Ofen voller Brot stößt. Das Brot bittet darum, herausgenommen zu werden, bevor es verbrennt. Mit der Schale eines Bäckers nimmt sie alle Laibe heraus und geht dann weiter. Dann kommt sie zu einem Apfelbaum, der darum bittet, dass seine Äpfel geerntet werden. Also tut sie dies und sammelt sie zu einem Haufen zusammen, bevor sie ihren Weg fortsetzt. Schließlich kommt sie zu einem kleinen Haus einer alten Frau, die ihr anbietet, zu bleiben, wenn sie bei der Hausarbeit hilft.

Die Frau nennt sich Frau Holle und ermahnt das Mädchen, die Federbettkissen und die Bettdecke gut zu schütteln, wenn sie das Bett macht, da es dann in der Welt des Mädchens schneien würde. Das Mädchen willigt ein, den Dienst bei Frau Holle zu übernehmen, und achtet darauf, das Federbett immer so lange zu schütteln, bis die Federn wie Schneeflocken herumfliegen. Nach einiger Zeit bekommt das Mädchen Heimweh und sagt Frau Holle, dass es Zeit für sie ist, nach Hause zurückzukehren. Frau Holle war von der Freundlichkeit und der harten Arbeit des Mädchens so beeindruckt gewesen, dass, als sie das Mädchen zum Tor begleitet, ein Schauer aus Gold auf das Mädchen fällt. Sie gibt ihr auch die Spindel, die in den Brunnen gefallen war, zurück. Das Tor wird geschlossen, und das Mädchen findet sich unweit Ihres Hauses und ihrer Mutter wieder.

Ihre Mutter wünscht sich das gleiche Glück für ihre leibliche Tochter. Sie lässt sie ebenfalls am Brunnen sitzen und mit der Spindel spinnen, aber das Mädchen wirft die Spindel absichtlich in den Brunnen, bevor es selbst hineinspringt. Auch sie kommt zu dem Ofen, aber sie will dem Brot nicht helfen; ebenso wenig dem Apfelbaum. Als sie zum Haus von Frau Holle kommt, nimmt sie dort ebenfalls ihren Dienst auf, fällt aber bald darauf in ihre faulen Verhaltensweisen zurück. Frau Holle entlässt sie bald darauf. Als das faule Mädchen am Tor steht, ergiesst sich ein Teekessel mit Pech über sie. „Das hast du verdient“, sagt Frau Holle und schließt das Tor.

Andere Versionen beschreiben, dass dem ersten Mädchen bei jedem Sprechen ein Goldstück von den Lippen fällt, während dem zweiten Mädchen bei jedem Sprechen eine Kröte von den Lippen fällt.

Analyse und Interpretation von „Frau Holle“

Wie viele andere Geschichten, die von den Brüdern Grimm gesammelt wurden, verkörpert „Frau Holle“ gutes und schlechtes Verhalten und die entsprechende Belohnung, die für jeden Einzelnen vorgesehen ist. Dennoch weist sie auch eine Reihe von Kontrasten zu anderen Geschichten auf. Typischerweise müssen die magischen Wesen, die in den Erzählungen auftauchen, in die reale Welt eintreten und dem Protagonisten erscheinen, bevor eine Fürbitte stattfinden kann. Darüber hinaus sind diese Wesen fast immer anonym und lassen sich daher nur schwer mit Figuren aus der vorchristlichen Mythologie in Beziehung setzen.

Frau Holle Märchen Gebrüder Grimm

Im Gegensatz dazu wohnt Frau Holle irgendwo über der Erde, und die Protagonisten müssen zu ihr gehen, paradoxerweise durch einen Sprung in eine Quelle. Wenn sie ihr Bett macht, werden lose Federn „aufgewühlt“ und fallen als Schnee auf die Erde, und so ist auch dieses Märchen ein Ursprungsmythos. Der Vergleich zwischen Frau Holle und einer Wetter- oder Erdgöttin ist unvermeidlich. Jakob Grimm bemerkt, dass Thunar (Thor) auf ähnliche Weise Regen macht, was Frau Holle einen sehr hohen Rang im Pantheon einräumt.

Obwohl in dieser Hinsicht nicht einzigartig, ist die Frau-Holle Geschichte auch durch das Fehlen klassenbezogener Motive charakterisiert, z.B. Paläste, Bälle, zu denen man eingeladen werden kann oder auch nicht, und den Aufstieg in den Adelsstand durch Heirat. Nach dem Klassifikationssystem der Märchen von Aarne und Thompson ist „Frau Holle“ eine Geschichte vom Typ 480, die gütigen und die unartigen Mädchen. Andere Märchen dieses Typs sind Väterchen Frost, die drei kleinen Männer im Wald, der verzauberte Kranz, die alte Hexe und die zwei Schatullen. Zu den literarischen Varianten gehören „Die drei Feen“, „Aurore“ und „Aimée“.

Die Gebrüder Grimm sammelten das Märchen von verschiedenen mündlichen Überlieferungen und veröffentlichten es erstmals 1812 in ihrer Märchensammlung. Das Märchen enthält zentrale Themen wie Arbeitsethik, Belohnung und Bestrafung sowie die Bedeutung von Tugenden wie Fleiß und Hilfsbereitschaft. Es lässt sich auf unterschiedliche Weise interpretieren. Hier sind einige der gängigsten Interpretationen:

Frau ,Holle

Belohnung und Bestrafung: Eine zentrale Interpretation von „Frau Holle“ ist das Thema der Belohnung und Bestrafung. Die gute und fleißige Schwester wird für ihre Arbeit und ihre Tugenden belohnt, während die böse und faule Schwester bestraft wird. Das Märchen lehrt, dass es im Leben wichtig ist, fleißig, ehrlich und hilfsbereit zu sein, um Erfolg und Glück zu erlangen.

Die Rolle der Frau: „Frau Holle“ kann auch als eine Reflexion der damaligen gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen gesehen werden. Die gute Schwester wird für ihre häuslichen Fähigkeiten und ihren Fleiß belohnt, während die böse Schwester bestraft wird, weil sie diese Tugenden nicht zeigt. Das Märchen betont die Bedeutung von Hausarbeit und häuslichen Pflichten für Frauen.

Natur- und Jahreszeitenzyklus: In der Figur von Frau Holle spiegelt sich auch der Natur- und Jahreszeitenzyklus wider. Als eine mythologische Figur ist Frau Holle mit Fruchtbarkeit, Wachstum und dem Winter verbunden. Im Märchen schüttelt sie ihre Betten aus, um Schnee auf die Erde fallen zu lassen. Dies kann als Symbol für die Erneuerung und den Kreislauf des Lebens interpretiert werden.

Die Reise der Selbstfindung: Die Reise der guten Schwester in die Welt von Frau Holle kann auch als eine Art Initiation oder Selbstfindung interpretiert werden. Durch ihre Erfahrungen bei Frau Holle lernt die gute Schwester, was im Leben wirklich wichtig ist und kehrt verwandelt in ihre Welt zurück.

Psychologische Interpretation: Aus einer psychologischen Perspektive kann das Märchen als eine Geschichte über die Integration der Schatten- und Lichtaspekte der menschlichen Psyche gesehen werden. Die gute Schwester repräsentiert die positiven Eigenschaften wie Fleiß, Güte und Hilfsbereitschaft, während die böse Schwester die negativen Eigenschaften wie Faulheit, Egoismus und Bosheit symbolisiert.

Insgesamt zeigt das Märchen „Frau Holle“ der Gebrüder Grimm verschiedene Interpretationsmöglichkeiten auf und vermittelt moralische und kulturelle Werte, die bis heute relevant sind.

Adaptionen des Märchen „Frau Holle“

Das Märchen „Frau Holle“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Gebrüder Grimm mündliche Erzählungen und volkstümliche Überlieferungen sammelten und aufbereiteten, um ihre Geschichten an ein breiteres Publikum zu vermitteln und kulturelle Werte und Traditionen weiterzugeben. Das Märchen „Frau Holle“ der Gebrüder Grimm hat zahlreiche Adaptionen in verschiedenen Medien erfahren. Hier sind einige konkrete Beispiele:

Frau Holle Märchen Gebrüder Grimm

Filme: Obwohl die Geschichte nicht zu den bekanntesten Grimm Märchen im gehört, wurde Frau Holle mehrfach für eine Vielzahl von Medien adaptiert. Verfilmungen von „Frau Holle“ entstanden in Deutschland in den Jahren 1906, 1908, 1944, 1954, 1959, 1961, 1963, 1967, 2004 und 2008, in der Schweiz im Jahr 1977 und in der Tschechoslowakei im Jahr 1985. „Frau Holle“ (1961): Ein DEFA-Märchenfilm aus der DDR, Regie: Gottfried Kolditz. „Frau Holle“ (1971): Ein deutscher Märchenfilm von Wolfgang Spier für das ZDF. „Frau Holle“ (1985): Ein Puppentrickfilm von Lotte Reiniger für das Kinderprogramm der ARD. „Frau Holle“ (2008): Eine deutsche Fernsehproduktion im Rahmen der ARD-Märchenfilmreihe „Sechs auf einen Streich“, Regie: Carsten Fiebeler.

Fernsehen: Fernsehadaptionen von „Frau Holle“ wurden erstmals am 26. Februar 1970 auf dem französischen Sender ORTF und am 25. Dezember 2008 auf dem deutschen Sender „Das Erste“ ausgestrahlt. Die vierte Episode der zweiten Staffel der österreichisch-deutschen Serie „Die Märchenstunde“ ist eine Parodie auf „Frau Holle“. In der Folge besuchen das Mädchen und ihre Stiefschwester gleichzeitig das Reich von Frau Holle und stellen fest, dass alles, was sie dort tun, Chaos auf der Erde verursacht. Die Episode wurde erstmals am 7. Oktober 2006 im Sender ORF eins in Österreich und am 9. Oktober 2006 im Sender ProSieben in Deutschland ausgestrahlt.

Theater- und Musicalproduktionen: „Frau Holle“ wird häufig als Weihnachtsmärchen oder als Kinder- und Jugendtheaterstück aufgeführt. Beispiele für Theaterinszenierungen sind die Aufführungen am Staatstheater Stuttgart, am Deutschen Theater in Berlin oder am Schauspielhaus Bochum.

Literarische Adaptionen: „Frau Holle auf der Erde“ (2008) von Ute Döring: Eine moderne Interpretation des Märchens, in dem Frau Holle in die Welt der Menschen kommt, um nachzusehen, wie es den Menschen ergeht. „Das Märchen von Frau Holle“ (2014) von Evelyne Winkelmann: Eine moderne Fassung des Märchens, die den Fokus auf die Bedeutung der Natur legt.

Hörspiele und Hörbücher: „Frau Holle“ (2006) von den Gebrüder Grimm, gesprochen von Gert Westphal: Ein Hörbuch des Märchens. „Frau Holle“ (2011) von den Gebrüdern Grimm, vertont von EUROPA: Ein Hörspiel mit Musik und Geräuschen.

Animation und Zeichentrick: „Frau Holle“ (1954) von IFA: Ein Zeichentrickfilm aus der DDR. „Frau Holle“ (1992) in der Serie „SimsalaGrimm“: Eine Zeichentrickserie, die auf den Märchen der Gebrüder Grimm basiert. „Frau Holle“ wurde als neunte Folge der zweiten Staffel der japanischen Anime-Serie „Grimm’s Märchenklassiker“ adaptiert. Die Episode ist auf Englisch als „Mother Holle“ und auf Japanisch als „Auntie Holle“ bekannt (ホレのおばさん; Hore no obasan). Sie wurde erstmals am 4. Dezember 1988 im japanischen TV Asahi ausgestrahlt. Unter dem Titel „Mutter Hulda“ adaptierte der amerikanische Karikaturist Robert Crumb 1986 „Frau Holle“ in Comicform. Eine Adaption der Geschichte im Manga-Stil durch die deutsche Künstlerin Luisa Velontrova wurde 2012 veröffentlicht.

Diese Beispiele zeigen, wie vielfältig und beliebt das Märchen „Frau Holle“ in verschiedenen kulturellen Ausdrucksformen und Medien ist.

Zusammenfassung des Märchen „Frau Holle“

„Frau Holle“ ist ein bekanntes Märchen der Gebrüder Grimm und trägt die Nummer KHM 24 in den Kinder- und Hausmärchen. Die Geschichte hat ihre Wurzeln in der germanischen und skandinavischen Mythologie, in der Frau Holle (auch als Holda, Hulda oder Holla bekannt) eine wichtige Rolle als eine gütige Göttin oder Naturgeist spielt. Sie wird oft mit Fruchtbarkeit, dem Winter und der Hausarbeit in Verbindung gebracht.

Im Märchen „Frau Holle“ der Gebrüder Grimm geht es um zwei Stiefschwestern: die fleißige und schöne, aber ungerecht behandelte Stieftochter und die faule und hässliche Tochter der bösen Stiefmutter. Die Stieftochter wird von ihrer Stiefmutter stets schlecht behandelt und gezwungen, harte Arbeit zu verrichten. Eines Tages muss sie am Brunnen spinnen und sticht sich dabei in den Finger. Als sie das Blut abwaschen will, fällt ihre Spindel in den Brunnen. Die Stieftochter springt hinterher, um sie zu holen.

Frau Holle Märchen Gebrüder Grimm

Sie erwacht in einer wunderbaren Landschaft und trifft auf Frau Holle, eine alte, freundliche Frau, die ihr ein Bett schütteln und den Ofen auskehren lässt. Für ihre Arbeit wird sie jeden Tag mit einer goldenen Spindel belohnt. Nach einer Weile beschließt die Stieftochter, nach Hause zurückzukehren. Frau Holle lässt sie durch ein Tor gehen, und als sie hindurchschreitet, wird sie mit Gold überschüttet.

Als die Stieftochter nach Hause zurückkehrt, erzählt sie ihre Geschichte. Die Stiefmutter beschließt, ihre eigene faule Tochter zu Frau Holle zu schicken, um ebenfalls mit Gold belohnt zu werden. Die faule Tochter springt in den Brunnen und trifft ebenfalls auf Frau Holle. Doch sie ist faul und verrichtet ihre Arbeit nur halbherzig. Als sie durch das Tor geht, wird sie statt mit Gold mit Pech überschüttet. Das Pech bleibt für immer an ihr haften und symbolisiert ihre Faulheit und Bosheit. Das Märchen „Frau Holle“ vermittelt die Botschaft, dass Fleiß, Hilfsbereitschaft und Güte belohnt werden, während Faulheit und Bosheit bestraft werden.

Informationen für wissenschaftliche Analysen


Statistiken zum Märchen
Wert
NummerKHM 24
Aarne-Thompson-Uther-IndexATU Typ 480
Übersetzungen DE, EN, EL, DA, ES, FR, PT, FI, HU, IT, JA, NL, PL, RO, RU, TR, VI, ZH,
Lesbarkeitsindex nach Amstad78.4
Lesbarkeitsindex nach Björnsson35.3
Flesch-Reading-Ease Index68.5
Flesch–Kincaid Grade-Level8.7
Gunning Fog Index10.2
Coleman–Liau Index10.7
SMOG Index10.1
Automated Readability Index9.8
Zeichen-Anzahl6.206
Anzahl der Buchstaben4.852
Anzahl der Sätze54
Wortanzahl1.078
Durchschnittliche Wörter pro Satz19,96
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben165
Prozentualer Anteil von langen Wörtern15.3%
Silben gesamt1.505
Durchschnittliche Silben pro Wort1,40
Wörter mit drei Silben78
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben7.2%
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