Vorlesezeit für Kinder: 3 min
Es war einmal ein Mädchen, das war schön, aber faul und nachlässig. Wenn es spinnen sollte, so war es so verdrießlich, dass, wenn ein kleiner Knoten im Flachs war, es gleich einen ganzen Haufen mit herausriss und neben sich zur Erde schlickerte.
Nun hatte es ein Dienstmädchen, das war arbeitsam, suchte den weggeworfenen Flachs zusammen, reinigte ihn, spann ihn fein und ließ sich ein hübsches Kleid daraus weben. Ein junger Mann hatte um das faule Mädchen geworben, und die Hochzeit sollte gehalten werden. Auf dem Polterabend tanzte das fleißige in seinem schönen Kleide lustig herum, da sprach die Braut
„ach, wat kann dat Mäken springen
in minen Slickerlingen!“
Das hörte der Bräutigam und fragte die Braut, was sie damit sagen wollte. Da erzählte sie ihm, dass das Mädchen ein Kleid von dem Flachs trüge, den sie weggeworfen hätte. Wie der Bräutigam das hörte und ihre Faulheit bemerkte und den Fleiß des armen Mädchens, so ließ er sie stehen, ging zu jener und wählte sie zu seiner Frau.
Hintergründe zum Märchen „Die Schlickerlinge“
„Die Schlickerlinge“ ist ein deutsches Märchen, das von den Gebrüdern Grimm gesammelt wurde, die es in ihre Sammlung aufgenommen haben. Die Grimms bemerkten, dass sie die Geschichte in der Region Mecklenburg gesammelt hatten. Es ist Aarne-Thompson Typ 1451, ein Mann wählt das sparsame Mädchen aus.
Handlung und Zusammenfassung des Märchen
Ein faules Mädchen riss eine Handvoll Flachs heraus, als sie beim Spinnen einen Knoten fand. Ihr fleißiger Diener sammelte sie zusammen und fertigte ein Kleid an. Das faule Mädchen sollte heiraten, aber als die Dienerin am Vorabend der Hochzeit auf einer Party fröhlich in ihrem Kleid tanzte, erzählte die Braut ihrem Bräutigam leichtfertig über die Herkunft dieses Kleides: Es war aus „Krimskrams“ gemacht, den sie weggeworfen hatte – und der Bräutigam heiratete stattdessen die Dienerin.
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Bildquellen: © Andrea Danti / Shutterstock
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