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Die Wassernixe
Grimm Märchen

Die Wassernixe - Märchen der Gebrüder Grimm

Vorlesezeit für Kinder: 3 min

Ein Brüderchen und ein Schwesterchen spielten an einem Brunnen, und wie sie so spielten, plumpsten sie beide hinein. Da war unten eine Wassernixe, die sprach „jetzt habe ich euch, jetzt sollt ihr mir brav arbeiten,“ und führte sie mit sich fort.

Dem Mädchen gab sie verwirrten garstigen Flachs zu spinnen, und es musste Wasser in ein hohles Fass schleppen, der Junge aber sollte einen Baum mit einer stumpfen Axt hauen, und nichts zu essen bekamen sie als steinharte Klöße. Da wurden zuletzt die Kinder so ungeduldig, dass sie warteten, bis eines Sonntags die Nixe in der Kirche war, da entflohen sie. Und als die Kirche vorbei war, sah die Nixe, dass die Vögel ausgeflogen waren, und setzte ihnen mit großen Sprüngen nach.

Die Kinder erblickten sie aber von weitem, und das Mädchen warf eine Bürste hinter sich, das gab einen großen Bürstenberg mit tausend und tausend Stacheln, über den die Nixe mit großer Müh klettern musste; endlich aber kam sie doch hinüber. Wie das die Kinder sahen, warf der Knabe einen Kamm hinter sich, das gab einen großen Kammberg mit tausendmal tausend Zinken, aber die Nixe wusste sich daran festzuhalten und kam zuletzt doch drüber.

Da warf das Mädchen einen Spiegel hinterwärts, welches einen Spiegelberg gab, der war so glatt, so glatt, dass sie unmöglich darüber konnte. Da dachte sie „ich will geschwind nach Haus gehen und meine Axt holen und den Spiegelberg entzweihauen.“ Bis sie aber wiederkam und das Glas aufgehauen hatte, waren die Kinder längst weit entflohen, und die Wassernixe musste sich wieder in ihren Brunnen trollen.

Hintergründe zum Märchen „Die Wassernixe“

„Die Wassernixe“ (KHM 79) ist ein Märchen der Gebrüder Grimm, das auf mündlichen Erzählungen und volkstümlichen Traditionen basiert. Es handelt von zwei Geschwistern, die in die Gewalt einer Wassernixe geraten und schließlich durch ihre Zusammenarbeit und Klugheit entkommen können. Die Geschichte kombiniert verschiedene Motive und Themen, die in anderen Märchen der Gebrüder Grimm und in der europäischen Märchenliteratur häufig vorkommen. Dazu gehören die Gefangenschaft durch eine magische Kreatur, die magische Flucht, die Verwandlung von Gegenständen in Hindernisse und die Geschwisterliebe. Diese Motive verleihen der Erzählung ihre besondere Spannung und Dramatik und spiegeln zugleich kulturelle Werte und Normen wider.

Ein Bruder und eine Schwester fallen in einen Brunnen, wo eine Nixe sie auffängt und zwingt, für sie zu arbeiten. Eines Sonntags, als sie in der Kirche sind, laufen sie weg. Die Nixie verfolgte sie. Das Mädchen wirft einen Pinsel, der sich in einen Berg mit Tausenden von Stacheln verwandelt, durch den die Nixe nur mit großer Mühe hindurch kommt. Der Junge wirft einen Kamm, der sich in einen Berg mit Tausenden von Zähnen verwandelt, durch den die Nixie ebenfalls hindurch kommt. Das Mädchen wirft einen Spiegel, der zu einem Berg wird, der für die Nixie zu glatt ist, um ihn zu erklimmen. Sie geht zurück, um eine Axt zu holen, aber bevor sie den Berg zerstören kann, entkommen die Geschwister.

Die Wassernixe ist ein Beispiel für eine magische Verfolgerfigur, die in vielen Märchen vorkommt. Solche Figuren sind oft ambivalent: Sie können sowohl hilfreich als auch gefährlich sein und verlangen von den Protagonisten, ihre eigenen Fähigkeiten und Ressourcen zu mobilisieren, um sich aus der Bedrohung zu befreien. Wasser spielt in vielen Märchen eine zentrale Rolle, da es Leben spendet, aber auch zerstören kann. In „Die Wassernixe“ ist Wasser sowohl der Ort der Gefangenschaft als auch der Quelle der Erlösung, da die Geschwister ihre Flucht über das Wasser beginnen.

Die Gegenstände, die die Geschwister während ihrer Flucht verwenden (Bürste, Kamm und Spiegel), sind Alltagsgegenstände mit symbolischer Bedeutung. Sie stehen für Reinigung, Ordnung und Selbstreflexion und können somit als Metaphern für die persönliche Entwicklung und Transformation der Geschwister interpretiert werden. In den Anmerkungen der Grimms zum Märchen wird auf Jacob Grimms Abhandlung „Irminstraße“ verwiesen. Darin untersucht er die etymologische und mythologische Bedeutung der Milchstraße und den Jenseitsbezug von Straßen als Wege räuberischer Geister in verschiedenen Mythen. Dies legt nahe, dass auch in „Die Wassernixe“ ein Jenseitsbezug vorhanden sein könnte, der die Erfahrungen der Geschwister in der Anderswelt der Wassernixe symbolisiert.

Insgesamt ist „Die Wassernixe“ ein spannendes und vielschichtiges Märchen, das sowohl auf der Ebene der Handlung als auch auf der Ebene der Symbolik und Bedeutung fasziniert und zum Nachdenken anregt.

Interpretationen zum Märchen „Die Wassernixe“

„Die Wassernixe“ (KHM 79) ist ein Märchen der Gebrüder Grimm, das verschiedene Interpretationsmöglichkeiten bietet. Hier sind einige mögliche Interpretationen:

Überwindung von Hindernissen und persönliches Wachstum: Die Geschichte zeigt, wie die Geschwister gemeinsam schwierige Aufgaben meistern und ihre Ängste und Schwierigkeiten überwinden. Dies kann als Metapher für persönliches Wachstum und die Überwindung von Hindernissen im Leben gesehen werden.

Geschwisterliebe und Zusammenhalt: Die Geschwister arbeiten zusammen, um der Wassernixe zu entkommen und sich gegenseitig zu schützen. Dies verdeutlicht die Bedeutung von Geschwisterliebe und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten.

Die Macht der Magie und des Glaubens: Die magischen Gegenstände, die die Geschwister auf ihrer Flucht verwenden, symbolisieren die Kraft der Magie und des Glaubens, die den Protagonisten helfen, ihre Probleme zu bewältigen.

Die Ambivalenz von Wasser: Wasser ist sowohl eine lebensspendende als auch eine gefährliche Kraft. Im Märchen dient es als Symbol für die Ambivalenz von Naturkräften und das Gleichgewicht zwischen Leben und Tod.

Die Wassernixe als Archetyp: Die Wassernixe kann als eine archetypische Figur interpretiert werden, die das Unbekannte und Geheimnisvolle repräsentiert. Ihre Rolle als Hüterin der Geschwister und ihre magischen Kräfte verleihen ihr sowohl eine helfende als auch eine bedrohliche Dimension.

Initiationsrituale und Übergänge: Die Erfahrungen der Geschwister in der Welt der Wassernixe könnten als Initiationsrituale gedeutet werden, die den Übergang von der Kindheit zur Erwachsenenwelt symbolisieren. Durch ihre Prüfungen und die Konfrontation mit der Wassernixe erlangen die Geschwister Reife und Weisheit.

Spiegelung von gesellschaftlichen Normen und Werten: Das Märchen spiegelt auch gesellschaftliche Normen und Werte wider, wie die Erwartung an Mädchen, fleißig und ordentlich zu sein (Flachs spinnen), und die Erwartung an Jungen, körperliche Arbeit zu verrichten (Baum fällen).

Insgesamt bietet „Die Wassernixe“ (KHM 79) viele Interpretationsmöglichkeiten und erlaubt es, unterschiedliche Bedeutungsebenen zu erkunden. Die Geschichte regt dazu an, über persönliches Wachstum, die Bedeutung von Zusammenhalt und die Ambivalenz von Naturkräften nachzudenken.

Adaptionen zum Märchen „Die Wassernixe“

„Die Wassernixe“ ist ein von den Gebrüdern Grimm gesammeltes Märchen mit der Märchennummer 79 und stammt ursprünglich aus Hanau. Das Märchen ist als Aarne-Thompson Typ 313A klassifiziert. Obwohl „Die Wassernixe“ (KHM 79) nicht zu den bekanntesten Märchen der Gebrüder Grimm gehört, gibt es dennoch einige Adaptionen und Neuinterpretationen der Geschichte in verschiedenen Medien. Hier sind einige Beispiele:

Literarische Adaptionen: „Waternixie“ von Otfried Preußler: In dieser Nacherzählung des Märchens wird die Geschichte in einer modernen, kindgerechten Sprache präsentiert und mit Illustrationen von Herbert Holzing ergänzt.

Theater und Tanz: „Die Wassernixe“ als Theaterstück: Das Märchen wurde in verschiedenen Theateradaptionen für Kinder und Erwachsene inszeniert. Eine solche Inszenierung könnte beispielsweise Puppen, Masken oder Schattentheater verwenden, um die magische Welt der Wassernixe zum Leben zu erwecken. „Die Wassernixe“ als Ballett: Die Handlung des Märchens bietet sich auch für eine Umsetzung in Form eines Balletts an, in dem die Geschwister und die Wassernixe durch Tanz und Bewegung dargestellt werden.

Film und Fernsehen: „Die Wassernixe“ (1968): Eine Adaption des Märchens in Form eines Kurzfilms, produziert in der DDR von der DEFA. Der Film verwendet Stop-Motion-Animation und ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geeignet. „Grimm’s Fairy Tales“ (1987): In der US-amerikanischen Zeichentrickserie wurden verschiedene Märchen der Gebrüder Grimm adaptiert, darunter auch „Die Wassernixe“. Die Serie richtet sich an ein jüngeres Publikum und präsentiert die Märchen in einer kindgerechten Form.

Musik: „Die Wassernixe“ als Oper oder Musical: Obwohl es derzeit keine bekannte Oper oder ein Musical gibt, die direkt auf „Die Wassernixe“ basieren, könnte das Märchen als Inspiration für eine solche musikalische Adaption dienen. Die Handlung bietet viele Möglichkeiten für dramatische Szenen und emotionale Lieder.

Kunst und Illustration: „Die Wassernixe“ in Sammlungen von Märchenillustrationen: In verschiedenen Märchenbüchern und Sammlungen von Märchenillustrationen sind Bilder zu „Die Wassernixe“ zu finden, die die Geschichte visuell interpretieren und die magische Welt der Wassernixe zum Leben erwecken.

Obwohl „Die Wassernixe“ nicht so häufig adaptiert wurde wie einige der bekannteren Märchen der Gebrüder Grimm, bieten die verschiedenen Interpretationen und Neuinterpretationen der Geschichte interessante und kreative Möglichkeiten, das Märchen in verschiedenen Medien zum Leben zu erwecken.

Zusammenfassung der Handlung

„Die Wassernixe“ (KHM 79) ist ein Märchen der Gebrüder Grimm, das von zwei Geschwistern handelt, die in die Fänge einer Wassernixe geraten und schließlich entkommen. Die Handlung beginnt damit, dass die beiden Geschwister beim Spielen in einen Brunnen fallen und in das Reich der Wassernixe gelangen. Dort zwingt die Wassernixe das Mädchen, verwirrten Flachs zu spinnen, und den Jungen, mit einer stumpfen Axt einen Baum zu fällen. Beide müssen zudem Wasser in ein löchriges Fass füllen. Als Nahrung erhalten sie lediglich harte Klöße.

Eines Tages, während die Wassernixe in der Kirche ist, ergreifen die Geschwister die Chance zur Flucht. Auf ihrer Flucht werfen sie nacheinander eine Bürste, einen Kamm und einen Spiegel hinter sich. Jeder dieser Gegenstände verwandelt sich in einen Berg, über den die Wassernixe klettern muss, um die Geschwister einzuholen. Der letzte Berg, der Spiegelberg, erweist sich als besonders schwierig für die Wassernixe. Sie muss zunächst zurückkehren, um ihre Axt zu holen, um den Berg zu überwinden. Diese Verzögerung gibt den Geschwistern genügend Zeit, um der Wassernixe endgültig zu entkommen und in Sicherheit zu gelangen.

Informationen für wissenschaftliche Analysen


Statistiken zum Märchen
Wert
NummerKHM 79
Aarne-Thompson-Uther-IndexATU Typ 313
Übersetzungen DE, EN, DA, ES, PT, IT, JA, NL, PL, RU, TR, TR, VI, ZH,
Lesbarkeitsindex nach Amstad61.7
Lesbarkeitsindex nach Björnsson49.8
Flesch-Reading-Ease Index47
Flesch–Kincaid Grade-Level12
Gunning Fog Index13.6
Coleman–Liau Index12
SMOG Index12
Automated Readability Index12
Zeichen-Anzahl1.607
Anzahl der Buchstaben1.292
Anzahl der Sätze10
Wortanzahl259
Durchschnittliche Wörter pro Satz25,90
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben62
Prozentualer Anteil von langen Wörtern23.9%
Silben gesamt409
Durchschnittliche Silben pro Wort1,58
Wörter mit drei Silben29
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben11.2%

Bildquellen: © Andrea Danti / Shutterstock

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