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Gevatterin Kröte
Grimm Märchen

Gevatterin Kröte - Märchen von Ludwig Bechstein

Vorlesezeit für Kinder: 4 min

Ein feines Bauernmädchen ging einst an einem Weiher vorüber, da sah es am Rande eine große dicke Kröte sitzen, die guckte so recht starr und hässlich. »Na – bei dir möchte ich auch Gevatter stehen!« rief voll Abscheu das Mädchen. Da hob die Kröte den rechten Vorderfuß in die Höhe, als wenn sie einen Handschlag geben wollte. Dem Mägdlein gruselte, und es eilte weiter.

Als abends die Jungfer in ihre Kammer trat, saß die Kröte krötenbreit mitten auf der Diele. Das Mädchen schrie. »Schreie nicht!« sprach die Kröte. »Hast du mir nicht versprochen, bei mir Gevatter zu stehen? Ich nehme dich beim Worte! Folge mir, oder du erlebst nicht den morgenden Tag!«

In Todesangst folgte der voranhüpfenden Kröte das junge Mädchen, durchs Dorf, durch die Nacht, an den Weiher; dort war im Schiff eine Öffnung, eine Treppe führte hinunter. Die Kröte hüpfte voran, das Mädchen folgte. Drunten verwandelte sich die Kröte in eine schöne Frau und zeigte dem erstaunten Mädchen sein Patchen, ein nettes niedliches Nixenkind.

»Der Dienst soll dich nicht reuen!« sprach sie.

Und dann begann ein großes herrliches Fest in den Räumen der unterirdischen Wasserwelt, und das junge Mädchen wurde hoch geehrt und bedient von den schönsten Nixen und herumgeführt in allen Grotten, die wie eitel Eis und Silber glänzten, und empfing endlich von ihrer Gevatterin Kröte noch drei wunderbare Gaben, deren Besitz sie lebenslänglich glücklich machte, denn sie wurde wohlbehalten wieder zurückgeführt, und hätte sie nicht morgens beim Erwachen die Gaben vorgefunden, so hätte sie geglaubt, es sei ihr alles nur im Traume begegnet.

In ihre Erinnerung aber mischte sich dem Entzücken doch auch ein geheimes Grauen, und nie in ihrem Leben vermochte sie es über sich bringen, wieder an jenem Weiher vorüberzugehen.

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Hintergründe

Interpretationen

Analyse

“ ist ein Märchen von Ludwig Bechstein, das die wundersame und geheimnisvolle Begegnung eines Bauernmädchens mit einer Kröte in einem Weiher beschreibt. Dieses Märchen spiegelt klassische Motive von Verwandlung, Magie und übernatürlichen Wesen wider.

Die Geschichte beginnt mit einem feinen Bauernmädchen, das beim Vorübergehen an einem Weiher eine große und hässliche Kröte erblickt. Aus einem Impuls heraus ruft das Mädchen gehässig aus, dass sie niemals bei der Kröte Gevatter stehen möchte. Zu ihrer Überraschung hebt die Kröte den Vorderfuß, als ob sie einen Handschlag anbieten würde, was das Mädchen erschreckt und weg eilen lässt.

Später in der Nacht wird das Mädchen in ihrer Kammer von der Kröte aufgesucht, die sie an ihr „Versprechen“ erinnert und darauf besteht, dass sie mitkommen muss, andernfalls wird sie den nächsten Tag nicht erleben. Aus Todesangst folgt das Mädchen der Kröte in der Nacht zurück zum Weiher. Dort führt eine Treppe in eine unterirdische Wasserwelt, wo sich die Kröte in eine schöne Frau verwandelt und das Mädchen ihr Patenkind, ein niedliches Nixenkind, präsentiert.

Zum Dank für das Gevatterstehen wird das Mädchen mit einem prachtvollen Fest geehrt und in einer fantastischen unterirdischen Welt von schönen Nixen bewirtet. Am Ende erhält das Mädchen drei wunderbare Gaben, die ihr lebenslanges Glück versichern. Sie wird sicher wieder heimgebracht, und auch wenn sie die Geschehnisse des Nachts fast für einen Traum gehalten hätte, sind die Gaben ein Beweis für das Erlebnis. Trotz der Freude bleibt immer ein Gefühl des geheimen Grauens, und sie meidet fortan den Weiher.

Das Märchen spielt mit Elementen wie der Verwandlung von Hässlichkeit in Schönheit und verbindet Schrecken mit Belohnung und Magie, was im Bereich der Märchenwelt oft vorkommt. Die Erzählung illustriert den Übergang von Angst zu Verständnis sowie die unerwarteten Belohnungen, die entstehen können, wenn man sich dem Unbekannten stellt.

Das Märchen „Gevatterin Kröte“ von Ludwig Bechstein bietet reichlich Raum für unterschiedliche Interpretationen.

Hier sind einige mögliche Perspektiven

Verwandlung und Täuschung: Ein zentrales Thema des Märchens ist die Verwandlung, sowohl der äußeren Erscheinung als auch der inneren Wahrheit. Die Kröte, die zuerst als hässlich und abstoßend erscheint, entpuppt sich als wunderschöne Frau. Dies könnte eine Metapher für das Sprichwort „Kleide dich nicht nach dem Augenschein“ sein, indem es die Idee vermittelt, dass wahre Schönheit oft im Verborgenen liegt und dass man auf den ersten Blick nicht immer alles über die Natur einer Person oder Sache wissen kann.

Versprechen und Verantwortlichkeit: Das Märchen thematisiert auch die Wichtigkeit von Versprechen und die Konsequenzen, die daraus entstehen, diese nicht einzuhalten. Das Mädchen gibt achtlos ein Versprechen, das sich als verbindlich und von großer Bedeutung erweist. Diese Handlung könnte als Warnung verstanden werden, wie wichtig es ist, seine Worte ernst zu nehmen und ebenso seine Verpflichtungen, selbst wenn sie unerwartet kommen.

Mut und Belohnung: Das junge Mädchen zeigt ungewollten Mut, indem es der Kröte folgt, und wird dafür reichlich belohnt. Dies könnte die Botschaft unterstreichen, dass Mut, auch in beängstigenden oder unsicheren Situationen, zu unerwarteten und wertvollen Belohnungen führen kann.

Erfahrung des Übernatürlichen: Das Märchen könnte ebenso als Kommentar zur menschlichen Begegnung mit dem Übernatürlichen interpretiert werden. Die Reise in die Unterwasserwelt, die eindrucksvollen Feste und Gaben symbolisieren eine magische Erfahrung, die das Mädchen geprägt hat. Obwohl sie mit Geschenken zurückkehrt, bleibt ein geheimnisvolles Grauen in ihrer Erinnerung, was darauf hinweist, dass solche übernatürlichen Erlebnisse sowohl bereichernd als auch verstörend sein können.

Angst und Wachstum: Das Geheimnisvolle und zugleich Beängstigende der Kröte sowie die Reise des Mädchens durch die Nacht könnten als Symbol für die Ängste und Unsicherheiten im Leben gesehen werden, die jedoch oft zu persönlichem Wachstum führen. Das Mädchen kehrt verwandelt und gestärkt zurück, hat aber zugleich Respekt vor der Macht des Unbekannten gelernt.

Jede dieser Interpretationen bietet eine unterschiedliche Perspektive auf die moralischen und emotionalen Lektionen, die aus dem Märchen gezogen werden können.

Die Märchenerzählung „Gevatterin Kröte“ von Ludwig Bechstein bietet interessante Aspekte für eine linguistische Analyse.

Hier sind einige Punkte, die betrachtet werden könnten

Erzählerischer Stil: Bechstein verwendet einen leicht nachvollziehbaren, narrativen Stil, der typisch für Märchen ist. Der Text hält sich an die traditionelle Form mit klarer Struktur: Einführung, Verwicklung, Höhepunkt und Auflösung.
Wortwahl: Die Sprache ist einfach und bildhaft, was für Märchen charakteristisch ist. Begriffe wie „feines Bauernmädchen“, „graues Grausen“ und „niedliches Nixenkind“ erzeugen lebendige und anschauliche Bilder.

Direkte Rede: Die direkte Rede spielt eine zentrale Rolle, um die Gefühle und Absichten der Charaktere darzustellen.
Beispielsweise drückt das Mädchen seinen Abscheu direkt aus: „Na – bei dir möchte ich auch Gevatter stehen!“ und die Drohung der Kröte wird durch ihre direkte Ansprache bedrohlicher: „Ich nehme dich beim Worte! Folge mir, oder du erlebst nicht den morgenden Tag!“

Symbolik und Metaphern: Die Kröte als gestaltwandelnde Kreatur symbolisiert oft in der Märchenliteratur Transformation und das Verborgene. Die Verwandlung der Kröte in eine schöne Frau spiegelt das Motiv der Entdeckung innerer Schönheit und der Überwindung von Vorurteilen wider. Der Weiher fungiert als Schwelle zwischen der alltäglichen Welt und der fantastischen Unterwasserwelt, ein klassisches Beispiel für das Märchenmotiv des Übergangs in eine andere Realität.

Struktur und Handlungselemente: Das Märchen folgt einem klassischen Handlungsablauf, der oft in Märchen vorkommt: eine zufällige Begegnung, eine Herausforderung oder Drohung, eine ungewisse Reise, eine wundersame Entdeckung, Belohnung und Rückkehr. Wiederkehrende Elemente wie die „drei wunderbaren Gaben“ gehören zur traditionellen Märchenstruktur, wobei die Zahl Drei oft als Symbol für Vollständigkeit und magische Qualität verwendet wird.

Themen und Moral: Das Märchen thematisiert Aspekte wie Vorurteile, Mut, die Begegnung mit dem Unbekannten, und letztlich die Belohnung für das Überwinden von Angst. Der anfängliche Ekel und die spätere Akzeptanz der Kröte spiegeln die moralische Botschaft wider, dass äußere Erscheinungen täuschen können.

Insgesamt bietet „Gevatterin Kröte“ ein klassisches Beispiel der Märchentradition, reich an Symbolik und mit einer klaren moralischen Botschaft, verpackt in einer einfachen und doch wirkungsvollen Sprache.


Informationen für wissenschaftliche Analysen

Kennzahl
Wert
Lesbarkeitsindex nach Amstad83.7
Lesbarkeitsindex nach Björnsson23.1
Flesch-Reading-Ease Index71.6
Flesch–Kincaid Grade-Level5.6
Gunning Fog Index6.2
Coleman–Liau Index11.5
SMOG Index9
Automated Readability Index5.1
Zeichen-Anzahl386
Anzahl der Buchstaben306
Anzahl der Sätze7
Wortanzahl66
Durchschnittliche Wörter pro Satz9,43
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben9
Prozentualer Anteil von langen Wörtern13.6%
Silben gesamt98
Durchschnittliche Silben pro Wort1,48
Wörter mit drei Silben7
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben10.6%
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