Childstories.org
  • 1
  • Alle Grimm
    Märchen
  • 2
  • Nach Lesezeit
    sortiert
  • 3
  • Perfekt zum
    Vorlesen für Kinder
Sechse kommen durch die ganze Welt
Sechse kommen durch die ganze Welt Märchen

Sechse kommen durch die ganze Welt - Märchen der Gebrüder Grimm

Vorlesezeit für Kinder: 15 min

Es war einmal ein Mann, der verstand allerlei Künste er diente im Krieg und hielt sich brav und tapfer, aber als der Krieg zu Ende war, bekam er den Abschied und drei Heller Zehrgeld auf den Weg. „Warte,“ sprach er, „das lasse ich mir nicht gefallen, finde ich die rechten Leute, so soll mir der König noch die Schätze des ganzen Landes herausgeben.“

Da ging er voll Zorn in den Wald und sah einen darin stehen, der hatte sechs Bäume ausgerupft, als wären’s Kornhalme. Sprach er zu ihm: „Willst du mein Diener sein und mit mir ziehen?“ – „Ja, antwortete er, „aber erst will ich meiner Mutter das Wellchen Holz heimbringen,“ und nahm einen von den Bäumen und wickelte ihn um die fünf anderen, hob die Welle auf die Schulter und trug sie fort. Dann kam er wieder und ging mit seinem Herrn, der sprach: „Wir zwei sollten wohl durch die ganze Welt kommen.“

Und als sie ein Weilchen gegangen waren, fanden sie einen Jäger, der lag auf den Knien, hatte die Büchse angelegt und zielte. Sprach der Herr zu ihm: „Jäger, was willst du schießen?“ Er antwortete: „Zwei Meilen von hier sitzt eine Fliege auf dem Ast eines Eichbaumes, der will ich das linke Auge herausschießen.“

„Oh, geh mit mir“, sprach der Mann, „wenn wir drei zusammen sind, sollten wir wohl durch die ganze Welt kommen.“ Der Jäger war bereit und ging mit ihm, und sie kamen zu sieben Windmühlen, deren Flügel trieben ganz hastig herum, und ging doch links und rechts kein Wind und bewegte sich kein Blättchen. Da sprach der Mann: „Ich weiß nicht, was die Windmühlen treibt, es regt sich ja kein Lüftchen,“ und ging mit seinen Dienern weiter, und als sie zwei Meilen fortgegangen waren, sahen sie einen auf einem Baum sitzen, der hielt das eine Nasenloch zu und blies aus dem anderen.

„Mein! Was treibst du da oben?“ fragte der Mann. Er antwortete: „Zwei Meilen von hier stehen sieben Windmühlen, seht, die blase ich an, dass sie laufen.“ – „Oh, geh mit mir,“ sprach der Mann, „wenn wir vier zusammen sind, sollten wir wohl durch die ganze Welt kommen!“

Da stieg der Bläser herab und ging mit, und über eine Zeit sahen sie einen, der stand da auf einem Bein und hatte das andere abgeschnallt und neben sich gelegt. Da sprach der Herr: „Du hast dir’s ja bequem gemacht zum Ausruhen.“ – „Ich bin ein Läufer,“ antwortete er, „und damit ich nicht gar zu schnell springe, habe ich mir das eine Bein abgeschnallt wenn ich mit zwei Beinen laufe, so geht’s geschwinder, als ein Vogel fliegt.“ – „Oh, geh mit mir, wenn wir fünf zusammen sind, sollten wir wohl durch die ganze Welt kommen!“

Da ging er mit, und gar nicht lang, so begegneten sie einem, der hatte ein Hütchen auf, hatte es aber ganz auf dem einen Ohr sitzen. Da sprach der Herr zu ihm: „Manierlich! Manierlich! Häng deinen Hut doch nicht auf ein Ohr, du siehst ja aus wie ein Hansnarr.“ – „Ich darf’s nicht tun,“ sprach der andere, „denn setz“ ich meinen Hut gerad, so kommt ein gewaltiger Frost, und die Vögel unter dem Himmel erfrieren und fallen tot zur Erde.“ – „Oh, geh mit mir,“ sprach der Herr, „wenn wir sechs zusammen sind, sollten wir Wohl durch die ganze Welt kommen!“

Nun gingen die sechse in eine Stadt, wo der König hatte bekanntmachen lassen, wer mit seiner Tochter in die Wette laufen wollte und den Sieg davontrüge, der sollte ihr Gemahl werden. Wer aber verlöre, müsste auch seinen Kopf hergeben. Da meldete sich der Mann und sprach: „Ich will aber meinen Diener für mich laufen lassen.“

Der König antwortete: „Dann musst du auch noch dessen Leben zum Pfand setzen, also dass sein und dein Kopf für den Sieg haften.“ Als das verabredet und festgemacht war, schnallte der Mann dem Läufer das andere Bein an und sprach zu ihm: „Nun sei hurtig und hilf, dass wir siegen!“ Es war aber bestimmt, dass wer am ersten Wasser aus einem weit abgelegenen Brunnen brächte, der sollte Sieger sein.

Nun bekam der Läufer einen Krug und die Königstochter auch einen, und sie fingen zu gleicher Zeit zu laufen an; aber in einem Augenblick, als die Königstochter erst eine kleine Strecke fort war, konnte den Läufer schon kein Zuschauer mehr sehen, und es war nicht anders als wäre der Wind vorbeigesaust In kurzer Zeit langte er bei dem Brunnen an, schöpfte den Krug voll Wasser und kehrte wieder um. Mitten aber auf dem Heimweg überkam ihn eine Müdigkeit, da setzte er den Krug hin, legte sich nieder und schlief ein.

Sechse kommen durch die ganze Welt

Er hatte aber einen Pferdeschädel der da auf der Erde lag, zum Kopfkissen gemacht, damit er hart läge und bald wieder erwache. Indessen war die Königstochter, die auch gut laufen konnte, so gut es gerade ein gewöhnlicher Mensch vermag, bei dem Brunnen angelangt und eilte mit ihrem Krug voll Wasser zurück. Und als sie den Läufer da liegen und schlafen sah, war sie froh und sprach: „Der Feind ist in meine Hände gegeben,“ leerte seinen Krug aus und sprang weiter.

Nun wäre alles verloren gewesen, wenn nicht zum guten Glück der Jäger mit seinen scharfen Augen oben auf dem Schloss gestanden und alles mitangesehen hätte. Da sprach er: „Die Königstochter soll doch gegen uns nicht aufkommen,“ lud seine Büchse und schoss so geschickt, dass er dem Läufer den Pferdeschädel unterm Kopf wegschoss, ohne ihm weh zu tun. Da erwachte der Läufer, sprang in die Höhe und sah, dass sein Krug leer und die Königstochter schon weit voraus war. Aber er verlor den Mut nicht, lief mit dem Krug wieder zum Brunnen zurück, schöpfte aufs neue Wasser und war noch zehn Minuten eher als die Königstochter daheim. „Seht ihr,“ sprach er, „jetzt hab ich erst die Beine aufgehoben, vorher war’s gar kein Laufen zu nennen.“

Den König aber kränkte es und seine Tochter noch mehr, dass sie so ein gemeiner, abgedankter Soldat davontragen sollte. Sie ratschlagten miteinander, wie sie ihn samt seinen Gesellen los würden. Da sprach der König zu ihr: „Ich habe ein Mittel gefunden, lass dir nicht bang sein, sollen nicht wieder heimkommen.“

Und sprach zu ihnen: „Ihr sollt euch nun zusammen lustig machen, essen und trinken,“ und führte sie zu einer Stube, die hatte einen Boden von Eisen, und die Türen waren auch von Eisen, und die Fenster waren mit eisernen Stäben verwahrt. In der Stube war eine Tafel mit köstlichen Speisen besetzt, da sprach der König zu ihnen: „Geht hinein und lasst euch wohl sein!“ Und wie sie darinnen waren, ließ er die Türe verschließen und verriegeln. Dann ließ er den Koch kommen und befahl ihm, ein Feuer so lange unter die Stube zu machen, bis das Eisen glühend würde.

Das tat der Koch, und es ward den sechsen in der Stube, während sie an der Tafel saßen, ganz warm und sie meinten, das käme vom Essen; als aber die Hitze immer größer ward und sie hinaus wollten, Tür und Fenster aber verschlossen fanden, da merkten sie, dass der König Böses im Sinne gehabt hatte und sie ersticken wollte.

„Es soll ihm aber nicht gelingen,“ sprach der mit dem Hütchen, „ich will einen Frost kommen lassen, von dem sich das Feuer schämen und verkriechen soll.“ Da setzte er sein Hütchen gerade, und alsbald fiel ein Frost, dass alle Hitze verschwand und die Speisen auf den Schüsseln anfingen zu frieren. Als nun ein paar Stunden herum waren und der König glaubte, sie wären in der Hitze verschmachtet, ließ er die Türe öffnen und wollte selbst nach ihnen sehen. Aber wie die Türe aufging, standen sie alle sechse da, frisch und gesund und sagten, es wäre ihnen lieb, dass sie heraus könnten, sich zu wärmen, denn bei der großen Kälte in der Stube frören die Speisen an den Schüsseln fest.

Da ging der König voll Zorn hinab zu dem Koch, schalt ihn und fragte, warum er nicht getan hätte, was ihm wäre befohlen worden. Der Koch aber antwortete: „Es ist Glut genug da, seht nur selbst.“ Da sah der König, dass ein gewaltiges Feuer unter der Eisenstube brannte, und merkte, dass er den sechsen auf diese Weise nichts anhaben konnte.

Nun sann der König aufs Neue, wie er die bösen Gäste los würde, ließ den Meister kommen und sprach: „Willst du Gold nehmen und dein Recht auf meine Tochter aufgeben, so sollst du haben, so viel du willst.“

„Oh ja, Herr König,“ antwortete er, „gebt mir so viel, als mein Diener tragen kann, so verlange ich Eure Tochter nicht.“ Da war der König zufrieden, und jener sprach weiter: „So will ich in vierzehn Tagen kommen und es holen.“ Darauf rief er alle Schneider aus dem ganzen Reich herbei, die mussten vierzehn Tage lang sitzen und einen Sack nähen.

Und als er fertig war, musste der Starke, welcher Bäume ausrupfen konnte, den Sack auf die Schulter nehmen und mit ihm zu dem König gehen. Da sprach der König: „Was ist das für ein gewaltiger Kerl, der den hausgroßen Ballen Leinwand auf der Schulter trägt?,“ erschrak und dachte: Was wird der für Gold wegschleppen.

 -

Da hieß er eine Tonne Gold herbeibringen, die mussten sechzehn zehn der stärksten Männer tragen, aber der Starke packte sie mit einer Hand, steckte sie in den Sack und sprach: „Warum bringt ihr nicht gleich mehr, das deckt ja kaum den Boden.“ Da ließ der König nach und nach seinen ganzen Schatz herbeitragen, den schob der Starke in den Sack hinein, und der Sack ward davon noch nicht zur Hälfte voll.

Da mussten noch siebentausend Wagen mit Gold in dem ganzen Reich zusammengefahren werden, die schob der Starke samt den vorgespannten Ochsen in seinen Sack. „Ich will’s nicht lange besehen,“ sprach er, „und nehmen was kommt, damit der Sack nur voll wird.“ Wie alles darin stak, ging doch noch viel hinein. Da sprach er: „Ich will dem Ding nun ein Ende machen, man bindet wohl einmal einen Sack zu, wenn er auch noch nicht voll ist.“ Dann huckte er ihn auf den Rücken und ging mit seinen Gesellen fort.

Als der König nun sah, wie der einzige Mann des ganzen Landes Reichtum forttrug, ward er zornig und ließ seine Reiterei aufsitzen, die sollte den sechsen nachjagen, und hatten den Befehl, dem Starken den Sack wieder abzunehmen. Zwei Regimenter holten sie bald ein und riefen ihnen zu: „Ihr seid Gefangene, legt den Sack mit dem Gold nieder oder ihr werdet zusammengehauen!“

„Was sagt ihr?“ sprach der Bläser, „wir wären Gefangene? Eher sollt ihr sämtlich in der Luft herumtanzen,“ hielt das eine Nasenloch zu und blies mit dem anderen die beiden Regimenter an, da fuhren sie auseinander und in die blaue Luft über alle Berge weg, der eine hierhin, der andere dorthin. Ein Feldwebel rief um Gnade, er hätte neun Wunden und wäre ein braver Kerl, der den Schimpf nicht verdiente.

Da ließ der Bläser ein wenig nach, so dass er ohne Schaden wieder herabkam, dann sprach er zu ihm: „Nun geh heim zum König und sag, er sollte nur noch mehr Reiterei schicken, ich wollte sie alle in die Luft blasen.“ Der König, als er den Bescheid vernahm, sprach: „Lasst die Kerle gehen, die haben etwas an sich.“

Da brachten die sechse den Reichtum heim, teilten ihn unter sich und lebten vergnügt bis an ihr Ende.

LanguagesLearn languages. Double-Tap on one word.Learn languages in context with Childstories.org and Deepl.com.

Hintergründe zum Märchen „Sechse kommen durch die ganze Welt“

„Sechse kommen durch die ganze Welt“ (KHM 71) ist ein Märchen der Gebrüder Grimm, das in der Sammlung „Kinder- und Hausmärchen“ seit der zweiten Auflage von 1819 enthalten ist. Die Version des Märchens, die die Brüder Grimm aufgenommen haben, stammt aus Zwehrn und wurde wahrscheinlich von Dorothea Viehmann erzählt. Es gibt jedoch verschiedene Varianten der Geschichte, die aus anderen Regionen stammen, wie Paderborn und den Schwalmgegenden.

Die Geschichte behandelt Themen wie Gerechtigkeit, Zusammenarbeit und die Überwindung von Widrigkeiten. Die sechs Hauptfiguren mit ihren besonderen Fähigkeiten symbolisieren unterschiedliche Aspekte des menschlichen Geistes und der Psyche. Das Märchen kann als Kritik an der Ausbeutung von Soldaten und der Arroganz der Herrschenden gesehen werden. „Sechse kommen durch die ganze Welt“ weist Ähnlichkeiten zu anderen Märchen der Brüder Grimm auf, wie „Die sechs Diener“ (KHM 134), „Das Rätsel“ (KHM 22) und „Das blaue Licht“ (KHM 116). Auch in der griechischen Argonautensage gibt es ähnliche Wunderhelfer, und die versuchte Verbrennung der Hauptfiguren findet sich im Buch Daniel (Daniel 3,19) der Bibel.

Die besonderen Fähigkeiten der sechs Hauptfiguren können als Metapher für die unterschiedlichen Funktionen des Unbewussten oder des Schattens gedeutet werden. Sie wirken zusammen, ähnlich wie die magischen Helfer in anderen Märchen wie „Der Eisenhans“ (KHM 136). Das Märchen hat im Laufe der Zeit verschiedene Adaptionen in Literatur, Musik, Theater und Film erfahren. Die DEFA-Verfilmung „Sechse kommen durch die Welt“ von 1972 und die deutsche Fernsehverfilmung von 2014 sind Beispiele für filmische Umsetzungen des Märchens. Insgesamt ist „Sechse kommen durch die ganze Welt“ ein vielschichtiges Märchen, das sowohl für seine interessante Handlung als auch für seine tiefere Bedeutung geschätzt wird.

Interpretationen zum Märchen „Sechse kommen durch die ganze Welt“

Es gibt verschiedene Interpretationsansätze zum Märchen „Sechse kommen durch die ganze Welt“ (KHM 71) von den Gebrüder Grimm:

Gesellschaftskritik: Eine Interpretation des Märchens betrachtet es als Kritik an der Ausbeutung von Soldaten und der Arroganz der Herrschenden. Der entlassene Soldat und seine Kameraden ziehen den König zur Rechenschaft, der für ihre Misere verantwortlich ist. Dies spiegelt die sozialen Probleme wider, die durch die Demobilisierung von Truppen nach Kriegen entstehen.

Zusammenarbeit und Solidarität: Das Märchen betont die Bedeutung von Zusammenarbeit und Solidarität. Die sechs Hauptfiguren mit ihren besonderen Fähigkeiten arbeiten gemeinsam, um ihre Herausforderungen zu bewältigen und erfolgreich zu sein. Diese Interpretation hebt die positiven Aspekte der menschlichen Natur hervor, die durch Kooperation und gegenseitige Unterstützung erreicht werden können.

Psychologische Deutung: Eine weitere Interpretation betrachtet die besonderen Fähigkeiten der sechs Hauptfiguren als Metapher für die unterschiedlichen Funktionen des Unbewussten oder des Schattens. Die Figuren repräsentieren verschiedene Aspekte der menschlichen Psyche, die zusammenwirken und sich gegenseitig ergänzen. In diesem Zusammenhang können die Figuren als symbolische Darstellung der inneren Kräfte und Fähigkeiten gesehen werden, die Menschen nutzen können, um Schwierigkeiten zu überwinden und erfolgreich zu sein.

Wunderhelfer-Motiv: Das Märchen greift das Motiv der Wunderhelfer auf, das in vielen anderen Märchen und Mythen vorkommt. Die sechs Figuren mit ihren besonderen Fähigkeiten können als magische Helfer verstanden werden, die dem Protagonisten in seiner Not zur Seite stehen. Diese Interpretation stellt die Bedeutung von Hilfe und Unterstützung in schwierigen Zeiten in den Vordergrund.

Insgesamt lässt sich „Sechse kommen durch die ganze Welt“ auf verschiedene Weise interpretieren und bietet eine Fülle von Bedeutungen und Einsichten in die menschliche Natur, soziale Probleme und die Kraft der Zusammenarbeit.

Adaptionen zum Märchen „Sechse kommen durch die ganze Welt“

„Sechse kommen durch die ganze Welt“ (Englisch: „How Six Made Their Way in the World“) ist ein Grimmsches Märchen (KHM 71) über einen Ex-Soldaten und seine fünf Gefährten mit besonderen Fähigkeiten, die durch ihre Taten den gesamten Reichtum des Königs erlangen. Es wird als ATU Typ 513 A klassifiziert. Die Hauptversion der Grimms ist eine von vielen, die von der in Zwehren ansässigen Erzählerin Dorothea Viehmann gesammelt wurden. Eine ihr nahe stehende, in Paderborn bekannte Version wird in ihren Notizen ebenfalls besprochen. „How Six Men got on in the World“ (Hunt, 1884), „How Six Traveled through the World“ (Wehnert, 1853) sind neben anderen englisch übersetzten Titeln dieser Erzählung.

Es gibt verschiedene Adaptionen des Märchens „Sechse kommen durch die ganze Welt“ (KHM 71) von den Gebrüder Grimm. Hier sind einige konkrete Beispiele:

Briefmarken: Im Jahr 1977 veröffentlichte die Deutsche Post der DDR sechs Briefmarken zum Märchen „Sechse kommen durch die ganze Welt“ nach einem Entwurf von Paul Rosié.

Musik: Der Komponist und Texter Roland Zoss vertonte 2004 das Märchen in der Schweizer Mundart-Märchenserie „Liedermärli“. Gordon Kampe (Komposition) und Dorothea Hartmann (Libretto) vertonten 2015 das Märchen für zwei Schauspieler, Kinderchor und Orchester.

Theater: 1974 wurde eine Theateraufzeichnung des Fernsehens der DDR aus dem Berliner Theater der Freundschaft produziert, die auf dem Märchen basiert.

Filme und Fernsehen: 1972: „Sechse kommen durch die Welt“, eine DEFA-Verfilmung der DDR, Regie: Rainer Simon. Der Oscarpreisträger Jiří Menzel spielt die Hauptrolle des Soldaten. 2004: „Gurimu Meisaku Gekijō“, eine japanische Zeichentrickserie aus dem Jahr 1987, Folge 14: „Sechse kommen durch die Welt“. 2014: „Sechse kommen durch die ganze Welt“, ein deutscher Märchenfilm der 7. Staffel aus der ARD-Reihe „Sechs auf einen Streich“, Regie: Uwe Janson.

Diese Adaptionen zeigen, dass das Märchen „Sechse kommen durch die ganze Welt“ nach wie vor kulturell relevant ist und auf verschiedene Weise interpretiert und neu erfunden wird.

Zusammenfassung des Märchen „Sechse kommen durch die ganze Welt“

In „Sechse kommen durch die ganze Welt“ wird ein Soldat nach Kriegsende mit wenig Geld aus dem Dienst entlassen. Auf seiner Reise trifft er fünf besondere Begleiter mit außergewöhnlichen Fähigkeiten: Einen Mann, der riesige Eichen als Brennholz sammelt und mit Leichtigkeit trägt. Einen Jäger, der auf große Distanz eine Fliege im Auge treffen kann. Einen Mann, der mit seinem Atem aus einem Nasenloch sieben Windmühlen antreiben kann. Einen Läufer, der extrem schnell ist und ein Bein abschnallen muss, um nicht zu schnell zu laufen. Einen Mann, der mit einem Zauberhut Frost erzeugen kann.

Der Soldat überredet sie, sich ihm anzuschließen, und gemeinsam ziehen sie durch die Welt. Sie erreichen den Hof eines grausamen und größenwahnsinnigen Königs, seiner Tochter und des Hofstaats. Der König versucht, die sechs Kameraden in einem eisernen Käfig zu verbrennen. Doch dank ihrer besonderen Fähigkeiten bestehen sie diese Prüfung und gewinnen schließlich dem König seinen gesamten Staatsschatz ab.

Die Handlung des Märchen

Ein Soldat, der aus dem Militärdienst entlassen wird, erhält für seinen Dienst nur drei Münzen. Er gelobt, dass der König eines Tages alle seine Schätze aushändigen wird. Auf seiner Reise trifft der Soldat fünf weitere Soldaten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten und rekrutiert sie zu seinen Dienern. Es sind: ein starker Mann, der mit bloßen Händen sechs Bäume aus dem Boden gezogen hat, ein scharfsichtiger Jäger, der auf eine Fliege auf einem zwei Meilen entfernten Zweig zielte, ein Mann, dessen Atem sieben Windmühlen drehen konnte, ein schneller Läufer, der ein Bein abnehmen musste, um sich zu verlangsamen, und ein Mann, der einen schrecklichen Frost in der Luft verursacht, wenn er nicht seinen Hut schief über einem Ohr trägt.

Der Soldat und seine Diener gehen in die Stadt, wo der König mit seiner Tochter einen Wettlauf organisiert hat: Der Lohn für den Sieg war ihre Hand in der Ehe, und die Strafe für die Niederlage war der Tod. Der Kandidat und die Prinzessin müssen einen Krug der gleichen Art tragen, Wasser aus einem bestimmten Brunnen schöpfen und zurückkehren. Der Soldat erhält die Erlaubnis, sich von seinem Diener im Rennen vertreten zu lassen, und der schnelle Läufer übertrifft die Tochter sofort vollständig. Aber nachdem er seinen Krug gefüllt hat, fühlt er sich bei seiner Rückkehr auf halber Strecke müde und macht ein Nickerchen, wobei er den Schädel eines Pferdes als Kissen benutzt. Das hindert ihn nicht daran, zu verschlafen, und die Tochter holt ihn ein und bringt seinen Krug durcheinander. Der scharfsichtige Jäger wird Zeuge und schiesst ihm den Schädel unter dem Kopf weg. Der Läufer wacht auf, füllt seinen Krug wieder auf und beendet das Rennen weit vor der Prinzessin.


Informationen für wissenschaftliche Analysen

Kennzahl
Wert
NummerKHM 71
Aarne-Thompson-Uther-IndexATU Typ 513A
ÜbersetzungenDE, EN, DA, ES, FR, PT, IT, JA, NL, PL, RU, TR, VI, ZH
Lesbarkeitsindex nach Amstad73.3
Lesbarkeitsindex nach Björnsson35.9
Flesch-Reading-Ease Index62.5
Flesch–Kincaid Grade-Level10.3
Gunning Fog Index11.2
Coleman–Liau Index10.9
SMOG Index10.5
Automated Readability Index11.4
Zeichen-Anzahl10.836
Anzahl der Buchstaben8.452
Anzahl der Sätze81
Wortanzahl1.867
Durchschnittliche Wörter pro Satz23,05
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben240
Prozentualer Anteil von langen Wörtern12.9%
Silben gesamt2.669
Durchschnittliche Silben pro Wort1,43
Wörter mit drei Silben129
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben6.9%
Fragen, Anmerkungen oder Erfahrungsberichte?

Datenschutzerklärung.

Die besten Märchen

Copyright © 2024 -   Impressum | Datenschutz |Alle Rechte vorbehalten Powered by childstories.org

Keine Internetverbindung


Sie sind nicht mit dem Internet verbunden. Bitte überprüfen Sie Ihre Netzwerkverbindung.


Versuchen Sie Folgendes:


  • 1. Prüfen Sie Ihr Netzwerkkabel, ihren Router oder Ihr Smartphone

  • 2. Aktivieren Sie ihre Mobile Daten -oder WLAN-Verbindung erneut

  • 3. Prüfen Sie das Signal an Ihrem Standort

  • 4. Führen Sie eine Netzwerkdiagnose durch