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Von einem Fenster im Vartou
Grimm Märchen

Von einem Fenster im Vartou - Märchen von Hans Christian Andersen

Vorlesezeit für Kinder: 5 min

Nach dem grünen Walle hinaus, der sich rings um Kopenhagen zieht, liegt ein großes rotes Haus mit vielen Fenstern, in denen Balsaminen und Ambrabäumchen wachsen; innen sieht es ärmlich aus und armes, altes Volk wohnt dort. Es ist das Vartou, das Armenhaus. Sieh, oben lehnt sich eine alte Jungfer gegen den Fensterrahmen. Sie pflückt ein welkes Blatt von der Balsamine und sieht auf den grünen Wall hinaus, wo lustige Kinder sich tummeln. Woran denkt sie? Ein Lebensschicksal zieht an ihr vorüber.

Die ärmlichen Kleinen, wie glücklich sie spielen! Welch rote Wangen, welch strahlende Augen haben sie, aber an den Beinchen nicht Schuhe noch Strümpfe. Sie tanzen auf dem grünen Walle, von dem die Sage erzählt, dass man vor vielen, vielen Jahren, als die Erde unter dem Wall immer wieder fortsank, ein unschuldiges Kind mit Blumen und Spielzeug in ein offenes Grab lockte, das zugemauert wurde, während die Kleine spielte und aß. Von diesem Tage an lag der Wall fest und trug bald einen üppig grünenden Rasen.

Die Kleinen kannten die Sage nicht, sonst würden sie das Kind noch immer weinen hören unter der Erde, und der Tau auf dem Grase würde ihnen wie brennende Tränen erscheinen. Sie kannten nicht die Geschichte von Dänemarks König, der, als der Feind draußen lag, hier vorbeiritt und schwor, er wolle eher sterben als sich ergeben. Da kamen die Männer und Frauen der Stadt und gossen kochendes Wasser über die weißgekleideten Feinde, die im Schnee die äußere Wallseite erkletterten.

Lustig spielen die armen Kleinen. Spiele, Du kleines Mädchen. Bald kommen die Jahre, die schönen, glücklichen Jahre. Die Konfirmanden spazieren Hand in Hand, Du gehst im weißen Kleide. Es hat Deine Mutter genug gekostet, ob es auch aus einem größeren alten zurechtgenäht wurde. Du bekommst einen roten Schal, der fast nachschleppt, so lang ist er; aber so kann man doch sehen, wie groß er ist, wie allzugroß. Du denkst an Deinen Staat und an den lieben Gott. Herrlich ist so eine Wanderung auf dem Walle. Und die Jahre vergehen und manch trüber Tag, Du aber hast Deinen frischen Jugendsinn.

Und dann bekommst Du einen Freund, kaum weißt Du es selbst. Ihr begegnet Euch; Ihr wandert auf dem Walle im zeitigen Frühjahr, wenn alle Kirchenglocken den Bußtag einläuten. Noch sind dort keine Veilchen zu finden, aber draußen vor dem Rosenburg-Schloss steht ein Baum mit den ersten grünen Knospen, da steht Ihr stille. Jedes Jahr treibt der Baum neues Grün, doch nicht das Herz in der Menschenbrust.

Mehr dunkle Wolken streifen darüber hin, als der Norden kennt. Armes Kind! Deines Bräutigams Brautkammer ist der Sarg, und Du wirst eine alte Jungfer; vom Vartou siehst Du hinter Balsaminen auf die spielenden Kinder herab, siehst Dein Schicksal sich wiederholen. Dies ist das Lebensschicksal, das vor der alten Jungfer vorüberzieht, die auf den Wall hinausblickt, wo die Kinder mit roten Wangen und ohne Strümpfe und Schuhe jubeln, wie all die anderen Vögel des Himmels.

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Hintergründe

Interpretationen

Zusammenfassung

Textanalyse

„Von einem Fenster im Vartou“ ist ein weniger bekanntes Märchen des dänischen Autors Hans Christian Andersen. Andersen wurde 1805 in Odense, Dänemark, geboren und ist am besten bekannt für seine Sammlung von Märchen, darunter „Die kleine Meerjungfrau“, „Das hässliche Entlein“ und „Die Schneekönigin“. Seine Geschichten sind oft von melancholischer Natur und behandeln Themen wie Liebe, Verlust und die Vergänglichkeit des Lebens.

Im Märchen „Von einem Fenster im Vartou“ verwendet Andersen die Figur der alten Jungfer, um die verschiedenen Phasen des Lebens und die Tragödie des Schicksals zu betrachten. Die Geschichte spielt in Kopenhagen, der Hauptstadt Dänemarks, und der grüne Wall repräsentiert die natürliche Schönheit und die historische Bedeutung der Stadt.

Andersen verwendet auch historische Elemente in seiner Erzählung, wie die Erwähnung des dänischen Königs und der Verteidigung der Stadt gegen Feinde. Diese historischen Bezüge verleihen der Geschichte eine zusätzliche Tiefe und verbinden sie mit dem kulturellen Erbe Dänemarks. Die Legende, die dem Wall zugrunde liegt, ist eine tragische Geschichte, die auf die Idee anspielt, dass manchmal ein unschuldiges Opfer gebracht werden muss, um Stabilität und Sicherheit zu erreichen. Diese Legende spiegelt sich im Schicksal der alten Jungfer wider, deren Leben von Verlust und Traurigkeit geprägt ist.

Insgesamt ist „Von einem Fenster im Vartou“ ein Beispiel für Andersens Fähigkeit, komplexe Emotionen und Themen in seinen Geschichten zu vermitteln. Obwohl es vielleicht nicht so bekannt ist wie einige seiner anderen Märchen, bietet es einen Einblick in die menschliche Natur und die Art und Weise, wie Menschen mit den Widrigkeiten des Lebens umgehen.

Das Märchen „Von einem Fenster im Vartou“ von Hans Christian Andersen kann auf verschiedene Weise interpretiert werden. Hier sind einige mögliche Interpretationen:

Vergänglichkeit des Lebens: Die Geschichte zeigt die Vergänglichkeit des Lebens und die verschiedenen Phasen, durch die eine Person im Laufe der Zeit geht. Die alte Jungfer blickt auf ihre eigene Jugend zurück und erkennt, wie schnell die Zeit vergangen ist. Die spielenden Kinder symbolisieren die Unschuld und Freude der Jugend, während die alte Jungfer die Weisheit und Melancholie des Alters repräsentiert.

Die Rolle des Schicksals: Die Geschichte betont die Rolle des Schicksals im Leben einer Person. Die alte Jungfer hatte eine glückliche Jugend und verliebte sich, aber das Schicksal führte dazu, dass ihr Geliebter starb, bevor sie heiraten konnten. Ihre Lebensumstände zeigen, dass das Schicksal unvorhersehbar und unerbittlich sein kann.

Bedeutung von Hoffnung und Akzeptanz: Trotz ihres traurigen Schicksals findet die alte Jungfer Trost in der Schönheit der Natur und den spielenden Kindern. Dies zeigt, dass es inmitten von Traurigkeit und Verlust immer noch Hoffnung und Schönheit gibt, wenn man bereit ist, sie zu erkennen.

Natur als Spiegel der menschlichen Erfahrung: Der grüne Wall in der Geschichte ist ein Symbol für das Leben und seine Zyklen. Die Legende des Walls, in der ein unschuldiges Kind geopfert wird, um Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten, spiegelt die Tragödie im Leben der alten Jungfer wider. Die Natur dient als Spiegelbild der menschlichen Erfahrung und der ständigen Veränderung im Leben.

Sozialkritik: Die Geschichte kann auch als sozialkritisch interpretiert werden, indem sie die Lebensumstände der Armen im Vartou hervorhebt. Die spielenden Kinder, die ohne Schuhe und Strümpfe sind, repräsentieren die Armut und die Schwierigkeiten, denen sie gegenüberstehen. Die Erzählung zeigt, dass trotz dieser Umstände Freude und Schönheit im Leben gefunden werden können.

Insgesamt bietet das Märchen „Von einem Fenster im Vartou“ viele verschiedene Interpretationsmöglichkeiten, die sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene Bedeutung haben. Es ist ein Beispiel für Andersens Fähigkeit, komplexe Themen und Emotionen in seinen Geschichten einzufangen und sie auf eine Weise zu präsentieren, die sowohl berührend als auch zum Nachdenken anregend ist.

„Von einem Fenster im Vartou“ ist ein Märchen von Hans Christian Andersen, das die Geschichte einer alten Jungfer erzählt, die in einem Armenhaus namens Vartou in der Nähe von Kopenhagen lebt. Sie blickt aus dem Fenster auf einen grünen Wall, wo sie Kinder spielen sieht, die trotz ihrer Armut glücklich sind.

Die alte Jungfer erinnert sich an ihre eigene Jugend und die glücklichen Momente, die sie auf dem Wall erlebte. Sie denkt an ihre Konfirmation im weißen Kleid und an ihre erste Liebe, die sie ebenfalls auf dem Wall traf. Doch das Schicksal nahm ihr den Geliebten, der starb, bevor sie heiraten konnten, und so wurde sie eine alte Jungfer.

Die Erzählung beschreibt auch die Legende des Walls, in der ein unschuldiges Kind geopfert wurde, um Stabilität und Sicherheit für die Umgebung zu gewährleisten. Diese tragische Geschichte spiegelt sich im Schicksal der alten Jungfer wider.

Das Märchen thematisiert die Vergänglichkeit des Lebens, die Rolle des Schicksals, die Suche nach Hoffnung und Schönheit inmitten von Trauer und Verlust sowie die Bedeutung von Natur und sozialer Kritik. Trotz ihrer traurigen Umstände findet die alte Jungfer Trost in der Schönheit der Natur und den spielenden Kindern, die ihre eigene Jugend widerspiegeln.

Die linguistische Analyse des Märchens „Von einem Fenster im Vartou“ von Hans Christian Andersen bietet zahlreiche Interessenspunkte, die sowohl die Struktur als auch die Themen des Textes beleuchten.

Sprachliche Struktur

Erzählperspektive: Der Text ist in der dritten Person verfasst und verwendet einen auktorialen Erzähler. Dieser Erzähler hat eine allwissende Perspektive, die es ihm ermöglicht, tiefere Einsichten in die Gedanken und Gefühle der Figuren zu geben. Beispielsweise wird beschrieben, woran die alte Jungfer denkt, während sie aus dem Fenster schaut.

Stilmittel

Metaphern und Symbole: Andersen verwendet häufig Metaphern, um tiefere Bedeutungen zu vermitteln. Der „grüne Wall“ ist ein Symbol für die Grenze zwischen der Freiheit und der Enge des Armenhauses, während die „brennenden Tränen“ des Taus auf dem Gras eine metaphorische Verbindung zur Tragik der alten Legenden und Schicksale herstellen.
Wiederholungen: Die Wiederholung der Bilder von Kindern, die auf dem Wall spielen, schafft einen Kontrast zur Isolation und Traurigkeit der alten Jungfer und dient dazu, den Zyklus des Lebens zu illustrieren.

Satzstruktur: Andersen verwendet eine Mischung aus kurzen und langen Sätzen, um den Lesefluss zu variieren und bestimmte Elemente hervorzuheben. Die längeren, verschachtelten Sätze tragen oft zur melancholischen Stimmung bei, die den Text durchzieht.

Lexik: Die Wortwahl ist einfach und volkstümlich, was typisch für Andersen ist und den Zugang zu seinen Geschichten erleichtert. Gleichzeitig werden auch archaische oder poetische Begriffe verwendet, die die historische und märchenhafte Atmosphäre verstärken.

Themen und Motive

Zeit und Vergänglichkeit: Ein zentrales Motiv in der Geschichte ist das Vergehen der Zeit und die Vergänglichkeit des Lebens. Die alte Jungfer blickt sowohl physisch aus dem Fenster als auch metaphorisch auf ihr vergangenes Leben zurück.

Kindheit vs.

Alter: Der Kontrast zwischen der Lebendigkeit der Kinder und der Einsamkeit und Melancholie der alten Jungfer unterstreicht das Motiv des verlorenen Lebensglücks und verpasster Chancen.

Erinnerung und Geschichte: Die im Text erwähnten lokalen Legenden und historischen Ereignisse verweben persönliche Erinnerungen mit kollektiven Gedächtnis und verstärken die Verbindung zwischen individueller und kultureller Vergangenheit.

Isolation und Einsamkeit: Das Armenhaus Vartou dient als zentraler Schauplatz der Einsamkeit und des physischen sowie emotionalen Ausschlusses. Andersen wirft einen kritischen Blick auf die sozialen Bedingungen und das Schicksal derer, die am Rande der Gesellschaft leben.

Insgesamt ist Andersen in diesem Werk erfolgreich darin, durch eine reichhaltige sprachliche und strukturelle Gestaltung universelle menschliche Erfahrungen und Gefühle zu vermitteln, die zeitlos und tiefgehend sind. Dies macht die Erzählung zu einem eindringlichen Beispiel für seine Erzählkunst.


Informationen für wissenschaftliche Analysen

Kennzahl
Wert
ÜbersetzungenDE, EN, DA, ES
Lesbarkeitsindex nach Amstad74.1
Lesbarkeitsindex nach Björnsson36.4
Flesch-Reading-Ease Index60.6
Flesch–Kincaid Grade-Level8.8
Gunning Fog Index8.9
Coleman–Liau Index12
SMOG Index10.6
Automated Readability Index10
Zeichen-Anzahl2.982
Anzahl der Buchstaben2.398
Anzahl der Sätze30
Wortanzahl484
Durchschnittliche Wörter pro Satz16,13
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben98
Prozentualer Anteil von langen Wörtern20.2%
Silben gesamt743
Durchschnittliche Silben pro Wort1,54
Wörter mit drei Silben49
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben10.1%
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