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Herzeleid
Grimm Märchen

Herzeleid - Märchen von Hans Christian Andersen

Vorlesezeit für Kinder: 6 min

Es ist eigentlich eine Geschichte in zwei Teilen, mit der wir hier aufwarten. Der erste Teil könnte recht gut fortfallen, – aber er gibt uns die Vorkenntnisse, und die sind nützlich! Wir hielten uns weiter drinnen auf dem Lande auf einem Herrenhofe auf. Da traf es sich, dass die Herrschaft dort für einen Tag fortfuhr und an demselben Tage aus dem benachbarten Flecken eine Frau mit ihrem Mops kam. Sie kam, wie sie sagte, um Aktien auf ihre Gerberei aufzunehmen. Ihr Papiere hatte sie mitgebracht und wir rieten ihr, einen Umschlag darum zu tun und den Namen des Gutsbesitzers darauf zu schreiben: „Generalkriegskommissar, Ritter etc.“

Sie tat, wie wir ihr sagten, sie ergriff die Feder, stockte und bat uns, die Aufschrift noch einmal zu wiederholen, aber langsam. Wir taten es und sie schrieb. Aber mitten im „Generalkriegs“ blieb sie stecken, seufzte und sagte: „Ich bin nur ein Frauenzimmer.“ Den Mops hatte sie auf den Fußboden gesetzt, während sie schrieb, und er knurrte. Er war wegen seiner Gesundheit und um seines Vergnügens willen mitgenommen worden, und dann will man nicht auf den Fußboden gesetzt werden. Stumpfnase und Speckrücken waren seine äußeren Kennzeichen.

„Er beißt nicht!“ sagte die Frau, „er hat keine Zähne. Er ist wie jemand, der zur Familie gehört, treu und bissig, aber dazu ist er von meinen Enkelkindern gebracht worden. Sie spielen immer Hochzeit, und er soll Brautjungfer sein, das strengt ihn zu sehr an, das alte Tier!“ Und sie ließ ihre Papiere da und nahm den Mops auf den Arm. Das ist der erste Teil der eigentlich entbehrlich war. „Der Mops starb!“ das ist der zweite Teil.

Es war eine Woche später. Wir kamen in den Flecken und zogen in einen Gasthof. Unsere Fenster gingen auf den Hof hinaus, der durch einen Bretterzaun in zwei Teile geteilt war. In dem einen hingen Felle und Häute, rohe und gegerbte, und hier standen auch alle Materialien zu einer Gerberei. Sie gehörte der Witwe. – Der Mops war an diesem Morgen gestorben und hier im Hofe begraben worden. Der Witwe Enkelkinder, dass heißt also der Gerberwitwe, denn der Mops war nicht verheiratet gewesen, klopften das Grab zu. Es war ein schönes Grab, es musste wahrlich ein Vergnügen sein, darin zu ruhen.

Das Grab war mit Topfscherben eingefasst und mit Sand bestreut. Oben darauf hatten sie eine kleine Bierflasche mit dem Halse nach oben gesetzt, aber es war nicht allegorisch gemeint. Die Kinder tanzten rund um das Grab und der älteste der Knaben, ein praktischer Jüngling von sieben Jahren, schlug vor, dass das Grab des Mopses ausgestellt werden solle, und zwar für alle Kinder aus der Straße. Der Eintritt musste mit einem Knopf bezahlt werden, das war etwas, was jeder Knabe besaß und was er auch den kleinen Mädchen liefern konnte, und der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.

Und alle Kinder aus der Straße und der Nebenstraße kamen und gaben ihren Knopf. Da kam mancher dazu, den ganzen Nachmittag lang mit nur einem Hosenträger herumzulaufen, aber dafür hatte man auch des Mopses Grab gesehen, und das war es wohl wert. Doch draußen vor dem Gerberhofe, dicht an der Pforte, stand ein kleines zerlumptes Mädchen, so hübsch und niedlich, mit dem schönsten Lockenhaar und Augen so blau und so klar, dass es eine Lust war.

Sie sagte nicht ein Wort, sie weinte auch nicht, aber sie machte so lange Augen, wie sie nur konnte, jedesmal, wenn die Tür geöffnet wurde. Sie wusste genau, dass sie keinen Knopf besaß und blieb deshalb traurig draußen stehen. Dort stand sie, bis alle fortgegangen waren. Dann setzte sie sich nieder, hielt die kleinen, braunen Händchen vor die Augen und brach in Tränen aus. Sie allein hatte des Mopses Grab nicht gesehen. Das war ein Herzeleid, so groß wie es oft die Erwachsenen nicht haben.

Wir sahen es von oben – und von oben gesehen – ja, über diese, wie über viele unserer und anderer Sorgen – konnten wir lächeln! Das ist die Geschichte, und wer sie nicht versteht, kann Aktien auf die Gerberei der Witwe nehmen.

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Hintergründe zum Märchen“Herzeleid“

„Herzeleid“ ist ein weniger bekanntes Märchen des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen. Es gibt keine genauen Informationen über das Erscheinungsdatum des Märchens, aber Andersen veröffentlichte seine Märchen im Laufe des 19. Jahrhunderts.

Andersens Märchen sind dafür bekannt, tiefere Bedeutungen und moralische Botschaften zu vermitteln. In „Herzeleid“ geht es um das Leid und die Sorgen, die in verschiedenen Formen auftreten können. Das kleine Mädchen in der Geschichte ist tieftraurig, weil sie sich den Eintrittspreis für das Grab des Mopses nicht leisten kann, was für die Erwachsenen eine unwichtige Angelegenheit ist. Die Geschichte vermittelt die Botschaft, dass die Bedeutung der Sorgen und Kummer, die im Leben auftauchen, oft eine Frage der Perspektive ist und dass es möglich ist, darüber zu lächeln, weil sie in der großen Perspektive weniger bedeutungsvoll erscheinen.

Obwohl „Herzeleid“ möglicherweise nicht zu den bekanntesten Märchen von Hans Christian Andersen zählt, zeigt es dennoch seinen charakteristischen Stil und seinen Fokus auf menschliche Emotionen und soziale Beziehungen. Wie bei vielen seiner anderen Märchen spielen Kinder eine zentrale Rolle in der Geschichte und bieten dem Leser die Möglichkeit, die Welt aus einer einfacheren, kindlichen Perspektive zu betrachten.

Interpretationen zum Märchen „Herzeleid“

Obwohl „Herzeleid“ kein bekanntes Märchen von Hans Christian Andersen ist, bietet es dennoch interessante Interpretationsmöglichkeiten. Hier sind einige Interpretationsansätze:

Perspektive und Empathie: Die Geschichte zeigt die Wichtigkeit der Perspektive und Empathie in Bezug auf die Sorgen und Kummer anderer Menschen. Das kleine Mädchen ist tieftraurig wegen einer scheinbar unbedeutenden Sache, während die Erwachsenen über ihre Traurigkeit lächeln können. Diese Erzählung erinnert uns daran, empathisch gegenüber den Gefühlen anderer zu sein und zu verstehen, dass für jeden Menschen unterschiedliche Dinge wichtig sein können.

Bedeutung von Kindheitserfahrungen: Die Geschichte zeigt, wie Ereignisse in der Kindheit prägend sein können und welche Bedeutung sie für die emotionale Entwicklung haben. Das kleine Mädchen ist untröstlich, weil sie das Grab des Mopses nicht sehen kann, ein scheinbar unwichtiges Ereignis für die Erwachsenen. Doch für das Mädchen ist es von großer Bedeutung. Die Geschichte erinnert uns daran, wie wichtig es ist, auf die emotionalen Bedürfnisse von Kindern einzugehen und sie ernst zu nehmen.

Soziale Ungleichheit: „Herzeleid“ kann auch als Kommentar zur sozialen Ungleichheit gesehen werden. Das zerlumpte Mädchen kann sich den Eintrittspreis für das Grab des Mopses nicht leisten und steht traurig draußen, während die anderen Kinder, die sich den Preis leisten können, das Grab besichtigen. Diese Situation zeigt die Ungleichheit und Ausgrenzung, die in der Gesellschaft existiert, und ruft zu mehr Sensibilität und Verständnis für die Bedürfnisse und Sorgen der sozial Benachteiligten auf.

Flüchtigkeit des Lebens: Der Tod des Mopses und seine Begräbniszeremonie erinnern uns an die Flüchtigkeit des Lebens. Die Kinder, die das Grab besuchen, sind fasziniert von dem Ereignis, und das Mädchen, das es nicht besuchen kann, ist zutiefst betrübt. Die Geschichte vermittelt die Botschaft, dass man das Leben schätzen und jeden Moment genießen sollte, da es unvorhersehbar und vergänglich ist.

Insgesamt bietet das Märchen „Herzeleid“ von Hans Christian Andersen eine einfache, aber dennoch tiefgründige Geschichte, die verschiedene Interpretationsmöglichkeiten bietet und uns dazu anregt, über Themen wie Empathie, Kindheitserfahrungen, soziale Ungleichheit und die Flüchtigkeit des Lebens nachzudenken.

Zusammenfassung der Handlung

„Herzeleid“ von Hans Christian Andersen ist ein kurzes Märchen, das in zwei Teilen erzählt wird. Im ersten Teil befindet sich der Erzähler auf einem Herrenhof, als eine Frau mit ihrem Mops ankommt. Sie ist dort, um Aktien für ihre Gerberei aufzunehmen. Sie spricht über ihren Mops und dessen Rolle in ihrer Familie, bevor sie den Hof wieder verlässt.

Der zweite Teil der Geschichte spielt sich eine Woche später in einem Dorf ab. Der Mops ist inzwischen gestorben und wurde im Hof der Witwe, der Besitzerin der Gerberei, begraben. Die Kinder der Witwe haben die Idee, das Grab des Mopses für die anderen Kinder der Straße gegen einen Knopf als Eintrittspreis zu zeigen.

Die meisten Kinder zahlen ihren Knopf und besuchen das Grab des Mopses. Ein kleines zerlumptes Mädchen ohne Knopf bleibt jedoch traurig vor der Tür stehen, weil sie sich den Eintritt nicht leisten kann. Am Ende weint das Mädchen, weil sie das Grab des Mopses nicht sehen kann, was trotz seiner scheinbaren Unbedeutendheit eine emotionale Belastung für sie darstellt.

Die Geschichte zeigt die Perspektive des Erzählers auf die traurige Situation des kleinen Mädchens und vermittelt die Botschaft, dass die Bedeutung von Sorgen und Kummer im Leben oft eine Frage der Perspektive ist. Manchmal kann man über solche Schwierigkeiten lächeln, weil sie in der großen Perspektive weniger bedeutungsvoll erscheinen.


Informationen für wissenschaftliche Analysen

Kennzahl
Wert
ÜbersetzungenDE, DE, EN, DA, IT
Lesbarkeitsindex nach Amstad74.8
Lesbarkeitsindex nach Björnsson35.3
Flesch-Reading-Ease Index61.4
Flesch–Kincaid Grade-Level8.5
Gunning Fog Index8.3
Coleman–Liau Index12
SMOG Index10.5
Automated Readability Index8.9
Zeichen-Anzahl3.997
Anzahl der Buchstaben3.180
Anzahl der Sätze43
Wortanzahl663
Durchschnittliche Wörter pro Satz15,42
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben132
Prozentualer Anteil von langen Wörtern19.9%
Silben gesamt1.017
Durchschnittliche Silben pro Wort1,53
Wörter mit drei Silben69
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben10.4%
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