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Es ist einmal ein armes, frommes Bäuerlein gestorben, und kam nun vor die Himmelspforte. Zur gleichen Zeit ist auch ein reicher, reicher Herr da gewesen und hat auch in den Himmel gewollt. Da kommt der heilige Petrus mit dem Schlüssel, macht auf und lässt den Herrn herein; das Bäuerlein hat er aber, wie’s scheint, nicht gesehen und macht deshalb die Pforte wieder zu.
Da hat das Bäuerlein von außen gehört, wie der Herr mit aller Freude im Himmel aufgenommen worden ist, und wie sie drinnen musiziert und gesungen haben. Endlich ist es drinnen wieder still geworden, und der heilige Petrus kommt, macht die Himmelspforte auf und lässt das Bäuerlein ein.
Da hat das Bäuerlein gemeint, es werde auch jetzt musiziert und gesungen, wenn er käme, aber da ist alles still gewesen; man hat’s freilich mit aller Liebe aufgenommen, und die Engel sind ihm entgegengegangen, aber gesungen hat niemand. Da fragt das Bäuerlein den heiligen Petrus, warum bei ihm nicht genauso gesungen wird wie bei dem reichen Herrn: es ginge, scheint’s, im Himmel so parteiisch zu wie auf der Erde.
Da sagte der heilige Petrus: „Aber nein, du bist uns so lieb wie alle anderen und darfst die himmlischen Freuden genießen wie der reiche Herr, aber schau, so arme Bäuerlein, wie du eins bist, kommen alle Tage in den Himmel. So ein reicher Herr aber: da kommt alle hundert Jahre nur etwa einer.“
Hintergründe zum Märchen „Das Bürle im Himmel“
„Das Bürle im Himmel“ ist ein deutsches Märchen, das von den Brüdern Grimm in Grimms Märchen, Nummer 167, gesammelt wurde. Es ist Aarne-Thompson Typ 802.
Handlung und Zusammenfassung des Märchen
Ein Bauer und ein reicher Mann kamen in den Himmel. Der heilige Petrus ließ den Reichen herein, übersah aber den Bauern; dann gab es großen Jubel und Musik im Himmel. Dann bemerkte der heilige Petrus den Bauern und ließ ihn ein, aber es gab keine Feier. Als der Bauer fragte, warum, sagte der heilige Petrus, dass viele arme Menschen in den Himmel kommen, aber ein reicher Mann nur etwa einmal im Jahrhundert.
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