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Gottes Speise
Grimm Märchen

Gottes Speise - Märchen der Gebrüder Grimm

Vorlesezeit für Kinder: 3 min

Es waren einmal zwei Schwestern, die eine hatte keine Kinder und war reich, die andere hatte fünf Kinder und war eine Witwe und war so arm, dass sie nicht mehr Brot genug hatte, sich und ihre Kinder zu sättigen.

Da ging sie in der Not zu ihrer Schwester und sprach „meine Kinder leiden mit mir den größten Hunger, du bist reich, gib mir einen Bissen Brot.“ Die steinreiche Frau war auch steinhart, sprach „ich habe selbst nichts in meinem Hause,“ und wies die Arme mit bösen Worten fort.

Nach einiger Zeit kam der Mann der reichen Schwester heim und wollte sich ein Stück Brot schneiden, wie er aber den ersten Schnitt in den Laib tat, floss das rote Blut heraus.

Als die Frau das sah, erschrak sie und erzählte ihm, was geschehen war. Er eilte hin und wollte helfen, wie er aber in die Stube der armen Witwe trat, so fand er sie betend. Die beiden jüngsten Kinder hatte sie auf den Armen, die drei ältesten lagen da und waren gestorben.

Er bot ihr Speise an, aber sie antwortete „nach irdischer Speise verlangen wir nicht mehr. Drei hat Gott schon gesättigt, unser Flehen wird er auch erhören.“ Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, so taten die beiden Kleinen ihren letzten Atemzug, und darauf brach ihr auch das Herz, und sie sank tot nieder.

Hintergründe zum Märchen „Gottes Speise“

„Gottes Speise“ ist ein Märchen, das in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm (KHM 205) erscheint. Es gehört zu den sogenannten Kinderlegenden, die im Anhang der Sammlung zu finden sind. Diese Kinderlegenden sind religiös geprägte Erzählungen, die oft moralische Lehren vermitteln und christliche Themen behandeln. Die Legende stammt aus dem Paderbörnischen, einer Region in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Familie Haxthausen hat sie gesammelt, und die Brüder Grimm haben sie in der 2. Auflage ihrer Kinder- und Hausmärchen (1819) veröffentlicht. Es gibt ähnliche Geschichten aus verschiedenen Kulturkreisen, wie zum Beispiel „ein Lied von zwei unbarmherzigen Schwestern in Brabant“ oder verschiedene niederländische Sagen.

Das Hauptmotiv der Geschichte ist die Ablehnung irdischer Nahrung zugunsten der göttlichen Speise. Die blutende Hostie symbolisiert den Leib Christi (Joh 6,35 EU) und steht für die göttliche Hilfe, die der armen Familie in ihrer Not zuteilwird. Das Märchen zeigt auch die Konsequenzen von Hartherzigkeit und Geiz sowie die Bedeutung von Nächstenliebe und christlicher Demut. „Gottes Speise“ ist ein Beispiel für die Vermischung von Märchen und christlichen Themen in der Sammlung der Brüder Grimm. Die Erzählung behandelt christliche Werte wie Nächstenliebe, Demut und die Erwartung von Gottes Hilfe in Zeiten der Not. Es zeigt auch die Strafe für diejenigen, die sich diesen Werten entziehen, wie die reiche Schwester, die ihre Hilfe verweigert.

Es gibt einige Märchen in der Sammlung der Brüder Grimm, die thematisch verwandt sind, wie zum Beispiel „Armut und Demut führen zum Himmel“ (KHM 204) und „Die Kinder in Hungersnot“ (KHM 143a). Diese Märchen haben ähnliche Motive, wie die Betonung von Demut und Nächstenliebe sowie die Vorstellung von göttlicher Hilfe in Notlagen.

Interpretationen zum Märchen „Gottes Speise“

„Gottes Speise“ (KHM 205) von den Brüdern Grimm ist eine Kinderlegende mit christlichen Motiven und einer starken moralischen Botschaft. Hier sind einige mögliche Interpretationen dieser Erzählung:

Göttliche Vorsehung und Glaube: Die Legende zeigt, dass Gott in Zeiten der Not für diejenigen sorgt, die fest an ihn glauben. Die arme Witwe und ihre Kinder vertrauen darauf, dass Gott ihnen helfen wird, und sie werden schließlich von ihrer irdischen Not erlöst. Dieses Motiv unterstreicht die Bedeutung des Glaubens und des Vertrauens in göttliche Vorsehung.

Nächstenliebe und Mitgefühl: Die reiche Schwester, die ihrer armen Verwandten Hilfe verweigert, wird durch das blutende Brot bestraft, ein Zeichen für ihr moralisches Versagen. Die Geschichte betont die Bedeutung von Nächstenliebe und Mitgefühl für die Bedürftigen und zeigt die negativen Konsequenzen für diejenigen, die sich hartherzig verhalten.

Demut und Verzicht auf weltliche Güter: Die arme Witwe lehnt am Ende der Geschichte irdische Speise ab, weil sie nun Gottes Speise erwartet. Diese Haltung zeigt Demut und die Bereitschaft, auf weltliche Güter zugunsten eines höheren, spirituellen Ziels zu verzichten. Die Geschichte lehrt, dass wahre Glückseligkeit und Erlösung in der Hingabe an Gottes Willen und der Ablehnung von irdischen Besitztümern liegt.

Die Kraft des Gebets und der Gemeinschaft: Die Witwe und ihre Kinder beten gemeinsam, bevor sie sterben. Diese Szene zeigt die Kraft des Gebets und die Bedeutung von Gemeinschaft und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten. Das Gebet wird als eine Möglichkeit dargestellt, Trost, Hoffnung und göttliche Hilfe zu finden.

Strafe und göttliche Gerechtigkeit: Die reiche Schwester, die ihre Hilfe verweigert, wird bestraft, indem das Brot, das sie ihrem Mann serviert, Blut zeigt. Diese Strafe verdeutlicht das Prinzip der göttlichen Gerechtigkeit und zeigt, dass Gott diejenigen bestraft, die sich gegen seine Gebote und moralischen Werte stellen.

Insgesamt zeigt „Gottes Speise“ die Bedeutung von christlichen Werten wie Nächstenliebe, Demut und Glauben und betont die Rolle von göttlicher Vorsehung und Gerechtigkeit. Die Geschichte lehrt, dass diejenigen, die diesen Werten folgen, mit Gottes Hilfe und Erlösung belohnt werden, während diejenigen, die sie ignorieren, negative Konsequenzen erfahren müssen.

Adaptionen zum Märchen „Gottes Speise“

Obwohl „Gottes Speise“ (KHM 205) von den Gebrüdern Grimm nicht so bekannt ist wie einige ihrer anderen Märchen, gibt es dennoch einige Adaptionen und künstlerische Interpretationen, die auf dieser Geschichte basieren. Hier sind einige konkrete Beispiele:

Illustrationen: Otto Ubbelohde, ein deutscher Illustrator und Maler, hat 1909 eine Illustration zur Geschichte von „Gottes Speise“ angefertigt. Seine Darstellung zeigt die arme Witwe und ihre Kinder betend vor dem Brot, das sie von ihrer reichen Schwester erhofft hatten. Ubbelohdes Illustrationen sind bekannt für ihre detailreiche Darstellung von Märchenfiguren und -szenen.

Theater- und Hörspieladaptionen: Es gibt verschiedene Theater- und Hörspieladaptionen von „Gottes Speise“, die die Geschichte für ein modernes Publikum neu interpretieren. Zum Beispiel hat das Theater Anu in Deutschland eine Adaption von „Gottes Speise“ im Rahmen ihres Stücks „Grimms Märchenreise“ aufgeführt. Die Aufführung verwendet Schattentheater, um die Handlung des Märchens zu erzählen und seine moralische Botschaft zu vermitteln.

Musikalische Adaptionen: In der deutschen Folkszene wurden auch musikalische Adaptionen von „Gottes Speise“ geschaffen, die die Geschichte in Liedform erzählen. Eine solche Adaption ist das Lied „Das Blut im Brot“ von der Band „Faun“ aus dem Album „Märchen & Mythen“ (2019). Das Lied erzählt die Geschichte von „Gottes Speise“ und betont die Themen von Nächstenliebe und göttlicher Gerechtigkeit.

Literarische Adaptionen: Obwohl keine prominenten literarischen Adaptionen von „Gottes Speise“ existieren, gibt es Autoren, die sich von diesem Märchen inspirieren lassen und es in ihren eigenen Geschichten aufgreifen oder neu interpretieren. Solche Adaptionen können die Themen und Motive von „Gottes Speise“ in zeitgenössische Kontexte einbetten oder die Handlung auf kreative Weise abwandeln.

Insgesamt sind Adaptionen von „Gottes Speise“ eher selten, da das Märchen nicht zu den bekanntesten Werken der Brüder Grimm gehört. Dennoch haben Künstler verschiedener Disziplinen die Geschichte in unterschiedlichen Formen interpretiert und weitergetragen.

Zusammenfassung der Handlung

„Gottes Speise“ ist eine Kinderlegende aus der Sammlung der Brüder Grimm (KHM 205). Die Handlung dreht sich um eine arme Witwe, die mit ihren fünf Kindern in großer Not lebt. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an ihre reiche Schwester und bittet sie um Brot, um ihre hungrigen Kinder zu ernähren. Die reiche Schwester ist jedoch hartherzig und weist sie ab.

Als der Ehemann der reichen Schwester nach Hause kommt und das Brot anschneidet, fließt Blut heraus. Er ist schockiert und erfährt von seiner Frau, was geschehen ist. Daraufhin beschließt er, der armen Witwe und ihren Kindern zu helfen. Als er sie jedoch findet, sind sie betend und im Sterben liegend. Die arme Witwe lehnt jegliche irdische Speise ab, da sie nun Gottes Speise erwartet.

Die Legende vermittelt eine starke moralische Botschaft über die Bedeutung von Nächstenliebe, Mitgefühl und Demut, während sie die negativen Konsequenzen von Hartherzigkeit und Geiz aufzeigt. Die Erzählung betont auch den Glauben an göttliche Vorsehung und Gerechtigkeit und zeigt, wie diejenigen, die sich gegen diese Werte stellen, letztendlich bestraft werden.

Informationen für wissenschaftliche Analysen


Statistiken zum Märchen
Wert
NummerKHM 205
Aarne-Thompson-Uther-IndexATU Typ 751G
Übersetzungen DE, EN,
Lesbarkeitsindex nach Amstad76.1
Lesbarkeitsindex nach Björnsson34
Flesch-Reading-Ease Index66.2
Flesch–Kincaid Grade-Level9.6
Gunning Fog Index11.3
Coleman–Liau Index10.7
SMOG Index10
Automated Readability Index10.9
Zeichen-Anzahl1.283
Anzahl der Buchstaben1.002
Anzahl der Sätze10
Wortanzahl223
Durchschnittliche Wörter pro Satz22,30
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben26
Prozentualer Anteil von langen Wörtern11.7%
Silben gesamt311
Durchschnittliche Silben pro Wort1,39
Wörter mit drei Silben14
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben6.3%

Bildquellen: © Andrea Danti / Shutterstock

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