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Der Fuchs und die Frau Gevatterin
Grimm Märchen

Der Fuchs und die Frau Gevatterin - Märchen der Gebrüder Grimm

Vorlesezeit für Kinder: 4 min

Die Wölfin brachte ein Junges zur Welt und ließ den Fuchs zu Gevatter einladen. „Er ist doch nahe mit uns verwandt,“ sprach sie, „hat einen guten Verstand und viel Geschicklichkeit, er kann mein Söhnlein unterrichten und ihm in der Welt forthelfen.“

Der Fuchs erschien auch ganz ehrbar und sprach: „Liebwerte Frau Gevatterin, ich danke Euch für die Ehre, die Ihr mir erzeigt, ich will mich aber auch so halten, dass Ihr Eure Freude daran haben sollt.“ Bei dem Fest ließ er sich’s schmecken und machte sich ganz lustig, hernach sagte er: „Liebe Frau Gevatterin, es ist unsere Pflicht, für das Kindlein zu sorgen, Ihr müsst gute Nahrung haben, damit es auch zu Kräften kommt.

Ich weiß einen Schafstall, woraus wir leicht ein gutes Stück holen können.“ Der Wölfin gefiel das Liedlein, und sie ging mit dem Fuchs hinaus nach dem Bauernhof. Er zeigte ihr den Stall aus der Ferne und sprach: „Dort werdet Ihr ungesehen hineinkriechen können, ich will mich derweil auf der anderen Seite umsehen, ob ich etwa ein Hühnlein erwische.“

Er ging aber nicht hin, sondern ließ sich am Eingang des Waldes nieder, streckte die Beine und ruhte sich. Die Wölfin kroch in den Stall, da lag ein Hund und machte Lärm, so dass die Bauern gelaufen kamen, die Frau Gevatterin ertappten und eine scharfe Lauge von ungebrannter Asche über ihr Fell gossen.

Endlich entkam sie doch und schleppte sich hinaus. Da lag der Fuchs, tat ganz kläglich und sprach: „Ach, liebe Frau Gevatterin, wie ist mir’s schlimm ergangen! Die Bauern haben mich überfallen und mir alle Glieder zerschlagen, wenn Ihr nicht wollt, dass ich auf dem Platz liegen bleiben und verschmachten soll, so müsst Ihr mich forttragen.“

Die Wölfin konnte selbst nur langsam fort, doch hatte sie große Sorge für den Fuchs, dass sie ihn auf ihren Rücken nahm, und den ganz gesunden und heilen Gevatter langsam bis zu ihrem Haus trug. Da rief er ihr zu: „Lebt wohl, liebe Frau Gevatterin, und lasst Euch den Braten wohl bekommen,“ lachte sie gewaltig aus und sprang fort.

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Hintergründe zum Märchen „Der Fuchs und die Frau Gevatterin“

„Der Fuchs und die Frau Gevatterin“ ist ein Tiermärchen, das Teil der Sammlung „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm ist. Es wurde ursprünglich in der zweiten Auflage von 1819 unter der Nummer 74 (KHM 74) aufgenommen. Das Märchen stammt aus Deutschböhmen, und es wird vermutet, dass Jacob Grimm den Text 1814 aus Wien mitbrachte.

Das Märchen zeigt typische Charakterzüge der beiden Hauptfiguren, den Fuchs und die Wölfin. Der Fuchs wird als listig und klug dargestellt, während die Wölfin zwar gierig ist, aber auch leichtgläubig und einfältig. Diese Charakterisierung der beiden Tiere entspricht den Stereotypen, die in vielen anderen Märchen und Fabeln ebenfalls zu finden sind. Das Märchen zeigt auch den Aspekt der Täuschung und Manipulation, da der Fuchs die Wölfin hintergeht und sie in eine unangenehme Situation bringt. Dies ist ein weiterer Aspekt, der den Fuchs als verschlagen und den Wolf als leichtgläubig darstellt.

Die Brüder Grimm sammelten ihre Märchen aus verschiedenen mündlichen und schriftlichen Quellen, wobei sie insbesondere auf volkstümliche Erzählungen aus verschiedenen Regionen Deutschlands zurückgriffen. In vielen Fällen bearbeiteten sie die ursprünglichen Geschichten und passten sie an, um sie für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen. Die Sammlung der Brüder Grimm hatte einen großen Einfluss auf die europäische Literatur- und Kulturgeschichte und trug dazu bei, dass das Genre der Märchen in der Romantik an Bedeutung gewann. Heute gehören die Märchen der Brüder Grimm zum kulturellen Erbe Deutschlands und sind weltweit bekannt.

Interpretationen zum Märchen „Der Fuchs und die Frau Gevatterin“

„Der Fuchs und die Frau Gevatterin“ (KHM 74) von den Gebrüdern Grimm bietet einige Interpretationsmöglichkeiten. Hier sind einige zentrale Themen und Interpretationen des Märchens:

Klugheit vs. Einfältigkeit: Das Märchen zeigt den Gegensatz zwischen der List und Klugheit des Fuchses und der Leichtgläubigkeit und Einfältigkeit der Wölfin. Der Fuchs nutzt seine Intelligenz, um die Wölfin zu täuschen und sich einen Vorteil zu verschaffen. Diese Darstellung könnte als Warnung vor der Gefahr von Betrug und Täuschung verstanden werden und gleichzeitig die Bedeutung von Klugheit und Vorsicht betonen.

Machtverhältnisse und Manipulation: Das Märchen zeigt auch, wie Machtverhältnisse und Manipulation eine Rolle in menschlichen Beziehungen spielen können. Der Fuchs nutzt seine Klugheit, um die Wölfin zu manipulieren und seinen eigenen Nutzen zu maximieren. Dies könnte als Kommentar zur menschlichen Natur und den dynamischen Beziehungen innerhalb von Gesellschaften interpretiert werden.

Die Rolle des Humors: Das Märchen enthält humoristische Elemente, insbesondere in der Darstellung der Wölfin und ihrem Ungeschick. Dies zeigt, dass die Brüder Grimm auch die humorvolle Seite des Lebens und der menschlichen Natur in ihren Geschichten betonten. Es könnte auch als eine Einladung verstanden werden, über die eigenen Schwächen zu lachen und sich selbst nicht zu ernst zu nehmen.

Geschick und Anpassungsfähigkeit: Der Fuchs zeigt im Märchen, dass er sich schnell an neue Situationen anpassen kann und geschickt darin ist, seine Umgebung zu seinem Vorteil zu nutzen. Diese Eigenschaften könnten als wertvoll und erstrebenswert betrachtet werden, insbesondere in einer sich ständig verändernden Welt.

Insgesamt bietet „Der Fuchs und die Frau Gevatterin“ verschiedene Interpretationsmöglichkeiten, die sowohl moralische Lehren als auch Einblicke in menschliche Beziehungen und die Natur bieten. Es zeigt auch die Fähigkeit der Brüder Grimm, humorvolle und unterhaltsame Geschichten zu erzählen, die gleichzeitig tiefere Bedeutungen und Botschaften vermitteln.

Adaptionen zum Märchen „Der Fuchs und die Frau Gevatterin“

Obwohl „Der Fuchs und die Frau Gevatterin“ (KHM 74) nicht zu den bekanntesten Märchen der Gebrüder Grimm gehört, wurde es dennoch in verschiedenen Medien adaptiert. Hier sind einige Beispiele für Adaptionen dieses Märchens:

Theater und Puppenspiel: In Theater- und Puppenspieladaptionen wird das Märchen oft in einer humorvollen und unterhaltsamen Weise dargestellt, die für Kinder und Familien geeignet ist. Die Charaktere des Fuchses und der Wölfin können dabei besonders betont werden, um die List und Klugheit des Fuchses sowie die Einfältigkeit der Wölfin hervorzuheben.

Sammlungen von Tiermärchen: „Der Fuchs und die Frau Gevatterin“ wurde auch in Sammlungen von Tiermärchen aufgenommen, die sich auf Geschichten mit tierischen Protagonisten konzentrieren. In solchen Sammlungen kann das Märchen neben anderen Tiergeschichten aus der Grimm’schen Sammlung oder aus anderen Kulturkreisen stehen.

Kinderbücher und illustrierte Ausgaben: In Kinderbuchausgaben und illustrierten Versionen des Märchens werden die Charaktere und Handlungen oft durch farbenfrohe und detailreiche Zeichnungen ergänzt, die den Charme und den Humor der Geschichte betonen. Ein Beispiel dafür ist die Illustration von Otto Ubbelohde aus dem Jahr 1909.

Hörbücher und Hörspiele: Das Märchen wurde auch in Hörbuch- und Hörspielversionen adaptiert, in denen professionelle Sprecher die Geschichte lebendig und unterhaltsam gestalten. Dabei werden oft auch Musik und Soundeffekte verwendet, um die Handlung und die Atmosphäre des Märchens zu untermalen.

Animation und Kurzfilme: Obwohl es keine prominenten Film- oder Fernsehadaptionen von „Der Fuchs und die Frau Gevatterin“ gibt, gibt es möglicherweise Kurzfilme oder animierte Versionen des Märchens, die sich an ein jüngeres Publikum richten und die Geschichte in einer zeitgemäßen und zugänglichen Weise präsentieren.

Insgesamt wurde „Der Fuchs und die Frau Gevatterin“ in verschiedenen Medien und Formaten adaptiert, die den Reichtum und die Vielfalt der Grimm’schen Märchenwelt widerspiegeln. Diese Adaptionen tragen dazu bei, das Märchen und seine Botschaften an neue Generationen von Lesern und Zuschauern weiterzugeben.

Zusammenfassung der Handlung

Im Märchen „Der Fuchs und die Frau Gevatterin“ (KHM 74) von den Gebrüdern Grimm geht es um eine Wölfin, die den Fuchs als Gevatter für ihr neugeborenes Junges einlädt, da er ein naher Verwandter und klug ist. Der Fuchs gibt sich zunächst ehrbar und genießt das Fest.

Anschließend zeigt er der Wölfin einen Bauernhof, von dem sie ein Schaf holen könne. Unter dem Vorwand, ein Huhn zu holen, entfernt er sich und ruht sich aus. Die Wölfin kehrt zurück, nachdem die Bauern sie mit Lauge übergossen haben. Der Fuchs tut, als wäre er selbst verprügelt worden, lässt sich heimtragen, lacht die Wölfin aus und springt davon.

Die Geschichte zeigt den Gegensatz zwischen der List und Klugheit des Fuchses und der Leichtgläubigkeit und Einfältigkeit der Wölfin. Der Fuchs nutzt seine Intelligenz, um die Wölfin zu täuschen und sich einen Vorteil zu verschaffen, während die Wölfin aufgrund ihrer Naivität in Schwierigkeiten gerät.


Informationen für wissenschaftliche Analysen

Kennzahl
Wert
NummerKHM 74
Aarne-Thompson-Uther-IndexATU Typ 152A
ÜbersetzungenDE, EN, DA, ES, PT, IT, JA, NL, PL, RU, TR, VI, ZH
Lesbarkeitsindex nach Amstad71.2
Lesbarkeitsindex nach Björnsson41
Flesch-Reading-Ease Index60
Flesch–Kincaid Grade-Level10.9
Gunning Fog Index11.9
Coleman–Liau Index12
SMOG Index11.5
Automated Readability Index12
Zeichen-Anzahl2.031
Anzahl der Buchstaben1.601
Anzahl der Sätze14
Wortanzahl339
Durchschnittliche Wörter pro Satz24,21
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben57
Prozentualer Anteil von langen Wörtern16.8%
Silben gesamt490
Durchschnittliche Silben pro Wort1,45
Wörter mit drei Silben29
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben8.6%
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