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Der Fuchs und die Katze
Grimm Märchen

Der Fuchs und die Katze - Märchen der Gebrüder Grimm

Vorlesezeit für Kinder: 3 min

Vorgelesen von Henning Vieser

Es trug sich zu, dass die Katze in einem Walde dem Herrn Fuchs begegnete, und weil sie dachte: „Er ist gescheit und wohl erfahren, und gilt viel in der Welt,“ so sprach sie ihm freundlich zu. „Guten Tag, lieber Herr Fuchs, wie geht‘s? Wie steht‘s? Wie schlagt Ihr Euch durch in dieser teuren Zeit?“

Der Fuchs, alles Hochmutes voll, betrachtete die Katze von Kopf bis zu Füßen und wusste lange nicht, ob er eine Antwort geben sollte. Endlich sprach er: „O du armseliger Bartputzer, du buntscheckiger Narr, du Hungerleider und Mäusejäger, was kommt dir in den Sinn? Du unterstehst dich zu fragen, wie mir‘s gehe? Was hast du gelernt? Wie viel Künste verstehst du?“

„Ich verstehe nur eine einzige,“ antwortete bescheidentlich die Katze. „Was ist das für eine Kunst?“ fragte der Fuchs. „Wenn die Hunde hinter mir her sind, so kann ich auf einen Baum springen und mich retten.“

„Ist das alles?“ sagte der Fuchs, „ich bin Herr über hundert Künste und habe überdies noch einen Sack voll Liste.

Du jammerst mich, komm mit mir, ich will dich lehren, wie man den Hunden entgeht.“ Indem kam ein Jäger mit vier Hunden daher. Die Katze sprang behänd auf einen Baum und setzte sich in den Gipfel, wo Äste und Laubwerk sie völlig verbargen.

„Bindet den Sack auf, Herr Fuchs, bindet den Sack auf,“ rief ihm die Katze zu, aber die Hunde hatten ihn schon gepackt und hielten ihn fest. „Ei, Herr Fuchs,“ rief die Katze, „Ihr bleibt mit Euren hundert Künsten stecken. Hättet Ihr heraufkriechen können wie ich, so wär’s nicht um Euer Leben geschehen.“

Hintergründe zum Märchen „Der Fuchs und die Katze“

„Der Fuchs und die Katze“ (KHM 75) ist ein Tiermärchen, das in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm zu finden ist. Die Geschichte handelt von einer Begegnung zwischen einem hochmütigen Fuchs und einer bescheidenen Katze. Der Fuchs prahlt mit seinen hundert Künsten und einem Sack voll List, während die Katze nur eine einzige Kunst besitzt – sich vor Hunden auf einen Baum zu retten. Als die Hunde kommen, wird der Fuchs gefangen, während die Katze sich in Sicherheit bringt. Die Moral der Geschichte ist, dass Hochmut oft zum Fall führt, während Bescheidenheit und Klugheit zum Erfolg führt.

Der Ursprung des Märchens liegt in einer späten Version einer der bekanntesten europäischen Fabeln des Mittelalters. Schon Archilochos erwähnte sie mit Fuchs und Igel. Die Grimm-Version des Märchens basiert wahrscheinlich auf einer Aufzeichnung von Friedrich Wilhelm Carové. Die Fabel wurde im Laufe der Jahrhunderte von vielen Autoren, wie Hans Sachs, Heinrich Steinhöwel, Burkard Waldis und Georg Rollenhagen, aufgegriffen und bearbeitet. Die Brüder Grimm nahmen das Märchen ab der 2. Auflage von 1819 in ihre Sammlung auf und veränderten es in den folgenden Ausgaben leicht.

Die Geschichte dient als Beispiel für die Bedeutung von Bescheidenheit und Klugheit im Vergleich zu Hochmut und Selbstüberschätzung. Die Katze beweist, dass manchmal eine einzige, gut beherrschte Kunst ausreicht, um zu überleben, während der Fuchs trotz seiner vielen Künste und Listen scheitert. Das Märchen „Der Fuchs und die Katze“ ist eines der bekanntesten Tiermärchen in Europa und wurde in verschiedenen Ländern und Kulturen in unterschiedlichen Versionen erzählt. Die Grimm-Version des Märchens wurde ab Ende des 19. Jahrhunderts in Schulbüchern gedruckt und ist bis heute ein fester Bestandteil der deutschen Literatur und Kultur. Es hat auch Einfluss auf moderne Interpretationen und Adaptionen von Fabeln und Märchen genommen.

Eine Katze begegnet dem Fuchs und begrüßt ihn aufgrund seiner Intelligenz freundlich. Der hochmütige Fuchs beschreibt, dass er „hunderte Künste“ und einen „Sack voll Liste“ beherrsche. Hingegen gibt die Katze zu, nur eine einzige Kunst zu beherrschen. Es ist die Kunst sich vor den Hunden auf einen Baum zu retten. Als die Hunde kommen, wendet die Katze ihre Kunst an, während der Fuchs von den Hunden gepackt wird. Die Katze ruft ihm zu: „Bindet den Sack auf, Herr Fuchs, bindet den Sack auf“ und „Ihr bleibt mit Euren hundert Künsten stecken. Hättet Ihr heraufkriechen können wie ich, so wär’s nicht um Euer Leben geschehen.“

Interpretationen zum Märchen „Der Fuchs und die Katze“

„Der Fuchs und die Katze“ (KHM 75) von den Brüdern Grimm bietet verschiedene Interpretationsmöglichkeiten. Hier sind einige der häufigsten Interpretationen:

Hochmut kommt vor dem Fall: Eine zentrale Interpretation des Märchens ist die Warnung vor Hochmut und Selbstüberschätzung. Der Fuchs, der mit seinen hundert Künsten und einem Sack voll List prahlt, wird gefangen, während die bescheidene Katze, die nur eine Kunst beherrscht, sich in Sicherheit bringt. Die Geschichte lehrt, dass es besser ist, bescheiden zu sein und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, statt sich auf übertriebenen Fähigkeiten und Hochmut auszuruhen.

Einfachheit ist manchmal besser als Komplexität: Die Katze demonstriert, dass eine einzige, gut beherrschte Fertigkeit manchmal ausreicht, um in einer schwierigen Situation zu bestehen. Im Gegensatz dazu ist der Fuchs, der viele Künste und List beherrscht, letztendlich erfolglos. Die Geschichte zeigt, dass einfache Lösungen und praktische Fähigkeiten oft effektiver sind als komplizierte Strategien.

Wissen und Weisheit: Das Märchen kann auch als Kommentar zum Unterschied zwischen Wissen und Weisheit verstanden werden. Der Fuchs hat zwar viele Kenntnisse und Fähigkeiten, aber er kann sie nicht weise einsetzen, um sich in Gefahr zu retten. Die Katze hingegen zeigt Weisheit, indem sie ihre einzige Fertigkeit im richtigen Moment nutzt. Die Geschichte verdeutlicht, dass Weisheit – die Fähigkeit, Wissen angemessen anzuwenden – oft wertvoller ist als reines Wissen.

Kritik an gesellschaftlichen Normen und Werten: Das Märchen kann auch als Kritik an gesellschaftlichen Normen und Werten gesehen werden. Der Fuchs wird als gescheit und raffiniert angesehen, während die Katze als weniger clever gilt. Trotzdem ist es die Katze, die am Ende triumphiert, indem sie sich auf ihre Stärken besinnt. Dies zeigt, dass gesellschaftliche Erwartungen und Werte nicht immer richtig sind und dass es wichtig ist, sich auf die eigenen Fähigkeiten zu verlassen und sie weise einzusetzen.

Zusammenarbeit und Loyalität: Eine weitere Interpretation könnte in der Interaktion zwischen den Tieren liegen. Die Hunde, die zusammenarbeiten und loyal sind, schaffen es, den Fuchs zu fangen, während die Katze alleine und unabhängig handelt. Dies könnte als Kommentar zur Bedeutung von Zusammenarbeit, Loyalität und Gemeinschaft in der Gesellschaft gesehen werden.

Adaptionen zum Märchen „Der Fuchs und die Katze“

„Der Fuchs und die Katze“ wurde von den Brüdern Grimm ab der 2. Auflage 1819 in den Kinder- und Hausmärchen mit der Märchennummer 75 veröffentlicht. Es ist als Aarne-Thompson Typ 105 klassifiziert. „Der Fuchs und die Katze“ ist eine alte Fabel mit östlichen und westlichen Analogien zu verschiedenen Tieren, die den Unterschied zwischen einfallsreicher Zweckmäßigkeit und einer Meisterlist thematisiert. Sie ist seit Beginn der Drucklegung in Europa in Sammlungen von Äsop-Fabeln enthalten. Obwohl „Der Fuchs und die Katze“ (KHM 75) von den Gebrüdern Grimm nicht so bekannt ist wie einige ihrer anderen Märchen, gibt es dennoch einige Adaptionen und Anspielungen auf die Geschichte in verschiedenen Medien. Hier sind einige konkrete Beispiele:

Literarische Adaptionen: „Reineke Fuchs“ von Johann Wolfgang von Goethe: Diese Versepos aus dem Jahr 1794 ist eine Adaption der mittelalterlichen Fabel „Reynard the Fox“. In Goethes Werk gibt es Anspielungen auf verschiedene Fabeln, einschließlich „Der Fuchs und die Katze“. „Der Fuchs und die Katze: Eine Fabel“ von Ernst Moritz Arndt: Dieses Gedicht aus dem 19. Jahrhundert ist eine Adaption der Fabel und erzählt die Geschichte des Fuchses und der Katze in Versform.

Theater und Film: „Fuchs und Katz“ (2011): Ein deutsches Theaterstück von Martina Goyert, das auf dem Märchen basiert und die Geschichte in einem modernen Kontext interpretiert. „Der Fuchs und die Katze“ (2014): Ein Kurzfilm von Regisseurin Caroline Hamann, der das Märchen als Grundlage für eine moderne Fabel verwendet, in der ein Fuchs und eine Katze auf ihre eigene Weise versuchen, einander zu überlisten.

Kinder- und Jugendliteratur: „Der Fuchs und die Katze“ von Paul Maar: In dieser Adaption für Kinder wird die Geschichte des Fuchses und der Katze humorvoll und lehrreich erzählt. „Fabelhafte Fabeln“ von Wolf Erlbruch: In dieser Sammlung von Fabeln finden sich auch moderne Interpretationen und Adaptionen von klassischen Geschichten, einschließlich „Der Fuchs und die Katze“.

Musik: „Reineke Fuchs“ von Carl Loewe: Diese Ballade aus dem 19. Jahrhundert basiert auf Goethes „Reineke Fuchs“ und enthält auch Anspielungen auf die Fabel „Der Fuchs und die Katze“.

Bildende Kunst: Illustrationen von verschiedenen Künstlern wie Heinrich Steinhöwel, Wenzel Hollar und Albert Schindehütte begleiten häufig gedruckte Versionen des Märchens und tragen zur Verbreitung der Geschichte in verschiedenen Medien bei.

Es ist wichtig zu beachten, dass „Der Fuchs und die Katze“ in vielen Fällen Teil einer größeren Sammlung von Fabeln und Tiergeschichten ist, die auf unterschiedliche Weise interpretiert und angepasst wurden.

Zusammenfassung der Handlung

In dem Märchen „Der Fuchs und die Katze“ von den Gebrüdern Grimm begegnen sich eine Katze und ein Fuchs im Wald. Die Katze grüßt den Fuchs freundlich, da dieser als sehr klug und gescheit gilt. Der Fuchs hingegen ist hochmütig und prahlt damit, hundert Künste und einen Sack voll List zu beherrschen. Die bescheidene Katze gesteht, dass ihre einzige Kunst darin besteht, sich vor Hunden auf einen Baum zu retten.

Plötzlich erscheinen Hunde und verfolgen die beiden Tiere. Die Katze nutzt ihre Fertigkeit und springt auf einen Baum, um sich in Sicherheit zu bringen. Der Fuchs hingegen wird von den Hunden gefangen, da er in der Gefahrensituation keine seiner Künste und List anwenden kann. Die Katze ruft dem Fuchs spöttisch zu: „Bindet den Sack auf, Herr Fuchs, bindet den Sack auf!“ und „ihr bleibt mit euern hundert Künsten stecken. Hättet ihr heraufkriechen können wie ich, so wärs nicht um euer Leben geschehen.“ Die Geschichte zeigt die Bedeutung von Bescheidenheit und Klugheit im Vergleich zu Hochmut und Selbstüberschätzung.

Informationen für wissenschaftliche Analysen


Statistiken zum Märchen
Wert
NummerKHM 75
Aarne-Thompson-Uther-IndexATU Typ 105
Übersetzungen DE, EN, DA, ES, PT, HU, IT, JA, NL, PL, RO, RU, TR, VI, ZH,
Lesbarkeitsindex nach Amstad83.9
Lesbarkeitsindex nach Björnsson28.5
Flesch-Reading-Ease Index73.3
Flesch–Kincaid Grade-Level6.2
Gunning Fog Index7
Coleman–Liau Index11.1
SMOG Index8.7
Automated Readability Index6.4
Zeichen-Anzahl1.570
Anzahl der Buchstaben1.207
Anzahl der Sätze21
Wortanzahl264
Durchschnittliche Wörter pro Satz12,57
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben42
Prozentualer Anteil von langen Wörtern15.9%
Silben gesamt377
Durchschnittliche Silben pro Wort1,43
Wörter mit drei Silben19
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben7.2%

Bildquellen: © Andrea Danti / Shutterstock

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