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Daumerlings Wanderschaft
Grimm Märchen

Daumerlings Wanderschaft - Märchen der Gebrüder Grimm

Vorlesezeit für Kinder: 12 min

Ein Schneider hatte einen Sohn, der war klein geraten und nicht größer als ein Daumen, darum hieß er auch der Daumerling. Er hatte aber Courage im Leibe und sagte zu seinem Vater „Vater, ich soll und muss in die Welt hinaus.“

„Recht, mein Sohn,“ sprach der Alte, nahm eine lange Stopfnadel und machte am Licht einen Knoten von Siegellack daran, „da hast du auch einen Degen mit auf den Weg.“ Nun wollte das Schneiderlein noch einmal mitessen und hüpfte in die Küche, um zu sehen, was die Frau Mutter zu guter Letzt gekocht hätte. Es war aber eben angerichtet, und die Schüssel stand auf dem Herd.

Da sprach es „Frau Mutter, was gibt’s heute zu essen?“ – „Sieh du selbst zu“ sagte die Mutter. Da sprang Daumerling auf den Herd und guckte in die Schüssel: weil er aber den Hals zu weit hineinstreckte, fasste ihn der Dampf von der Speise und trieb ihn zum Schornstein hinaus.

Eine Weile ritt er auf dem Dampf in der Luft herum, bis er endlich wieder auf die Erde herabsank. Nun war das Schneiderlein draußen in der weiten Welt, zog umher, ging auch bei einem Meister in die Arbeit, aber das Essen war ihm nicht gut genug. „Frau Meisterin, wenn sie uns kein besser Essen gibt,“ sagte Daumerling, „so gehe ich fort und schreibe morgen früh mit Kreide an ihre Haustüre: Kartoffel zu viel, Fleisch zu wenig, adieu, Herr Kartoffelkönig.“

„Was willst du wohl, Grashüpfer?“ sagte die Meisterin, ward bös, ergriff einen Lappen und wollte nach ihm schlagen: mein Schneiderlein kroch geschwind unter den Fingerhut, guckte unten hervor und streckte der Frau Meisterin die Zunge heraus. Sie hob den Fingerhut auf und wollte ihn packen, aber der kleine Daumerling hüpfte in die Lappen, und wie die Meisterin die Lappen auseinanderwarf und ihn suchte, machte er sich in den Tischritz.

„He, he, Frau Meisterin,“ rief er und steckte den Kopf in die Höhe, und wenn sie zuschlagen wollte, sprang er in die Schublade hinunter. Endlich aber erwischte sie ihn doch und jagte ihn zu m Haus hinaus.

Das Schneiderlein wanderte und kam in einen großen Wald, da begegnete ihm ein Haufen Räuber, die hatten vor, des Königs Schatz zu bestehlen. Als sie das Schneiderlein sahen, dachten sie „so ein kleiner Kerl kann durch ein Schlüsselloch kriechen und uns als Dietrich dienen.“ – „Heda,“ rief einer, „du Riese Goliath, willst du mit zur Schatzkammer gehen? Du kannst dich hineinschleichen und das Geld herauswerfen.“

Der Daumerling besann sich, endlich sagte er „ja, und ging mit zu der Schatzkammer. Da besah er die Türe oben und unten, ob kein Ritz darin wäre. Nicht lange, so entdeckte er einen, der breit genug war, um ihn einzulassen. Er wollte auch gleich hindurch, aber eine von den beiden Schildwachen, die vor der Tür standen, bemerkte ihn und sprach zu der anderen „was kriecht da für eine hässliche Spinne? ich will sie tottreten.“

„Lass das arme Tier gehen,“ sagte die andere, „es hat dir ja nichts getan.“ Nun kam der Daumerling durch den Ritz glücklich in die Schatzkammer, öffnete das Fenster, unter welchem die Räuber standen, und warf ihnen einen Taler nach dem anderen hinaus.

Als das Schneiderlein in der besten Arbeit war, hörte es den König kommen, der seine Schatzkammer besehen wollte, und verkroch sich eilig. Der König merkte, dass viele harte Taler fehlten, konnte aber nicht begreifen, wer sie sollte gestohlen haben, da Schlösser und Riegel in gutem Zustand waren, und alles wohl verwahrt schien.

Da ging er wieder fort und sprach zu den zwei Wachen „habt acht, es ist einer hinter dem Geld.“ Als der Daumerling nun seine Arbeit von neuem anfing, hörten sie das Geld drinnen sich regen und klingen klipp, klapp, klipp, klapp. Sie sprangen geschwind hinein und wollten den Dieb greifen. Aber das Schneiderlein, das sie kommen hörte, war noch geschwinder, sprang in eine Ecke und deckte einen Taler über sich, so dass nichts von ihm zu sehen war, dabei neckte es noch die Wachen und rief „hier bin ich.“

Die Wach en liefen dahin, wie sie aber ankamen, war es schon in eine andere Ecke unter einen Taler gehüpft und rief „he, hier bin ich.“ Die Wachen sprangen eilends herbei, Daumerling war aber längst in einer dritten Ecke und rief „he, hier bin ich.“ Und so hatte es sie zu Narren und trieb sie so lange in der Schatzkammer herum, bis sie müde waren und davongingen.

Nun warf es die Taler nach und nach alle hinaus: den letzten schnellte es mit aller Macht“ hüpfte dann selber noch geschwind darauf und flog mit ihm durchs Fenster hinab. Die Räuber machten ihm große Lobsprüche, „du bist ein gewaltiger Held,“ sagten sie, „willst du unser Hauptmann werden?“ Daumerling bedankte sich aber und sagte, er wollte erst die Welt sehen. Sie teilten nun die Beute, das Schneiderlein aber verlangte nur einen Kreuzer, weil es nicht mehr tragen konnte.

Darauf schnallte es seinen Degen wieder um den Leib, sagte den Räubern guten Tag und nahm den Weg zwischen die Beine. Es ging bei einigen Meistern in Arbeit, aber sie wollte ihm nicht schmecken, endlich verdingte es sich als Hausknecht in einem Gasthof. Die Mägde aber konnten es nicht leiden, denn ohne dass sie ihn sehen konnten, sah er alles, was sie heimlich taten, und gab bei der Herrschaft an, was sie sich von den Tellern genommen und aus dem Keller für sich weggeholt hatten.

Da sprachen sie „wart, wir wollen dir’s eintränken,“ und verabredeten untereinander, ihm einen Schabernack anzutun. Als die eine Magd bald hernach im Garten mähte, und den Daumerling da herumspringen und an den Kräutern auf- und abkriechen sah, mähte sie ihn mit dem Gras schnell zusammen, band alles in ein großes Tuch und warf es heimlich den Kühen vor.

Nun war eine große schwarze darunter, die schluckte ihn mit hinab, ohne ihm weh zu tun. Unten gefiel’s ihm aber schlecht, denn es war da ganz finster und brannte auch kein Licht. Als die Kuh gemelkt wurde, da rief er „strip, strap, stroll, ist der Eimer bald voll?“

Doch bei dem Geräusch des Melkens wurde er nicht verstanden. Hernach trat der Hausherr in den Stall und sprach „morgen soll die Kuh da geschlachtet werden.“ Da war dem Daumerling angst, dass er mit heller Stimme rief „lasst mich erst heraus, ich sitze ja drin.“ Der Herr hörte das wohl, wusste aber nicht, wo die Stimme herkam. „Wo bist du?“ fragte er. „In der schwarzen,“ antwortete er, aber der Herr verstand nicht, was das heißen sollte, und ging fort.

Am anderen Morgen ward die Kuh geschlachtet. Glücklicherweise traf bei dem Zerhacken und Zerlegen den Daumerling kein Hieb, aber er geriet unter das Wurstfleisch. Wie nun der Metzger herbeitrat und seine Arbeit anfing, schrie er aus Leibeskräften „hackt nicht zu tief, hackt nicht zu tief, ich stecke ja drunter.“ Von dem Lärmen der Hackmesser hörte das kein Mensch.

Nun hatte der arme Daumerling seine Not aber die Not macht Beine, und da sprang er so geschickt zwischen den Hackmessern durch, dass ihn keins anrührte und er mit heiler Haut davonkam. Aber entspringen konnte er auch nicht: es war keine andere Auskunft, er musste sich mit den Speckbrocken in eine Blutwurst hinunterstopfen lassen.

Da war das Quartier etwas enge, und dazu ward er noch in den Schornstein zum Räuchern aufgehängt, wo ihm Zeit und Weile gewaltig lang wurde. Endlich im Winter wurde er heruntergeholt. weil die Wurst einem Gast sollte vorgesetzt werden. Als nun die Frau Wirtin die Wurst in Scheiben schnitt, nahm er sich in acht, dass er den Kopf nicht zu weit vorstreckte, damit ihm nicht etwa der Hals mit abgeschnitten würde: endlich ersah er seinen Vorteil, machte sich Luft und sprang heraus.

In dem Hause aber, wo es ihm so übel ergangen war, wollte das Schneiderlein nicht Iänger mehr bleiben, sondern begab sich gleich wieder auf die Wanderung. Doch seine Freiheit dauerte nicht lange. Auf dem offenen Feld kam es einem Fuchs in den Weg, der schnappte es in Gedanken auf. „Ei, Herr Fuchs,“ rief’s Schneiderlein, „ich bin’s ja, der in Eurem Hals steckt, lasst mich wieder frei.“

„Du hast recht,“ antwortete der Fuchs“ – „an dir habe ich doch so viel als nichts; versprichst du mir die Hühner in deines Vaters Hof, so will ich dich loslassen.“ – „Von Herzen gern,“ antwortete der Daumerling, „die Hühner sollst du alle haben, das gelobe ich dir.“ Da ließ ihn der Fuchs wieder los und trug ihn selber heim.

Als der Vater sein liebes Söhnlein wiedersah, gab er dem Fuchs gern alle die Hühner, die er hatte. „Dafür bring ich dir auch ein schön Stück Geld mit,“ sprach der Daumerling und reichte ihm den Kreuzer, den er auf seiner Wanderschaft erworben hatte.

„Warum hat aber der Fuchs die armen Piephühner zu fressen kriegt?“ – „Ei, du Narr, deinem Vater wird ja wohl sein Kind lieber sein als die Hühner auf dem Hof.“

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Hintergründe zum Märchen „Daumerlings Wanderschaft“

„Daumerlings Wanderschaft“ ist ein Märchen, das in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 45 (KHM 45) erscheint. Die Geschichte erzählt die Abenteuer eines daumengroßen Schneiderssohns, der in die Welt hinauszieht. Die Brüder Grimm sammelten ihre Geschichten aus verschiedenen mündlichen und schriftlichen Quellen, um die deutsche Kultur und Folklore zu bewahren. Die Geschichte von „Daumerlings Wanderschaft“ wurde von Jacob Grimm aufgeschrieben, der sie von Marie Hassenpflug hörte. Sie war in allen Ausgaben der Kinder- und Hausmärchen an Stelle 45 enthalten. Marie Hassenpflug war eine von mehreren Frauen, die den Grimms Märchen erzählten, und sie stammte aus einer französisch-hugenottischen Familie.

„Daumerlings Wanderschaft“ behandelt Themen wie Mut, Abenteuerlust und Überlebensfähigkeit, trotz körperlicher Einschränkungen. Der Held, der daumengroße Schneiderssohn, zeigt, dass Größe und Stärke nicht immer entscheidend sind und dass man auch mit List und Klugheit erfolgreich sein kann. Das Märchen enthält auch humorvolle Elemente und zeigt, wie der Held seine Umwelt und die Menschen, denen er begegnet, zum Narren hält. In den Anmerkungen der Brüder Grimm werden zahlreiche Vergleiche und Quellen erwähnt, die Ähnlichkeiten zu „Daumerlings Wanderschaft“ aufweisen. Das Märchen „Daumesdick“ (KHM 37) ist eine andere Geschichte der Grimms, die von einem ähnlich kleinen Helden handelt. Die Erzählung von Svend Tommling, einem daumengroßen Mann, der eine größere Frau heiraten will, ist eine weitere Parallele. Auch die Erzählung von Ludwig Bechsteins „Der kleine Däumling“ weist Gemeinsamkeiten auf.

„Daumerlings Wanderschaft“ wurde als Folge „Der Däumling“ in der deutschen Zeichentrickserie „SimsalaGrimm“ (1999) adaptiert. Das Märchen ist nicht so bekannt wie einige andere Geschichten der Brüder Grimm, hat aber dennoch einen festen Platz in der deutschen Märchenkultur. Die Geschichte zeigt, dass Mut und Entschlossenheit wichtiger sein können als körperliche Größe und Stärke und inspiriert damit Leser und Zuhörer jeden Alters.

Interpretationen zum Märchen „Daumerlings Wanderschaft“

„Daumerlings Wanderschaft“ (KHM 45) ist ein Märchen der Brüder Grimm, das die Geschichte eines daumengroßen Schneiderssohns erzählt, der auf seiner Reise durch die Welt zahlreiche Abenteuer erlebt. Die Interpretation eines Märchens kann vielfältig sein, aber hier sind einige mögliche Interpretationen und Bedeutungen für „Daumerlings Wanderschaft“:

Überwindung von körperlichen Einschränkungen: Daumerling, der kleine Held der Geschichte, zeigt, dass körperliche Größe und Stärke nicht immer entscheidend für Erfolg und Glück sind. Trotz seiner geringen Größe beweist er Mut und Klugheit und überwindet Herausforderungen, die ihm begegnen. Die Geschichte lehrt uns, dass man seine körperlichen Einschränkungen überwinden und trotzdem erfolgreich sein kann, wenn man entschlossen und mutig ist.

Die Bedeutung von List und Klugheit: Daumerling ist aufgrund seiner Größe körperlich benachteiligt, aber er gleicht diese Schwäche durch seine Intelligenz und List aus. Die Geschichte zeigt, dass man nicht immer auf physische Stärke angewiesen sein muss, um in schwierigen Situationen zu bestehen, sondern dass List und Klugheit oft genauso wichtig sind.

Abenteuerlust und Selbstentwicklung: Daumerling bricht auf, um die Welt zu entdecken und sein Glück zu suchen. Auf seiner Reise sammelt er Erfahrungen und entwickelt sich persönlich weiter. Die Geschichte verdeutlicht die Bedeutung von Abenteuerlust und der Bereitschaft, Risiken einzugehen, um persönliches Wachstum zu erreichen.

Humor und Ironie: „Daumerlings Wanderschaft“ enthält humorvolle und ironische Elemente, die die Geschichte unterhaltsam machen. Daumerling hält seine Umwelt und die Menschen, denen er begegnet, zum Narren. Diese Aspekte des Märchens können als Kommentar zur menschlichen Natur und den Schwächen der Menschen gesehen werden.

Familienbande und Loyalität: Am Ende der Geschichte kehrt Daumerling zu seinem Vater zurück, und der Fuchs, der ihn nach Hause bringt, erhält dafür die Hühner des Vaters. Dies zeigt die Bedeutung von Familienbanden und Loyalität und verdeutlicht, dass letztendlich die Familie und das Zuhause wichtige Bestandteile des Lebens sind.

Insgesamt ist „Daumerlings Wanderschaft“ ein Märchen, das Mut, Entschlossenheit, List und Klugheit feiert und dabei gleichzeitig auf humorvolle Weise die menschliche Natur und die Bedeutung von Familie und Loyalität beleuchtet.

Adaptionen zum Märchen „Daumerlings Wanderschaft“

„Daumerlings Wanderschaft“ ist ein deutsches Märchen, was 1819 von den Brüdern Grimm in Grimms Märchen gesammelt wurde (KHM 45). Die Geschichte hat den gleichen Charakter wie das Märchen Daumesdick (KHM 37). Beide Erzählungen werden als Aarne-Thompson Typ 700 kategorisiert. Obwohl „Daumerlings Wanderschaft“ (KHM 45) nicht zu den bekanntesten Märchen der Brüder Grimm zählt, gibt es dennoch einige Adaptionen und kulturelle Referenzen, die auf dieses Märchen zurückgehen. Hier sind einige konkrete Beispiele:

Filme und Zeichentrick: SimsalaGrimm: In der deutschen Zeichentrickserie „SimsalaGrimm“ aus dem Jahr 1999 wird die Geschichte von Daumerling in der ersten Staffel, Folge 2 mit dem Titel „Der Däumling“ adaptiert. Die Serie interpretiert verschiedene Märchen der Brüder Grimm und anderer Autoren auf humorvolle und moderne Weise, wobei sie sich eng an die ursprünglichen Geschichten hält. In der tschechoslowakischen Märchenfilm-Reihe „Märchenhafte Geschichten“ von Regisseur Jirí Trnka wurde 1967 die Geschichte von „Daumerlings Wanderschaft“ unter dem Titel „Daumelínchen“ als Puppentrickfilm adaptiert. Der Film erzählt die Geschichte von Daumerling in einer faszinierenden und detaillierten Animation, die den Charme und den Humor des Märchens einfängt.

Literatur: Märchenmond:Der deutsche Fantasy-Autor Wolfgang Hohlbein verwendet in seinem Roman „Märchenmond“ (1983) die Figur des Daumerlings als einen der Charaktere, die der Protagonist auf seiner Reise durch die märchenhafte Welt Märchenmond trifft. Daumerling hilft dem Protagonisten bei der Lösung von Rätseln und begleitet ihn auf seiner abenteuerlichen Reise.

Theater- und Puppentheateraufführungen: Das Märchen „Daumerlings Wanderschaft“ wurde auch in Form von Theater- und Puppentheateraufführungen adaptiert. Diese Aufführungen bringen das Märchen auf die Bühne und vermitteln die Abenteuer von Daumerling auf eine lebendige und unterhaltsame Weise. Zum Beispiel inszenierte das Puppentheater Halle 2014 eine Aufführung von „Daumerlings Wanderschaft“ unter der Regie von Christoph Werner.

Obwohl es nicht viele Adaptionen von „Daumerlings Wanderschaft“ gibt, zeigen die vorhandenen Beispiele, dass dieses Märchen durch verschiedene Medien und künstlerische Ausdrucksformen weiterhin lebendig bleibt und sowohl junge als auch erwachsene Zuschauer und Leser anspricht.

Zusammenfassung des Märchen „Daumerlings Wanderschaft“

„Daumerlings Wanderschaft“ ist ein Märchen der Brüder Grimm, das die Geschichte eines daumengroßen Schneiderssohns namens Daumerling erzählt, der sich entschließt, in die Welt hinauszuziehen und Abenteuer zu erleben. Daumerling erhält von seinem Vater eine Stopfnadel als Degen und wird vom Dampf des Essens seiner Mutter aus dem Haus getragen. Er beginnt seine Wanderschaft und trifft auf verschiedene Personen und Herausforderungen. Zuerst arbeitet er bei einem Meister, dessen Frau ihn jedoch fortjagt, als er sich über das Essen beschwert.

Danach begegnet Daumerling einer Gruppe von Räubern, die ihn nutzen, um in die Schatzkammer des Königs zu gelangen und Geld für sie zu stehlen. Daumerling ist schlau und überlistet sowohl den König als auch dessen Wachen. Er verlässt die Räuber und nimmt lediglich einen Kreuzer als Belohnung. Anschließend kommt Daumerling zu einem Gasthof, wo er bei den Mägden unbeliebt ist, da er alle ihre kleinen Diebstähle bemerkt. Eine Magd wirft ihn schließlich einer Kuh vor, die Daumerling verschluckt. Er ruft aus dem Magen der Kuh, als sie gemolken wird, und später, als sie geschlachtet werden soll, aber niemand versteht ihn. Beim Schlachten gelingt es ihm, zwischen den Messern hindurchzuspringen, und er landet in einer Wurst, die im Kamin geräuchert wird.

Als die Wurst schließlich aufgeschnitten wird, springt Daumerling heraus und entkommt. Draußen trifft er auf einen Fuchs, der ihn fangen will. Daumerling überredet den Fuchs, ihn stattdessen zu seinem Vater zurückzubringen, im Austausch für dessen Hühner. Der Fuchs stimmt zu, und Daumerling kehrt erfolgreich nach Hause zurück, wo sein Vater ihn glücklich in die Arme schließt.

Die Handlung des Märchen

In der Geschichte, „Daumerlings Wanderschaft“, gibt es Ähnlichkeiten und Unterschiede zu dem verwandten Märchen Daumesdick. In dieser Version ist er ein daumengroßer Sohn eines Schneiders und wird manchmal auch als „Schneiderlein“ bezeichnet. Daumerling begibt sich in die Welt, um sein Glück zu suchen. Vor seiner Abreise erhält er von seinem Vater ein stopfendes Nadelschwert und von seiner Mutter eine letzte Mahlzeit. Der Dampf aus dem Kochtopf trägt Daumerling den Schornstein hinauf und weg von zu Hause. Der kleine Mann geht zum Haus eines Handwerksmeisters, um bei ihm in die Lehre zu gehen, ist aber unzufrieden mit dem Essen dort. Er verspottet die Herrin des Hauses, die ihn mit einem Geschirrtuch über die Tischplatte jagt und versucht, ihn wie ein Insekt zu schlagen oder zu fangen. Schließlich vertreibt sie ihn aus dem Haus.

Im Wald wird Daumerling von einer Räuberbande gefunden, die ihn anwirbt, um ihm zu helfen, die Schatzkammer des Königs auszurauben. Daumerling schleicht sich an den Wachen vorbei und beginnt, Münzen aus dem Fenster der Schatzkammer auf die Räuber zu werfen. Dies verwirrt den König und die Wachen, da sie den versteckten Dieb nicht finden können, aber sicher sind, dass sie ausgeraubt werden. Daumerling verspottet sie, während sie den unsichtbaren Eindringling durch die Schatzkammer jagen. Schließlich reitet er mit den letzten Münzen nach unten und entkommt. Die Räuber bieten ihm an, ihn zu ihrem Hauptmann zu machen, aber er lehnt ab.

Daumerling engagiert sich als nächstes als Diener in einem Gasthaus, ärgert aber schnell die Dienstmädchen, denn er beobachtet sie heimlich und erstattet dem Gastwirt Bericht, wenn sie aus dem Speisekeller stehlen. Um sich zu rächen, mäht ihm ein Dienstmädchen ein Stück Gras ab und verfüttert es an die Kühe. Daumerling wird von einer Kuh gefressen und verwirrt den Gastwirt, als seine Stimme aus seinem Inneren ertönt. Die Kuh wird geschlachtet, und obwohl Daumerling versucht, ihren Innereien zu entkommen, wird er am Ende mit dem Fleisch zu einer Blutwurst gekocht. Die Pudding wird schließlich von der Herrin des Hauses in Scheiben geschnitten, und Daumerling entkommt wieder einmal nur knapp mit dem Leben.

Daumerling, der seine Reise fortsetzt, wird als nächstes von einem Fuchs im Wald geschnappt, aber es gelingt ihm, sich in seinem Gefolge zu verfangen. Daumerling überredet den Fuchs, ihn freizulassen, und reitet das Tier zurück zum Haus seines Vaters, nachdem er die Welt erkundet hat. Sein Vater ist so froh, ihn zu sehen, dass er dem Fuchs erlaubt, die Hühner im Hühnerstall zu fressen, denn „er würde sein Kind sicher mehr lieben als die Hühner im Hof“.


Informationen für wissenschaftliche Analysen

Kennzahl
Wert
NummerKHM 45
Aarne-Thompson-Uther-IndexATU Typ 700
ÜbersetzungenDE, DA, ES, PT, FI, HU, IT, JA, NL, PL, RU, VI, ZH
Lesbarkeitsindex nach Amstad75.3
Lesbarkeitsindex nach Björnsson35.6
Flesch-Reading-Ease Index63.7
Flesch–Kincaid Grade-Level9.2
Gunning Fog Index9.6
Coleman–Liau Index11.6
SMOG Index10.6
Automated Readability Index10.2
Zeichen-Anzahl8.701
Anzahl der Buchstaben6.831
Anzahl der Sätze76
Wortanzahl1.465
Durchschnittliche Wörter pro Satz19,28
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben239
Prozentualer Anteil von langen Wörtern16.3%
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