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Der Bauer und der Teufel
Grimm Märchen

Der Bauer und der Teufel - Märchen der Gebrüder Grimm

Vorlesezeit für Kinder: 4 min

Vorgelesen von Henning Vieser

Es war einmal ein kluges und verschmitztes Bäuerlein, von dessen Streichen viel zu erzählen wäre, die schönste Geschichte ist aber doch, wie er den Teufel einmal dran gekriegt und zum Narren gehabt hat.

Das Bäuerlein hatte eines Tages seinen Acker bestellt und rüstete sich zur Heimfahrt, als die Dämmerung schon eingetreten war. Da erblickte er mitten auf seinem Acker einen Haufen feuriger Kohlen, und als er voll Verwunderung hinzuging, so saß oben auf der Glut ein kleiner schwarzer Teufel.

„Du sitzest wohl auf einem Schatz,“ sprach das Bäuerlein. „Jawohl,“ antwortete der Teufel, „auf einem Schatz, der mehr Gold und Silber enthält, als du dein Lebtag gesehen hast.“

„Der Schatz liegt auf meinem Feld und gehört mir,“ sprach das Bäuerlein.

„Er ist dein,“ antwortete der Teufel, „wenn du mir zwei Jahre lang die Hälfte von dem gibst, was dein Acker hervorbringt: Geld habe ich genug, aber ich trage Verlangen nach den Früchten der Erde.“

Das Bäuerlein ging auf den Handel ein.

„Damit aber kein Streit bei der Teilung entsteht,“ sprach es, „so soll dir gehören, was über der Erde ist und mir, was unter der Erde ist.“ Dem Teufel gefiel das wohl, aber das listige Bäuerlein hatte Rüben gesät.

Als nun die Zeit der Ernte kam, so erschien der Teufel und wollte seine Frucht holen, er fand aber nichts als die gelben welken Blätter, und das Bäuerlein, ganz vergnügt, grub seine Rüben aus. „Einmal hast du den Vorteil gehabt,“ sprach der Teufel, „aber für das nächste Mal soll das nicht gelten.

Dein ist, was über der Erde wächst und mein, was darunter ist.“

„Mir auch recht,“ antwortete das Bäuerlein. Als aber die Zeit zur Aussaat kam, säte das Bäuerlein nicht wieder Rüben, sondern Weizen.

Die Frucht ward reif, das Bäuerlein ging auf den Acker und schnitt die vollen Halme bis zur Erde ab. Als der Teufel kam, fand er nichts als die Stoppeln und fuhr wütend in eine Felsenschlucht hinab.

„So muss man die Füchse prellen,“ sprach das Bäuerlein, ging hin und holte sich den Schatz.

Hintergründe zum Märchen „Der Bauer und der Teufel“

„Der Bauer und der Teufel“ (KHM 189) ist ein Märchen der Gebrüder Grimm, das auf Ludwig Aurbachers „Der Teufel und der Bauer“ aus seinem Büchlein für die Jugend von 1834 zurückgeht. Die Geschichte zeigt die List und Klugheit des Bauern im Umgang mit dem Teufel und beinhaltet sowohl humorvolle als auch lehrreiche Elemente. Das Märchen gehört zum Erzähltyp ATU 1030 „Ernteteilung“ und ist in ganz Europa verbreitet. Es existieren viele Varianten dieser Geschichte, in denen unterschiedliche Akteure und Teilungsobjekte vorkommen. Die Akteure Bauer und Teufel sind jedoch typisch für Europa.

Der Ursprung des Märchens lässt sich vermutlich auf dualistische Schöpfungsmythen von Göttern und Widersachern zurückführen, wie sie zum Beispiel im Märchen KHM 148 zu finden sind. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wird der Teufel in vielen Märchen immer öfter zum Spielball listiger Figuren, wie zum Beispiel in KHM 101. In „Der Bauer und der Teufel“ zeigt sich der Teufel als ungeschickter und leicht zu betrügender Charakter.

Im Märchen werden volkstümliche Glaubensvorstellungen aufgegriffen, wie zum Beispiel die Idee, dass Früchte, die über der Erde wachsen, in zunehmendem Licht gesät werden müssen, während solche, die unter der Erde wachsen, in abnehmendem Licht gesät werden müssen. Die Geschichte vermittelt die Moral, dass Klugheit und List in schwierigen Situationen oft hilfreich sein können, um sich aus Problemen zu befreien. Der Bauer setzt seine Intelligenz ein, um den Teufel zu überlisten und den Schatz zu gewinnen. Insgesamt stellt „Der Bauer und der Teufel“ ein interessantes Beispiel für ein Märchen dar, das sowohl humorvolle als auch lehrreiche Elemente enthält und zeigt, wie volkstümliche Glaubensvorstellungen und Erzähltraditionen in der Märchenliteratur verarbeitet werden.

Interpretationen zum Märchen „Der Bauer und der Teufel“

„Der Bauer und der Teufel“ (KHM 189) von den Gebrüdern Grimm ist ein Märchen, das verschiedene Interpretationen zulässt. Hier sind einige mögliche Interpretationsansätze:

Klugheit und List: Eine zentrale Interpretation des Märchens betrifft die Bedeutung von Klugheit und List, um sich in schwierigen Situationen durchzusetzen. Der Bauer ist in der Lage, den Teufel zweimal hintereinander zu überlisten, indem er die Bedingungen des Vertrags zu seinem Vorteil nutzt. Dadurch zeigt das Märchen, dass Intelligenz und Einfallsreichtum wichtige Eigenschaften sind, um Probleme zu lösen und sich in der Welt zurechtzufinden.

Gerechtigkeit und Besitz: Eine weitere Interpretation bezieht sich auf das Thema Gerechtigkeit und Besitz. Der Bauer beansprucht den Schatz, da er auf seinem Feld liegt. Obwohl der Teufel versucht, den Bauern mit einem unfairen Handel auszutricksen, setzt sich letztendlich Gerechtigkeit durch, und der Bauer erhält, was ihm zusteht.

Menschliche Überlegenheit: Das Märchen zeigt die Überlegenheit des Menschen gegenüber dem Teufel, einer übernatürlichen Figur, die normalerweise Angst und Schrecken verbreitet. Durch seine Klugheit und List stellt der Bauer den Teufel bloß und offenbart dessen Schwächen. Damit vermittelt das Märchen die Botschaft, dass Menschen in der Lage sind, selbst übermächtigen Gegnern entgegenzutreten und sie zu überwinden.

Dualität von Gut und Böse: Eine weitere Interpretation könnte die Dualität von Gut und Böse betreffen. Der Bauer repräsentiert das Gute, während der Teufel das Böse verkörpert. Durch den klugen Einsatz seiner Fähigkeiten gelingt es dem Guten, das Böse zu besiegen und die Situation zu seinen Gunsten zu wenden.

Humor und Volksweisheit: Schließlich lässt sich das Märchen auch als humorvolle Darstellung von Volksweisheit interpretieren. Die Geschichte enthält zahlreiche humorvolle Elemente und spielt mit volkstümlichen Glaubensvorstellungen, etwa in Bezug auf das richtige Säen von Früchten. Dies trägt zur Unterhaltung und Vermittlung von Wissen bei und spiegelt den pädagogischen Wert von Märchen wider.

Insgesamt bietet „Der Bauer und der Teufel“ vielfältige Interpretationsmöglichkeiten, die die Bedeutung von Klugheit, Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Volksweisheit thematisieren und damit die vielschichtige Natur von Märchenliteratur aufzeigen.

Adaptionen zum Märchen „Der Bauer und der Teufel“

„Der Bauer und der Teufel“ ist ein deutsches Märchen, das von den Gebrüdern Grimm mit der Märchennummer 189 gesammelt wurde. Es ist als Aarne-Thompson Typ 1030 klassifiziert, Mensch und Oger teilen sich die Ernte. Es gibt verschiedene Adaptionen des Märchens „Der Bauer und der Teufel“ (KHM 189) von den Gebrüdern Grimm in unterschiedlichen Medien. Hier sind einige konkrete Beispiele:

Theater- und Puppentheateraufführungen: Das Märchen wurde häufig für die Bühne und für Puppentheater adaptiert. Zum Beispiel führte das Puppentheater „Hohnsteiner Kasper“ das Stück „Kasper und der Teufel“ auf, eine Adaption des Märchens für Kinder. Es gibt auch viele lokale Theatergruppen, die das Märchen auf die Bühne bringen.

Kinderbücher und illustrierte Ausgaben: Es gibt zahlreiche Kinderbuchversionen und illustrierte Ausgaben des Märchens. Die Geschichte wurde oft in Sammelbänden der Märchen der Gebrüder Grimm veröffentlicht, wie zum Beispiel in „Die schönsten Märchen der Brüder Grimm“ (Esslinger Verlag, 2014), illustriert von Daniela Drescher.

Hörspiele und Hörbücher: Es gibt verschiedene Hörspiel- und Hörbuchadaptionen des Märchens. Ein Beispiel ist das Hörspiel „Der Bauer und der Teufel“ aus der Reihe „Die schönsten Märchen der Brüder Grimm“ (Verlag: Universal Family Entertainment, 2012).

Kurzfilme und Animationen: Das Märchen wurde auch als Kurzfilm und in animierten Versionen adaptiert. Zum Beispiel wurde es 1965 in der DDR als Puppentrickfilm „Der Bauernjunge und der Teufel“ unter der Regie von Günter Rätz produziert.

Musikalische Adaptionen: Das Märchen inspirierte auch musikalische Werke, wie zum Beispiel das Lied „Der Bauer und der Teufel“ von der Band „Schandmaul“ aus dem Album „Unendlich“ (2014).

Diese Beispiele zeigen, dass das Märchen „Der Bauer und der Teufel“ in vielfältigen Adaptionen und Medienformen präsent ist und auch heute noch Anklang bei unterschiedlichen Zielgruppen findet. Die verschiedenen Interpretationen und Umsetzungen des Märchens tragen zur Weitergabe der Geschichte und ihrer moralischen Botschaften bei.

Zusammenfassung des Märchen „Der Bauer und der Teufel“

Im Märchen „Der Bauer und der Teufel“ (KHM 189) von den Gebrüdern Grimm geht es um einen klugen Bauern, der den Teufel zweimal überlistet und dabei einen Schatz gewinnt. Ein Bauer entdeckt auf seinem Feld einen glühenden Kohlehaufen, auf dem ein kleiner schwarzer Teufel sitzt. Der Teufel behauptet, auf einem großen Schatz zu sitzen, der unter dem Kohlehaufen vergraben ist. Der Bauer möchte den Schatz haben, da er auf seinem Feld liegt. Der Teufel stimmt zu, ihm den Schatz zu überlassen, unter der Bedingung, dass der Bauer ihm für zwei Jahre die Hälfte der Ackerfrüchte gibt.

Im ersten Jahr verspricht der Bauer dem Teufel den Teil der Ernte, der über der Erde wächst, und pflanzt Rüben. Da die Rüben unter der Erde wachsen, bekommt der Teufel nur die nutzlosen Blätter. Im zweiten Jahr will der Teufel den Teil der Ernte, der unter der Erde wächst, und der Bauer pflanzt Weizen. Da der Weizen über der Erde wächst, erhält der Teufel diesmal nur die Wurzeln und Stoppeln. Geprellt und gedemütigt fährt der Teufel wütend in eine Schlucht davon. Der Bauer gräbt den Schatz aus und wird dadurch reich. Die Geschichte zeigt die Klugheit des Bauern, der den Teufel zweimal austrickst und dabei seinen gerechten Besitz erhält.

Die Handlung des Märchen

Ein Bauer fand auf seinen Feldern einen Teufel, der auf einem Feuer saß. Er ahnte, dass er auf einem Schatz saß, und der Teufel bot ihn ihm an, wenn ihm zwei Jahre lang die Hälfte der Ernte gehörte. Der Bauer stimmte zu und sagte, um Streitigkeiten zu vermeiden, sei die Hälfte über der Erde die des Teufels und die Hälfte unter der des Bauern. Als der Teufel einwilligte, pflanzte der Bauer Rüben an.

Als die Erntezeit kam, sah der Teufel seine Blätter und die Rüben des Bauern und sagte, dass sie es im nächsten Jahr andersherum machen müssten. Der Bauer willigte ein und pflanzte Weizen. Bei der Ernte stellte der Teufel fest, dass er nichts als Stoppeln bekam. Nachdem er zweimal überlistet worden war, zog er sich wütend in die Erde zurück, und der Bauer nahm den Schatz.

Informationen für wissenschaftliche Analysen


Statistiken zum Märchen
Wert
NummerKHM 189
Aarne-Thompson-Uther-IndexATU Typ 1030
Übersetzungen DE, EN, ES, FR, PT, HU, IT, JA, NL, PL, RO, RU, TR, VI, ZH,
Lesbarkeitsindex nach Amstad74.9
Lesbarkeitsindex nach Björnsson35.9
Flesch-Reading-Ease Index62.9
Flesch–Kincaid Grade-Level9.1
Gunning Fog Index9
Coleman–Liau Index12
SMOG Index10.5
Automated Readability Index10.4
Zeichen-Anzahl2.064
Anzahl der Buchstaben1.604
Anzahl der Sätze18
Wortanzahl335
Durchschnittliche Wörter pro Satz18,61
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben58
Prozentualer Anteil von langen Wörtern17.3%
Silben gesamt495
Durchschnittliche Silben pro Wort1,48
Wörter mit drei Silben29
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben8.7%

Bildquellen: © Andrea Danti / Shutterstock

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