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Herr Korbes
Grimm Märchen

Herr Korbes - Märchen der Gebrüder Grimm

Vorlesezeit für Kinder: 4 min

Es war einmal ein Hühnchen und Hähnchen, die wollten zusammen verreisen, da baute das Hähnchen einen schönen Wagen mit vier roten Rädern, und spannte vier Mäuschen davor, dann setzte sich das Hühnchen mit dem Hähnchen auf, und so fuhren sie fort. Da begegnete ihnen eine Katze, die sprach: „wo wollt ihr hin?“ da antwortete das Hähnchen:

„Als hinaus nach dem Herrn Korbes seinem Haus.“

Die Katze sprach: „nehmt mich auch mit.“ Das Hähnchen antwortete: „Recht gern, setz dich hinten auf, dass du vorne nicht herabfällst.“

„Nehmt euch wohl in Acht, dass ihr mir meine roten Räderchen nicht schmutzig macht.
Ihr Räderchen schweift!
Ihr Mäuschen pfeift!
Als hinaus nach des Herrn Korbes seinem Haus.“

So kam nach und nach ein Mühlstein, ein Ei, eine Ente, eine Stecknadel und eine Nähnadel, die setzten sich auch alle auf den Wagen, wie sie aber zu des Herrn Korbes seinem Haus kamen, war der Herr Korbes nicht da. Die Mäuschen fuhren den Wagen in die Remise, das Hühnchen flog mit dem Hähnchen auf eine Stange, die Katze setzte sich ins Kamin, die Ente in die Bornstande, die Stecknadel sich ins Stuhlkissen, die Nähnadel ins Bett ins Kopfkissen, der Mühlenstein legte sich über die Türe, und das Ei wickelte sich in das Handtuch.

Da kam der Herr Korbes nach Haus, ging ans Kamin und wollte Feuer anmachen, da warf ihm die Katze das ganze Gesicht voll Asche. Er ging geschwind in die Küche und wollte sich abwaschen, wie er an die Bornstande kam, spritzte ihm die Ente Wasser ins Gesicht, als er sich abtrocknen wollte, rollte ihm das Ei aus dem Handtuch entgegen, ging entzwei und klebte ihm die Augen zu.

Er wollte sich ruhen und setzte sich auf den Stuhl, da stach ihn die Stecknadel, darüber wurde er ganz verdrießlich und ging ins Bett und wie er den Kopf aufs Kissen niederlegte, da stach ihn die Nähnadel. Da ward er so bös und toll, dass er zum Haus hinaus laufen wollte, wie er aber an die Türe kam, sprang der Mühlstein herunter und schlug ihn tot.

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Hintergründe zum Märchen „Herr Korbes“

„Herr Korbes“ ist ein Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm, das in den Kinder- und Hausmärchen an Stelle 41 (KHM 41) zu finden ist. Es gehört zur Kategorie der Tierschwänke (ATU 210) und basiert auf mündlichen Erzählungen, die aus verschiedenen Regionen Deutschlands stammen, insbesondere aus den Maingegenden und Hessen. Die Brüder Grimm erhielten diese Geschichten von Jeanette Hassenpflug und Lisette Wild.

In der Geschichte geht es um ein Hühnchen und ein Hähnchen, die gemeinsam auf Reisen gehen und dabei verschiedene Tiere und Gegenstände aufnehmen. Am Ende besetzen sie das Haus von Herrn Korbes und greifen ihn an, als er nach Hause kommt. Herr Korbes stirbt schließlich durch den Angriff mit einem Mühlstein. Die Handlung des Märchens ist eher absurd und wurde in späteren Ausgaben der Grimm’schen Märchen durch den hinzugefügten Schlusssatz erklärt, dass Herr Korbes ein böser Mann gewesen sein muss. Die Brüder Grimm verglichen Herrn Korbes mit anderen Kinderschreckfiguren wie Butzemann oder Knecht Ruprecht.

Das Märchen „Herr Korbes“ hat im Laufe der Zeit verschiedene Interpretationen und Adaptionen erfahren, die die ursprüngliche Handlung auf unterschiedliche Weise auslegen oder erweitern. Beispielsweise gibt es eine Version von Janosch, in der Herr Korbes eine schöne Henne zum Tanzen und Kuchen essen einlädt. In anderen Adaptionen diente die Figur des Herrn Korbes als Inspiration für neue literarische oder dramatische Werke, wie Tankred Dorsts Drama „Korbes“ von 1988 oder Friedrich Dürrenmatts Hörspiel „Abendstunde im Spätherbst“ von 1956.

Ein Hahn und eine Henne fahren in einer Kutsche zum Haus von Herrn Korbes. Auf dem Weg dorthin holen sie einen Mühlstein, ein Ei, eine Ente, eine Stecknadel und eine Nähnadel. Herr Korbes ist nicht zu Hause. Sie gehen hinein, und als er zurückkommt, greifen sie ihn an und töten ihn. Die verschiedenen Hintergründe und Rezeptionen des Märchens „Herr Korbes“ zeigen, wie vielschichtig und wandelbar die Geschichten der Brüder Grimm sind und wie sie im Laufe der Zeit von verschiedenen Künstlern und Autoren immer wieder neu interpretiert und angeeignet wurden.

Interpretationen zum Märchen „Herr Korbes“

Das Märchen „Herr Korbes“ von den Gebrüdern Grimm bietet Raum für unterschiedliche Interpretationen, da es eine eher absurde Handlung aufweist und offen für verschiedene Deutungen ist. Hier sind einige Interpretationsansätze zum Märchen:

Kritik an Grausamkeit und Bosheit: Eine Interpretation des Märchens kann darin bestehen, dass es die Grausamkeit und Bosheit von Herrn Korbes darstellt und verurteilt. Die Tiere und Gegenstände, die ihn angreifen, könnten als Rächer für seine schlechten Taten gesehen werden. Der hinzugefügte Schlusssatz in der sechsten Auflage der Grimm’schen Märchen, dass Herr Korbes ein böser Mann gewesen sein muss, verstärkt diese Interpretation.

Absurdes und humorvolles Erzählen: Eine weitere Interpretation kann darin bestehen, dass das Märchen eine humorvolle und absurde Erzählung ist, die eher auf den Unterhaltungswert abzielt als auf eine tiefe moralische Botschaft. Die ungewöhnlichen Ereignisse und die Vielfalt der Tiere und Gegenstände, die im Märchen auftreten, tragen zu dieser Interpretation bei.

Zusammenarbeit und Gemeinschaft: Obwohl die Handlung des Märchens absurd erscheint, könnte sie auch als eine Darstellung von Zusammenarbeit und Gemeinschaft interpretiert werden. Die Tiere und Gegenstände, die sich zusammentun, um Herrn Korbes‘ Haus zu besetzen und ihn letztendlich zu töten, zeigen eine Form der Zusammenarbeit und gemeinsamen Stärke gegenüber einer Bedrohung oder einem bösen Individuum.

Kinderschreckgeschichten: Die Brüder Grimm verglichen Herrn Korbes mit anderen Kinderschreckfiguren wie Butzemann oder Knecht Ruprecht. In dieser Hinsicht könnte das Märchen auch als eine Art von Kinderschreckgeschichte interpretiert werden, die dazu dient, Kinder zu ermahnen oder zu erschrecken, indem sie die möglichen Konsequenzen für böses Verhalten aufzeigt.

Kulturelle Adaptionen und künstlerische Freiheit: Die verschiedenen Interpretationen und Adaptionen des Märchens im Laufe der Zeit, wie zum Beispiel die Version von Janosch oder Tankred Dorsts Drama „Korbes“, zeigen, wie Künstler und Autoren das Märchen neu interpretiert und angeeignet haben. Diese Adaptionen bieten unterschiedliche Perspektiven auf das Märchen und erweitern die möglichen Interpretationen und Bedeutungen.

Insgesamt bietet das Märchen „Herr Korbes“ von den Gebrüdern Grimm Raum für vielfältige Interpretationen und zeigt, wie wandelbar und vielschichtig Märchen sein können.

Adaptionen zum Märchen „Herr Korbes“

„Herr Korbes“ ist ein deutsches Märchen, das von den Gebrüdern Grimm, Nummer 41, gesammelt wurde. Nach Anmerkung der Brüder Grimm, fanden sie es sowohl in der Maingegend von Jeanette Hassenpflug als auch in Hessen von Lisette Wild. Es ist als Aarne-Thompson Typ 210 klassifiziert (Die reisenden Tiere und der böse Mann). Eine weitere Erzählung des Aarne-Thompson Typ 210 von den Brüdern Grimm ist das Das Lumpengesindel. Im Laufe der Zeit gab es verschiedene Adaptionen des Märchens „Herr Korbes“ von den Gebrüdern Grimm. Hier sind einige konkrete Beispiele:

Janosch: Der deutsche Schriftsteller und Illustrator Janosch erstellte eine eigene Interpretation des Märchens „Herr Korbes“. In dieser Version tanzt Herr Korbes mit einer schönen Henne und lädt sie zum Kuchen essen ein. Die Henne bringt ihren Bräutigam, den Hahn, mit und lädt unterwegs noch andere Tiere und Gegenstände ein. Am Ende essen sie gemeinsam den Kuchen, und als Herr Korbes die Henne küssen will, verprügeln sie ihn alle gemeinsam. Diese Version wurde auch als Bildband veröffentlicht und in der Fernsehserie „Janoschs Traumstunde“ (Episode 20) gezeigt.

Tankred Dorst: Der deutsche Dramatiker Tankred Dorst verwendete das Märchen „Herr Korbes“ als Ausgangspunkt für sein Drama „Korbes“, das 1988 uraufgeführt wurde. Dorst nutzt den 1850 hinzugefügten Schlusssatz, dass Herr Korbes böse gewesen sein muss, als Inspiration und entwickelt seine eigene Interpretation des Märchens. In seinem Stück wird die Figur des Herrn Korbes als Symbol für die Suche nach Wahrheit und Rechtfertigung dargestellt.

Friedrich Dürrenmatt: Der Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt ließ sich vom Märchen „Herr Korbes“ inspirieren und verwendete die Figur des Herrn Korbes als Vorbild für die Figur des Autors in seinem Hörspiel „Abendstunde im Spätherbst“ von 1956. In dieser Adaption wird Herr Korbes als eine Art Schattenfigur dargestellt, die die Handlung des Hörspiels beeinflusst.

Diese Beispiele zeigen, dass das Märchen „Herr Korbes“ von den Gebrüdern Grimm im Laufe der Zeit vielfältige Adaptionen und Interpretationen erfahren hat, die die ursprüngliche Handlung auf unterschiedliche Weise auslegen oder erweitern. Künstler und Autoren haben das Märchen als Inspirationsquelle genutzt, um neue Werke zu schaffen, die unterschiedliche Perspektiven auf die Handlung und die Charaktere bieten.

Zusammenfassung der Handlung

Im Märchen „Herr Korbes“ von den Gebrüdern Grimm gehen ein Hühnchen und ein Hähnchen auf Reisen in einem Wagen mit roten Rädern, der von vier Mäuschen gezogen wird. Während ihrer Reise nehmen sie verschiedene Tiere und Gegenstände auf, darunter eine Katze, einen Mühlstein, ein Ei, eine Ente, eine Stecknadel und eine Nähnadel.

Gemeinsam besetzen sie das Haus von Herrn Korbes. Als Herr Korbes nach Hause kommt, greifen ihn die Tiere und Gegenstände an: Die Katze bewirft ihn mit Asche, die Ente spritzt ihn mit Wasser, das Ei verklebt ihm die Augen, die Nadeln stechen ihn in den Hintern und in den Kopf, und schließlich erschlägt ihn der Mühlstein. Ab der sechsten Auflage der Kinder- und Hausmärchen fügen die Brüder Grimm den Schlusssatz hinzu, dass Herr Korbes ein böser Mann gewesen sein muss, was als Erklärung für die absurde Handlung dienen soll.


Informationen für wissenschaftliche Analysen

Kennzahl
Wert
NummerKHM 41
Aarne-Thompson-Uther-IndexATU Typ 210
ÜbersetzungenDE, EN, DA, ES, PT, IT, JA, NL, PL, RU, TR, VI, ZH
Lesbarkeitsindex nach Amstad75.7
Lesbarkeitsindex nach Björnsson37.4
Flesch-Reading-Ease Index65.1
Flesch–Kincaid Grade-Level9.5
Gunning Fog Index10.3
Coleman–Liau Index11
SMOG Index10.8
Automated Readability Index10.7
Zeichen-Anzahl1.994
Anzahl der Buchstaben1.552
Anzahl der Sätze16
Wortanzahl341
Durchschnittliche Wörter pro Satz21,31
Wörter mit mehr als 6 Buchstaben55
Prozentualer Anteil von langen Wörtern16.1%
Silben gesamt484
Durchschnittliche Silben pro Wort1,42
Wörter mit drei Silben28
Prozentualer Anteil von Wörtern mit drei Silben8.2%
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